Zusammenfassung
Außer Anglern und Aquarianern interessieren sich meist nur erstaunlich wenige Mitmenschen wirklich für Fische – oder allenfalls, wenn sie als verheißungsvolle Ankündigungen auf der Menükarte in Spezialitätenrestaurants erscheinen. Das mag damit zusammenhängen, dass der Lebensraum der Fische im Allgemeinen nicht so ganz einfach zugänglich ist. In den heimischen Fließgewässern erkennt man von der hier im besten Fall immer präsenten Fischfauna allenfalls ein paar huschende Schatten, und auch in Weihern und Seen ist die Begegnung mit diesen interessanten Wasserwesen meist eher auf Zufallssichtungen beschränkt. Meeresfische sind noch schwerer zu beobachten. Die Tiefenpsychologie – diese besondere Disziplin darf man hier fast wörtlich nehmen – erklärt diese eigenartige mentale Reserve damit, dass die Fische (angeblich) etwas Abgründiges und Unheimliches darstellen. Immerhin bewegen sich diese Tiere dauerhaft sowie beneidenswert geschickt und wendig in ihrem aquatischen Ambiente, welches uns nur mit relativ umständlicher Technik (etwa beim Schnorcheln oder Tauchen) und dann auch nur zeitweilig zugänglich ist. Doch auch dann dümpeln wir nur ganz oben an der Oberfläche. In den Weltmeeren haben die Fische den größtmöglichen Lebensraum der gesamten Biosphäre zur Verfügung und kommen tatsächlich mit nicht wenigen Arten auch bis in die viele Kilometer (die Rekordtiefe liegt bei etwas mehr als 11 km) hinabreichende Unterwelt der Tiefseegräben vor. Aber immerhin: In den überall in Europa in jüngerer Zeit entstandenen und überaus beeindruckenden und mit erheblichem technischen Aufwand betriebenen Meerwasseraquarien kann man als lungenatmendes Säugetier den kiemenatmenden Flossenträgern in ihrem oft großräumig nachgebauten Ambiente sehr entspannt und staunend zusehen.
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Richarz, K., Kremer, B.P. (2019). Fantastisches von Fischen. In: Geniale Tiere. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-58643-3_3
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