Zusammenfassung
Religionen entstanden in der Steinzeit als Folge natürlichen Territorialverhaltens. Unsere Vorfahren sicherten ihre Jagdreviere mithilfe bekannter und bewährter ethologischer Signale. Daraus entwickelten sich dann zunächst Vorstellungen von wirkmächtigen Toten und von einer ebenso übermächtigen weiblichen Gestalt, die mit den Toten in Verbindung gebracht wurde. Mit dem Sesshaftwerden und dem Ackerbau veränderte sich der Charakter dieser frühesten Religionsformen: Einerseits wurde das Wettergeschehen und damit der Himmel in das Weltbild mit einbezogen, andererseits entstanden aus den toten kriegerischen Helden chthonische Götterfiguren. Im Zuge erster Reichsbildungen im Orient wurden die verschiedenen lokalen Gottheiten dann meist zu polytheistischen Pantheons zusammengefasst oder aber in einen einzigen Gott integriert. Aus diesem Gott entstand dann im Zuge der historischen Entwicklung der monotheistische Gott, der heute im Zentrum von Judentum, Christentum und Islam steht.
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Wunn, I. (2019). Am Anfang war der Tod: Von den steinzeitlichen Frauenidolen zum Monotheismus. In: Klempt, E. (eds) Explodierende Vielfalt. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-58334-0_20
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