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Zwei-Teilchen-Systeme in der Atom-, Kern- und Teilchenphysik

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Lehrbuch zur Experimentalphysik Band 5: Quantenphysik
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Zusammenfassung

Die beim Wasserstoff gewonnen Erkenntnisse sind nützlich, um auch andere Zwei-Teilchen-Systeme der Atom-, Kern- und Elementarteilchen-Physik zu verstehen. Dafür werden in diesem Kapitel drei Beispiele ausgewählt: die myonischen Atome, in denen ein Myon einen Atomkern umkreist; das Deuteron als einfachster Atomkern, der nur aus einem Proton und einem Neutron besteht; sowie Mesonen, die als charakterisierende Bestandteile ein Valenzquark und ein Valenzantiquark enthalten, die die Quantenzahlen bestimmen. Von speziellem Interesse sind die Quarkonia, Mesonen, bei denen die Valenzquarks ein schweres Quark und sein Antiteilchen sind. Es zeigt sich, dass ihr Massenspektrum die gleiche Struktur hat wie das Termschema des Positroniums.

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Notes

  1. 1.

    Ein Blasenkammerbild wurde als Abb. III/13.16 in Bd. III/13.4 gezeigt. Näheres zum K-Meson und zu den Hyperonen folgt in Abschn. 10.3.

  2. 2.

    Di-Proton- oder Di-Neutron-Zustände mit J = 1, die dem Deuteron entsprechen würden, sind durch das Pauli-Prinzip verboten, aber andere Zustände wären im Prinzip möglich.

  3. 3.

    siehe auch die Fußnote zu (3.47).

  4. 4.

    Eine andere Methode zur Messung einer Linearkombination der Streulängen ist Neutronenstreuung an Para-Wasserstoff, einer Form des Wasserstoffs, in der die Protonenspins in einem Molekül parallel stehen.

  5. 5.

    Der zweite Summand in (10.3) bewirkt, dass die Potentialfunktion bei beliebigem festen Abstand rnp zwischen Neutron und Proton im Mittel über alle Richtungen von \({}\vec{r}_{\text{np}}\) den Wert null hat.

  6. 6.

    Dass das Weltall viel mehr Materie als Antimaterie enthält, die nach einem Urknall entstanden ist, widerspricht offensichtlich dieser Aussage. Das ist ein noch ungelöstes Problem.

  7. 7.

    Unglücklicherweise gibt es Doppelbezeichnungen: B für die Baryonenzahl und Beauty, S für den Gesamtspin und die Strangeness und C für die Ladungskonjugation und Charm. Um Verwechslungen auszuschließen, sind einige Quantenzahlen hier mit dem Tilde-Zeichen versehen, obwohl dies sonst nicht üblich ist. Der Isospin wird in der Kernphysik T, seine dritte Komponente T3 genannt, weil der Buchstabe I dort bereits für den Kernspin verbraucht ist.

  8. 8.

    Elektronen, Myonen, τ-Leptonen und deren Neutrinos besitzen jeweils Leptonenzahlen, deren Summen erhalten sind.

  9. 9.

    J. J. Aubert et al., „Experimental Observation of a Heavy Particle J“, Phys. Rev. Lett. 33 (1974) 1404, J. E. Augustin et al., „Discovery of a Narrow Resonance in e+e Annihilation“, Phys. Rev. Let. 33 (1974) 1406. Bereits im Jahre 1976 erhielten S. Ting und B. Richter für diese Entdeckung den Nobelpreis für Physik.

  10. 10.

    Die Existenz des c-Quarks war damals zwar postuliert worden, aber noch nicht experimentell belegt.

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Übungsaufgaben

Übungsaufgaben

10.1 Zu den Kernradien.

Die Ergebnisse für Kernradien in Tab. 10.1 sind um etliches kleiner als die Vorhersage der „Standard-Formel“ rS = r0A1∕3 mit r0 = 1,3 fm. Wie groß ist der mittlere quadratische Radius einer homogen geladenen Kugel mit dem Radius rS? Man vergleiche mit Tab. 10.1.

10.2 Ausdehnung des Protons und myonischer Wasserstoff.

Das elektrische Potential dϕ(R) einer geladenen Kugelschale der Dicke dr mit dem Radius r ergibt sich aus (III/2.4) und (III/2.5):

$$\begin{aligned}\displaystyle{{\mathrm{d}}}\phi(R)&\displaystyle=4\pi r^{2}\rho(r)\,{{\mathrm{d}}}r\frac{e}{4\pi\epsilon_{0}R}\;\text{ f{\"u}r }R> r\;,\\ \displaystyle{{\mathrm{d}}}\phi(R)&\displaystyle=4\pi r^{2}\rho(r)\,{{\mathrm{d}}}r\frac{e}{4\pi\epsilon_{0}r}\;\text{ f{\"u}r }R<r\;,\end{aligned}$$

wobei eρ(r) die Ladungsdichte in der Kugelschale ist, die man mit der Ladungsdichte im Proton identifiziert. Es sei | ψ(0)|2 das Quadrat der Myon-Wellenfunktion am Proton im myonischen Wasserstoff-Atom. Berechnen Sie, um wie viel die Coulomb-Energie zwischen Myon und Proton vom Wert für einen punktförmigen Kern abweicht, d. h. beweisen Sie (10.1).

10.3 Quantenzahlen des Baryonen-Dekupletts.

Geben Sie für die Baryonen des Dekupletts die Quantenzahlen I, I3 und S sowie die elektrischen Ladungen an.

10.4 Erhaltungssätze in Reaktionen und Zerfällen.

Welche der folgenden Prozesse sind möglich, welche verboten? Falls der Prozess erlaubt ist: Welche Wechselwirkung ist für ihn maßgeblich? Gibt es konkurrierende Prozesse?

$$\begin{aligned}\displaystyle&\displaystyle\text{(1)\;\; ep }\rightarrow\text{ep}\gamma\qquad&\displaystyle\text{(6)\;\; pn }&\displaystyle\rightarrow\text{pn}\pi^{0}\\ \displaystyle&\displaystyle\text{(2)\;\; K}^{+}\text{p}\rightarrow\Upsigma^{+}\text{p}\qquad&\displaystyle\text{(7)\;\; J/}\psi&\displaystyle\rightarrow\eta_{c}\gamma\\ \displaystyle&\displaystyle\text{(3)\;\; K}^{-}\text{p}\rightarrow\pi^{0}\Uplambda\qquad&\displaystyle\text{(8)\;\; J/}\psi&\displaystyle\rightarrow\eta_{c}\pi^{0}\\ \displaystyle&\displaystyle\text{(4)\;\; pp }\rightarrow\text{n}\pi^{+}\pi^{+}\qquad&\displaystyle\text{(9)\;\; J/}\psi&\displaystyle\rightarrow\gamma\gamma\\ \displaystyle&\displaystyle\text{(5)\;\; pp }\rightarrow\text{pp\,K}^{+}\text{K}^{-}\qquad&\displaystyle\text{(10)\;\; J/}\psi&\displaystyle\rightarrow\pi^{0}\pi^{0}\pi^{0}\;.\end{aligned}$$

10.5 Kopplungskonstante für starke Wechselwirkung.

a) Drücken Sie die Energiedifferenz zwischen dem 1s- und dem 2s-Niveau des Wasserstoffs durch die reduzierte Atommasse und die Feinstrukturkonstante α aus und übertragen Sie diese Formel auf die Massendifferenz ΔmΥ zwischen dem Υ(2s) und dem Υ-Meson sowie die Massendifferenz Δmψ zwischen ψ und dem J∕ ψ. Verifizieren Sie, dass der 1 ∕ r-Anteil des Quark-Antiquark-Potentials allein diese Massendifferenzen nicht erklären kann.

b) Zeigen Sie in Analogie zu (3.30) mit Hilfe der Unbestimmtheitsrelation, dass die Anregungsenergien in einem Potential V(r) = k2r von der reduzierten Masse mr in der Form \(E\propto m_{r}^{-1/3}\) abhängen, also bei kleinen Massen wichtiger sind. Die Potentialsumme (10.7) kann daher für zwei Teilchen unterschiedlicher Masse die gleiche Massenaufspaltung zwischen gleichartigen Zuständen ergeben.

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Heintze, J., Bock, P. (2019). Zwei-Teilchen-Systeme in der Atom-, Kern- und Teilchenphysik. In: Bock, P. (eds) Lehrbuch zur Experimentalphysik Band 5: Quantenphysik. Springer Spektrum, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-58626-6_10

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