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§ 1 Das Handelsrecht als Sonderprivatrecht

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Zusammenfassung

Schrifttum zur Ausbildung: Raisch, Die rechtsdogmatische Bedeutung der Abgrenzung von Handelsrecht und bürgerlichem Recht, JuS 1967, S. 533 ff.; K. Schmidt, Vom Handelsrecht zum Unternehmens-Privatrecht?, JuS 1985, S. 249 ff.; Wolter, Was ist heute Handelsrecht?, Jura 1988, S. 169 ff. Zur Vertiefung: Baumann, Strukturfragen des Handelsrechts, AcP Bd. 184 (1984), S. 45 ff.; F. Bydlinski, Handels- oder Unternehmensrecht als Sonderprivatrecht, 1990; Heinemann, Handelsrecht im System des Privatrechts, Festschrift für Fikentscher, 1998, S. 349 ff.; Horn, Allgemeines Handelsrecht, 50 Jahre Bundesgerichtshof – Festgabe aus der Wissenschaft, Bd. II, 2000, S. 3 ff.; Krejci/K. Schmidt, Vom HGB zum Unternehmensgesetz, 2002; Leßmann, Vom Kaufmannsrecht zum Unternehmensrecht?, Festgabe Zivilrechtlehrer 1934/35, 1999, S. 361 ff.; Neuner, Handelsrecht – Handelsgesetz – Grundgesetz, ZHR Bd. 157 (1993), S. 243 ff.; K. Schmidt, Das HGB und die Gegenwartsaufgaben des Handelsrechts, 1983; Zöllner, Wovon handelt das Handelsrecht?, ZGR 1983, S. 82 ff.

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Notes

  1. 1.

    Das Handelsgesetzbuch und sein historischer Vorläufer, das Allgemeine Deutsche Handelsgesetzbuch (ADHGB), wurden bewusst als Gegenstück zur „Gewerbeordnung“ konzipiert.

  2. 2.

    Bei historischer Betrachtung umfasste das Handelsrecht auch das Recht der Handelsgesellschaften. Durchbrochen wurde ihre gesetzestechnische Eingliederung in das Handelsgesetzbuch bereits durch die eigenständige Kodifikation für die Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH-Gesetz). Die ursprüngliche Integration des Rechts der Aktiengesellschaft in das Handelsgesetzbuch (s. §§ 238 ff. HGB a.F.) wurde mit der Schaffung des Aktiengesetzes im Jahre 1937 aufgehoben. Zum Vorstehenden s. auch unten § 1 Rn. 10. Eine Sonderstellung nahm von Beginn an die Genossenschaft ein, die nicht den Handelsgesellschaften zugeordnet wurde und dementsprechend nicht in das Handelsregister, sondern in das Genossenschaftsregister einzutragen ist (s. § 10 Abs. 1 GenG). Kraft gesetzlicher Fiktion („gilt“) ist sie jedoch nach § 17 Abs. 2 GenG Kaufmann i. S. des Handelsgesetzbuchs.

  3. 3.

    S. auch Wank JA 2007, 321 ff. sowie Roth RdA 2012, 1 ff. Eine parallele Regelungstechnik ist in der Gewerbeordnung anzutreffen, die in den §§ 105 bis 110 GewO ebenfalls zahlreiche Bestimmungen für die Arbeitsverhältnisse der „Arbeitnehmer“ enthält, die jedoch aus systematischer Sicht in dieser Kodifikation einen Fremdkörper darstellen und nicht dem Gewerberecht, sondern dem Arbeitsrecht zuzuordnen sind. Das gilt insbesondere, seitdem der entsprechende Abschnitt der Gewerbeordnung wegen § 6 Abs. 2 GewO auf alle Arbeitnehmer Anwendung findet.

  4. 4.

    S. z. B. auch RvWH/Röhricht Einleitung Rn. 12 f.

  5. 5.

    Zum Begriff s. unten § 7 Rn. 7 ff.

  6. 6.

    Dazu z. B. K.P. Berger NJW 2010, 465 ff.; Dauner-Lieb/Axer ZIP 2010, 309 ff.; Oetker AcP Bd. 212 (2012), 202 (224 ff.) sowie ausführlich Axer Rechtfertigung und Reichweite der AGB-Kontrolle im unternehmerischen Geschäftsverkehr, 2011.

  7. 7.

    Ausführlich aus historischer Sicht Raisch Die Abgrenzung des Handelsrechts vom Bürgerlichen Recht, 1962.

  8. 8.

    S. Canaris § 1 Rn. 3; Heinemann Festschrift für Fikentscher, 1998, S. 349 (351 ff.).

  9. 9.

    Weiterführend z. B. Preis ZHR Bd. 158 (1994), 567 ff.

  10. 10.

    Einem abweichenden (objektiven) Ansatz folgt demgegenüber das Immaterialgüterrecht, das mit den verschiedenen Gesetzen (z. B. Urhebergesetz, Kunsturhebergesetz, Markengesetz, Patentgesetz) an das geschützte Recht anknüpft.

  11. 11.

    So für die h. M. z. B. Canaris § 1 Rn. 1 f.; Enneccerus/Nipperdey Allgemeiner Teil des Bürgerlichen Rechts Bd. I, 15. Aufl. 1959, § 1 II 2a, S. 2; Fischinger Rn. 25; Hübner Rn. 4; Medicus/Petersen § 2 Rn. 13.

  12. 12.

    Vertiefend z. B. RvWH/Röhricht Einleitung Rn. 1 ff.; Zöllner ZGR 1983, 82 ff. sowie Reymann Das Sonderprivatrecht der Handels- und Verbraucherverträge, 2009.

  13. 13.

    Hierfür vor allem K. Schmidt § 2 Rn. 10 ff.; ders. JuS 1985, 249 ff.; ders. DB 1994, 515 ff.; ders. ZIP 1997, 909 (909 f.); ders. BB 2005, 837 ff.; hierzu z. B. auch Hopt S. 24 ff. sowie nachfolgend Fn. 17.

  14. 14.

    Näher dazu unten § 2 Rn. 5 f.

  15. 15.

    So ausdrücklich die Regierungsbegründung zum Handelsrechtsreformgesetz, s. BT-Drucks. 13/8444, S. 22 f.

  16. 16.

    Stellvertretend für die Gegenposition Canaris § 1 Rn. 24 f.; Zöllner ZGR 1983, 82 ff.

  17. 17.

    Weitergehend die Rechtslage in Österreich, die sich seit der Verabschiedung des „Unternehmensgesetzbuches“ (UGB) (BGBl. I 2005 Nr. 120) von dem tradierten Kaufmannsbegriff vollständig gelöst hat und statt dessen auf das „Unternehmen“ bzw. den „Unternehmer“ abstellt (s. näher z. B. Krejci ZHR Bd. 170 [2006], 113 ff.; G. H. Roth ZIP 2006, 1749 ff.; K. Schmidt § 3 Rn. 4 ff.; aus der Reformdiskussion stellvertretend Harrer/Mader [Hrsg.] Die HGB-Reform in Österreich, 2005 [dazu Rüffler öRdW 2005, 85 ff.]; Krejci/K. Schmidt Vom HGB zum Unternehmergesetz, 2002; K. Schmidt JBl. 2004, 31 ff. sowie im Hinblick auf die personale Anknüpfung Dehn JBl. 2004, 5 f.).

  18. 18.

    S. z. B. Canaris § 1 Rn. 5; Heymann/Horn Einleitung I Rn. 6; RvWH/Röhricht Einleitung Rn. 52; grundlegende Vertiefung durch Icking Die Rechtsnatur des Handelsbilanzrechts, 2000, S. 166 ff.

  19. 19.

    So in der Konsequenz auch Canaris § 1 Rn. 5. Allerdings zeigt z. B. das Arbeitsrecht, dass die Existenz öffentlich-rechtlicher Vorschriften oder Gesetze einer Qualifizierung als Sonderprivatrecht nicht zwingend entgegensteht.

  20. 20.

    Canaris § 1 Rn. 47; s. auch RvWH/Röhricht Einleitung Rn. 56.

  21. 21.

    Dazu näher Neuner ZHR Bd. 157 (1993), 243 ff. sowie Henssler ZHR Bd. 161 (1997), 13 (29 ff.).

  22. 22.

    Dazu die Skizze unten § 3 Rn. 5 ff.

  23. 23.

    Im Überblick z. B. Bülow/Artz JuS 1998, 680 ff.; Herber NJW 1998, 3297 ff.; Saenger Festschrift für Leser, 1998, S. 199 ff.; K. Schmidt NJW 1998, 2161 ff. sowie eine Zwischenbilanz durch K. Schmidt JZ 2003, 585 ff.; zur Entwicklung des Handelsrechts seit dem Jahre 1998 Kindler JZ 2006, 177 ff.

  24. 24.

    Weitergehende Überlegungen zu einer Reform des Handelsregisterrechts haben sich bislang nicht zu konkreten parlamentarischen Gesetzgebungsinitiativen verdichtet; s. hierzu im Überblick unten § 3 Rn. 78.

  25. 25.

    Näher unten § 2 Rn. 38 ff.

  26. 26.

    S. unten § 4 Rn. 55.

  27. 27.

    Hierzu im Überblick z. B. Paschke/Ramming RdTW 2013, 1 ff.

  28. 28.

    Dazu auch Canaris Festschrift für Konzen, 2006, S. 43 ff.; Oetker Festschrift für Canaris Bd. II, 2007, S. 313 ff.; Steck NJW 2002, 3201 ff. sowie unten § 8 Rn. 26, 35 ff.

  29. 29.

    Im Überblick z. B. Oetker/Oetker Einleitung Rn. 44 ff.; KKRM/Roth vor § 1 Rn. 18; vertiefend z. B. Grundmann ZHR Bd. 163 (1999), 635 ff.; Lehmann ZHR Bd. 181 (2017), 9 ff.

  30. 30.

    Hierzu z. B. EuGH 21.4.2016, EuZW 2016, 474 Rn. 79; 19.4.2016, NZA 2016, 537 Rn. 31, 33; 18.12.2014, NZA 2015, 91 Rn. 44; 10.10.2013, NJW 2014, 44 Rn. 29 f.; 24.1.2012, NJW 2012, 509 Rn. 24 ff.; zu den Grenzen einer richtlinien- bzw. unionsrechtskonformen Auslegung z. B. EuGH 13.7.2016, NVwZ 2016, 1465 Rn. 44; 19.4.2016, NZA 2016, 537 Rn. 32; 5.9.2012, NJW 2013, 141 Rn. 55; BVerfG 26.9.2011, NJW 2012, 669 Rn. 47; 17.1.2013, NZG 2013, 464 (465 f.); 23.5.2016, NJW-RR 2016, 1366 Rn. 41; im Überblick aus dem Ausbildungsschrifttum z. B. Herresthal JuS 2014, 289 ff.; Leenen Jura 2012, 753 ff.; Stürner Jura 2017, 777 ff.; Tonikidis JA 2013, 598 ff. sowie zur Auslegung des Unionsrechts Schroeder JuS 2004, 180 ff. und zuvor Lutter JZ 1992, 593 ff.

  31. 31.

    ABl. EU Nr. L 169 v. 30.6.2017, S. 46.

  32. 32.

    ABl. EU Nr. L 258 v. 1.10.2009, S. 1; zuletzt geändert durch die Richtlinie 2012/17/EU, ABl. EU Nr. L 156 v. 16.6.2012, S. 1.

  33. 33.

    ABl. EG Nr. L 382 v. 31.12.1986, S. 17.

  34. 34.

    Näher unten § 6 Rn. 9.

  35. 35.

    Im Überblick Oetker/Oetker Einleitung Rn. 57 ff.

  36. 36.

    S. Fn. 32.

  37. 37.

    ABl. EG Nr. L 395 v. 30.12.1989, S. 36; zuletzt geändert durch die Richtlinie 2012/17/EU, ABl. EU Nr. L 156 v. 16.6.2012, S. 1.

  38. 38.

    ABl. EU Nr. L 48 v. 23.2.2011, S. 1; dazu z. B. Oelsner EuZW 2011, 940 ff.; ders. GPR 2013, 182 ff.; zur Umsetzung z. B. Faust DNotZ 2015, 644 ff.; Haspl BB 2014, 771 ff.; Spitzer MDR 2014, 933 ff.; Thiergart GWR 2014, 342 ff.; Verse ZIP 2014, 1809 ff.

  39. 39.

    Dazu § 7 Rn. 65 ff.

  40. 40.

    Näher im Überblick z. B. Oetker/Oetker Einl. Rn. 64 ff.

  41. 41.

    Einführend Ehricke JuS 1990, 967 ff.; weiterführend z. B. Ipsen Private Normenordnungen als transnationales Recht, 2009, S. 66 ff. sowie zuvor Stein Lex mercatoria, 1995.

  42. 42.

    Dazu zum Einstieg Daun JuS 1997, 811 ff.

  43. 43.

    S. ferner die im Jahr 2010 vom Internationalen Institut für Privatrechtsvereinheitlichung (UNIDROIT) herausgegebenen und im Jahr 2016 letztmalig modifizierten „Grundregeln für Internationale Handelsverträge“ (PICC). In deutscher Übersetzung abgedruckt in ZEuP 2013, 165 ff.; dazu einführend Vogenauer ZEuP 2013, 7 ff.

  44. 44.

    Zur Neufassung der Incoterms 2010 z. B. Hopt Festschrift für Hommelhoff, 2012, S. 467 ff. sowie ausführlich Piltz/Bredow Incoterms, 2016.

  45. 45.

    S. Oetker/Pamp § 346 Rn. 73 m.w.N.

  46. 46.

    Dazu auch BH/Hopt Einl. v. § 1 Rn. 4; KKRM/Roth Einl. vor § 1 Rn. 5 ff.; K. Schmidt § 1 Rn. 69 ff.

  47. 47.

    S. die Nachweise oben in Fn. 6.

  48. 48.

    Weitere Übersichten z. B. bei Brox/Henssler § 1 Rn. 22 f.; K. Schmidt § 1 Rn. 75 ff.

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Oetker, H. (2019). § 1 Das Handelsrecht als Sonderprivatrecht. In: Handelsrecht. Springer-Lehrbuch. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-58142-1_1

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