Zusammenfassung
Das elektrostatische Feld entsteht durch ruhende Ladungen auf Elektroden im Dielektrikum oder Nichtleiter. Seine Feldgrößen sind Feldstärke E und Verschiebungsdichte D, die über die Dielektrizitätskonstante \(\epsilon \) als Materialgröße zusammenhängen. Von den Ladungen gehen Feldlinien aus und enden auf ihnen. Neben Feldstärke und Verschiebungsfluss als lokale Feldgrößen gibt es Spannung U, Potential \(\varphi \) und Verschiebungsfluss \(\Psi \) als globale Feldgrößen, wobei letztere identisch ist mit der umfassten Ladung der Elektrode, von der er ausgeht bzw. endet. Die Verknüpfung zwischen Spannung und Ladung ist die Kapazität und der zugehörige Zweipol heißt Kondensator. Ändert sich die Elektrodenladung zeitlich durch einen zu- oder abgeführten Strom, so setzt sich die Ladungsänderung durch das Influenzprinzip als Verschiebungsstrom im Dielektrikum fort (nachweisbar durch das umgebende Magnetfeld). Am Kondensator bewirkt dieser Vorgang den Zusammenhang zwischen Strom und zeitlicher Spannungsänderung. Merkmal des Kondensators ist die Fähigkeit zur Ladungs- und damit Energiespeicherung durch die Energiespeicherfähigkeit des elektrostatischen Feldes.
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Notes
- 1.
Das sind sog. Elektrometer, die die Kraftwirkung der Ladung zwischen beweglichen Platten zur Spannungsmessung ausnutzen.
- 2.
Nicht zu verwechseln mit dem Gauß’schen Satz der Feldtheorie.
- 3.
Das ist eine direkte Eigenschaft des Flussintegrals Anhang A.2, Bd. 1.
- 4.
Mitunter wird auch von elektrostatischer Induktion gesprochen. Wegen der Wesensverschiedenheit mit dem Induktionsvorgang im Magnetfeld sollte diese Bezeichnung unbedingt vermieden werden.
- 5.
Sie können für den eiligen Leser zunächst entfallen, obwohl sie für das Verständnis der Halbleiterdiode und des MOS-Feldeffekttransistors grundlegend sind.
- 6.
Leider wird die Eigenschaft „Kapazität“ oft für das Bauelement „Kondensator“ verwendet. Es muss also richtig heißen: zwei Kondensatoren mit den Kapazitäten \(C_{1}\), \(C_{2}\) werden parallel geschaltet. Verbreitet spricht man aber von der Parallelschaltung zweier Kapazitäten.
- 7.
Wenn also die Zuführungselektroden des Strömungs- und elektrostatischen Feldes Potenzialflächen sind.
- 8.
Gilt nur bei Raumladungsfreiheit.
- 9.
Für zeitabhängige Größen werden üblicherweise kleine Buchstaben benutzt, also statt I(t) jetzt i(t) bzw. kurz i usw. Gleichgrößen erhalten weiterhin große Buchstaben.
- 10.
Im Gegensatz zum Kondensator mit linear zeitabhängigem Q, U-Zusammenhang, s. Abschn. 2.7.4.
- 11.
Solche Fälle betrachten wir im Bd. 3 von der mathematischen Seite her genauer.
- 12.
Wir nehmen hier an, dass in den Zuleitungen positive Ladungen fließen können. Genauer fließen von der oberen Platte Elektronen ab und zur unteren zu. Dadurch erhält die obere Platte positive Ladung.
- 13.
Die Bezeichnungen Verschiebungsstrom erweckt den Eindruck, als ob Ladungen im Nichtleiter verschoben werden. Dies ist nicht der Fall.
- 14.
Vgl. Zusammenhang zwischen Leitungsstrom \(I_\mathrm{{K}}\) und Stromdichte J, (Abschn. 1.3.1).
- 15.
Gilt sinngemäß auch für andere Ladungsverteilungen.
- 16.
Auch wenn andere Größen des Netzwerkes gesucht sind, muss zuerst die Differenzialgleichung (DGL) für die Zustandsgröße gelöst werden.
- 17.
Auch das Einschieben einer Kunststoffplatte in den Kondensator (Abb. 2.1.1) bei konstanter Ladung gehorcht diesem Prinzip. Bei anliegender Gleichspannung ändert sich der Kreisstrom bei Bewegung des Isolators.
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Paul, S., Paul, R. (2019). Das elektrostatische Feld, elektrische Erscheinungen in Nichtleitern. In: Grundlagen der Elektrotechnik und Elektronik 2. Springer Vieweg, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-58221-3_2
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