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Zusammenfassung

Ausgehend von der Dispersionsrelation für de Broglie-Wellen gelangen wir im ersten Abschnitt zur Schrödinger-Gleichung, einer Differentialgleichung zur Berechnung der Wellenfunktion \(\psi({}\vec{r},t)\), die quantenmechanisch das Verhalten eines Teilchens unter dem Einfluss von äußeren Kräften beschreibt. Es wird gezeigt, wie man mit der Wellenfunktion nicht nur Aufenthaltswahrscheinlichkeiten, sondern auch andere Erwartungswerte physikalischer Größen berechnen kann. Wenn die potentielle Energie des Teilchens nur vom Ort, nicht aber von der Zeit abhängt, kann man von dieser Gleichung zur Behandlung stationärer Zustände die zeitunabhängige Schrödinger-Gleichung abspalten, mit der wir uns im hauptsächlich befassen werden. Sie wird uns ermöglichen, die Quantenzustände und die Energieniveaus eines gebundenen Teilchens zu berechnen, von denen schon häufig die Rede war. Im zweiten Abschnitt gehen wir kurz auf die in der Theoretischen Physik verwendete Darstellung der dynamischen Variablen durch Operatoren ein. Das wird zum Verständnis der Quantenmechanik beitragen und in Kap. 5 von Nutzen sein.

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Notes

  1. 1.

    Der Mittelwert \(\overline{x}\) und der Erwartungswert ⟨x⟩ einer Variablen x werden folgendermaßen berechnet:

    $$\begin{aligned}\displaystyle\begin{aligned}\displaystyle\overline{x}&\displaystyle=\frac{1}{N}\sum\limits_{i=1}^{N}x_{i}\;,\quad\langle x\rangle=\int x\,w(x)\,{{\mathrm{d}}}x\quad\text{oder}\\ \displaystyle\langle x\rangle&\displaystyle=\sum x_{i}\,W(x_{i})\;.\end{aligned}\end{aligned}$$

    Während der Mittelwert aus N gemessenen Werten berechnet wird, beruht der Erwartungswert auf der mit der Theorie berechneten Wahrscheinlichkeitsdichte w(x) bzw. bei diskret verteilten Größen auf den berechneten Wahrscheinlichkeiten W(xi). – Die sprachliche Unterscheidung zwischen Erwartungswert und Mittelwert wird nicht immer gemacht, z. B. ist es allgemein üblich, von der mittleren Geschwindigkeit \(\overline{v}\) der Gasatome zu sprechen, wenn man den mit der Maxwellschen Geschwindigkeitsverteilung berechneten Erwartungswert ⟨v⟩ meint.

  2. 2.

    Die Postulate der Quantenmechanik lassen sich in unterschiedlicher Weise formulieren. Wir folgen hier der Darstellung in L. I. Schiff, „Quantum Mechanics“, McGraw-Hill (1955).

  3. 3.

    Da A stets reell ist, muss Aop ein sogenannter „hermitescher“ Operator sein.

  4. 4.

    In dem Buch von S. Gasiorowicz: „Quantenphysik“, 9. Auflage, Oldenbourg Verlag (2005), findet man ganz hinten eine ausführliche Liste von Lehrbüchern der Quantenmechanik, jeweils mit einer kurzen Charakterisierung des Inhalts und der mathematischen Anforderungen.

  5. 5.

    Diese Wellenfunktion hat die unschöne Eigenschaft, nicht normierbar zu sein: Es ist

    $$\begin{aligned}\displaystyle\int\limits_{-\infty}^{+\infty}\bigl|{\,{\mathrm{e}}}^{{\mathrm{i}}kx}\bigr|^{2}{{\mathrm{d}}}x=\int\limits_{-\infty}^{+\infty}{{\mathrm{d}}}x=\infty\;.\end{aligned}$$

    Wir befreien uns aus diesem Dilemma, indem wir uns wie bei (4.36) ein Wellenpaket mit einem extrem schmalen Impulsspektrum vorstellen, das entsprechend der Unschärferelation räumlich so weit ausgedehnt ist, dass man in dem hier betrachteten Bereich die Amplitude der Wellenfunktion als konstant ansehen kann.

  6. 6.

    Die Abb. 4.7, 4.8 und 4.36 sind in Anlehnung an Abbildungen aus dem Buch, S. Brandt und H. D. Dahmen, „The picture book of Quantum Mechanics“, John Wiley & Sons (1985) u. Springer-Verlag (2001) gezeichnet.

  7. 7.

    Die in (4.78)–(4.80) wiedergegebene, genial vereinfachte Ableitung stammt von R. P. Feynman, „The Feynman Lectures in Physics“, Band III.

  8. 8.

    Der Einfluss des im SQUID fließenden Stromes auf das Magnetfeld wurde nicht betrachtet. Näheres hierzu und zu den verschiedenen Bauformen findet man z. B. in W. Buckel u. R. Kleiner, „Superconductivity“, 2. Aufl., Wiley-VCH (2004).

  9. 9.

    Bei der Beugung an einem Spalt der Breite D ist nach (IV/7.10) und Abb. IV/8.9c die Phasendifferenz der von den Rändern des Spalts unter dem Winkel θ laufenden Wellen \(\Updelta\delta=kG=2\pi D\sin\theta/\lambda\), und nach (IV/8.10) ist \(\beta=\pi D\sin\theta/\lambda=\Updelta\delta/2\).

  10. 10.

    Wir bezeichnen hier wie in der kinetischen Gastheorie (Bd. II/5) und wie bei den Metallen und Halbleitern (Bd. III/9 und III/10) die Energie eines einzelnen Teilchens mit ϵ.

  11. 11.

    Der Ausdruck stammt aus der Mathematik. Bei Eigenwertproblemen nennt man einen Eigenwert „n-fach entartet“, wenn zu diesem Eigenwert n Lösungen gehören. Damit nicht zu verwechseln ist die „Gasentartung“ in Bd. II/12, mit der man das durch die Quantenmechanik bedingte Verhalten gewisser Gase bezeichnet.

  12. 12.

    z. B. E. Kamke: „Differentialgleichungen, Lösungsmethoden und Lösungen“, Akadem. Verlagsges. Leipzig (1943).

  13. 13.

    Hierzu und zur Berechnung der Cn siehe z. B. L. I. Schiff, „Quantum Mechanics“, McGraw-Hill, 1955 und 1968.

  14. 14.

    Die Poisson-Verteilung gibt die Wahrscheinlichkeit an, mit der man n seltene Ereignisse (z. B. radioaktive Zerfälle von Atomkernen) beobachtet, wenn ⟨n⟩ der Erwartungswert von n ist (siehe Bd. I/18.2).

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Übungsaufgaben

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4.1 Tunneleffekt.

In einem Metall sei ein Elektron mit einer Energie V0 = eU0 = 3 eV gebunden. Senkrecht zur der als eben angenommenen Metalloberfläche wird eine zum Metall hin gerichtete elektrische Feldstärke Ee angelegt, so dass das Elektron durch Tunneleffekt aus dem Metall austreten kann. Zur Vereinfachung werde ein homogenes Feld angenommen. In welchem Bereich liegen Ee und die Dicke x2 − x1 der klassisch verbotenen Schicht, wenn die Tunnelwahrscheinlichkeit, gegeben durch den Funktionswert auf der rechten Seite von (4.73), im Bereich zwischen 10−6 und 10−12 liegt?

4.2 Gebundene Zustände im Potentialtopf.

a) Geben Sie die Ansätze für die Wellenfunktion eines Teilchens in einem Potentialtopf mit der Tiefe V0 (Abb. 4.32) an, getrennt nach dem Innen- und dem Außenraum. (Empfehlung: Setzen Sie die Gesamtenergie E = 0 für ein Teilchen, das im Außenraum die kinetische Energie null hat.)

b) Welche Gleichung folgt aus den Bedingungen von Satz 4.1.2 für die Bindungsenergien En des Teilchens im Verhältnis zu V0? (Hinweis: Zweckmäßigerweise bearbeitet man die Lösungen gerader und ungerader Parität separat.)

c) Wie viele gebundene Zustände gibt es, wenn V0 = 12 π22 ∕ 2ma2 ist? Wie groß sind die Bindungsenergien En? (Hinweise: Teil b) liefert für En ∕ V0 transzendente Gleichungen, die sich mit sukzessiver Approximation lösen lassen. Man beachte die Periodizität der Funktionen tanx und cotx.)

d) Wie tief müsste der Potentialtopf sein, damit der Zustand n = 5 gerade noch gebunden ist?

4.3 Erwartungswerte im Oszillator-Potential.

Wie groß sind die Erwartungswerte ⟨x⟩, ⟨px⟩, ⟨x2⟩, ⟨Epot⟩ und ⟨Ekin⟩ für ein Teilchen im harmonischen Oszillatorpotential in den Zuständen mit n = 0, 1 oder 2? (Hinweis: Bei der Rechnung auftretende Integrale findet man in Tab. 4.2, die Wellenfunktionen in Tab. 4.1.) Wie werden die Resultate für Zustände mit beliebiger Quantenzahl n aussehen?

Tab. 4.2 Einige bestimmte Integrale der Form \(\int_{-\infty}^{\infty}f(x){\,{\mathrm{e}}}^{-\alpha^{2}x^{2}}{{\mathrm{d}}}x\)

4.4 Bewegung im Oszillator-Potential.

Ein Teilchen befinde sich im harmonischen Oszillator-Potential in einer Superposition der Zustände mit n = 0 und n = 1:

$$\psi(x,t)=1/\sqrt{2}\left(\psi_{0}(x,t)+\psi_{1}(x,t)\right)\;.$$
(4.133)

a) Es werde die Gesamtenergie des Teilchens mit großer Genauigkeit gemessen. Welche Werte findet man mit welcher Wahrscheinlichkeit? Welche Werte findet man, wenn man die Energiemessung am gleichen System später wiederholt?

b) Man zeige: Der Erwartungswert ⟨x(t)⟩ der Ortskoordinate im Zustand (4.133) ist zeitabhängig und beschreibt eine Schwingung. Wie groß sind die Frequenz und die Amplitude? Wie ist das Phänomen laut statistischer Interpretation der Quantenmechanik im Prinzip nachweisbar?

c) Wie groß ist der Erwartungswert ⟨x2⟩, ist er zeitabhängig? Man bestimme die Teilchenposition nicht relativ zum Nullpunkt des Koordinatensystems, sondern relativ zur Momentanauslenkung der Schwingung: \(\tilde{x}=x-\langle x(t)\rangle\). Wie groß ist der Erwartungswert \(\langle\tilde{x}^{2}(t)\rangle\)? Lässt sich durch den Übergang zum oszillierenden Bezugspunkt die Unschärfe-Relation „überlisten“?

d) Ein Teilchen im harmonischen Oszillator-Potential befinde sich im Zustand

$$\begin{aligned}\displaystyle\psi(x,t)=1/\sqrt{2}\left(\psi_{0}(x,t)+\psi_{2}(x,t)\right)\;.\end{aligned}$$

Wie groß sind die Erwartungswerte ⟨x⟩ und ⟨x2⟩? Besteht eine Zeitabhängigkeit?

e) Welche notwendige Bedingung müssen die Quantenzahlen n einer beliebigen Superposition von Oszillator-Zuständen erfüllen, damit eine Teilchenschwingung beschrieben wird?

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Heintze, J., Bock, P. (2019). Die Schrödinger-Gleichung. In: Bock, P. (eds) Lehrbuch zur Experimentalphysik Band 5: Quantenphysik. Springer Spektrum, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-58626-6_4

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