Zusammenfassung
In diesem Beitrag wird versucht, den Skandal, den nach Nikos Kazantzakis‘ Roman auch der Film von Martin Scorsese ausgelöst hat, nicht nur als Aufruhr von Fundamentalisten des Glaubens und der Ästhetik, sondern als generelles Problem der Auseinandersetzung Jesu mit seinem Leben und Glauben zu verstehen. Scorsese stellt Jesus als Menschen mit Trieben (Sexualität und Aggression), Ängsten, inneren und zwischenmenschlichen Konflikten dar, der zunächst nicht begreift, was ihn umtreibt, und zwischen Allmacht und Ohnmacht hin und her schwankt. Als er erkannt hat, was seine Mission ist, und gekreuzigt wird, flieht er in der Phantasie in ein glückliches Familienleben mit Frauen und Kindern. Wie ist dieser von Scorsese dargestellte Jesus als Mensch und Gott, seine Rede vom Mitleid und der Liebe Gottes in politisch und weltanschaulich aufgewühlten Zeiten und wie ist sein durch die letzte Versuchung entstandenes Einverständnis in seine Kreuzigung zu verstehen? Das wird in diesem Beitrag ausgeführt.
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Literatur
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Lindner, WV. (2019). Das Anstößige. Zwischen Empörung und Nachdenklichkeit.. In: König, H., Piegler, T. (eds) Skandalfilm? – Filmskandal!. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-58318-0_26
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