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Berücksichtigung der Ungewissheit bei Einzelinvestitionen

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Book cover Investitionstheorie und Investitionsrechnung

Zusammenfassung

Investitionsobjekte können nur unter Ungewissheit geplant werden. Sie erstrecken sich in die Zukunft, die man nur sehr beschränkt voraussehen kann. Manche Investitionen, insbesondere Finanzinvestitionen, kann man zwar gegen Zahlung von Prämien im Voraus gegen einzelne Risiken versichern, für Sachinvestitionen gilt das nur beschränkt, z. B. gegen Brand oder Betriebsunterbrechung. Risiken aus verspäteter Fertigstellung von oder überplanmäßigen Ausgaben für Produktionsanlagen, niedrige Preise oder Absatzmengen oder höhere Kosten für Produkte muss das investierende Unternehmen in der Regel selbst tragen. Investitionsrechnungen, wie sie im 5. Kapitel beschrieben wurden, können dazu beitragen, Art und Ausmaß solcher Risiken bewusst zu machen, abzuschätzen und zu berücksichtigen. Beseitigen lässt sich die Ungewissheit damit nicht. Die Investitionsrechnungen mögen kompliziert erscheinen, im Vergleich zu den Berechnungen der Ingenieure für die Planung von Anlagen sind sie eher einfach, allerdings wie bei der Abschätzung von Wahrscheinlichkeiten für die Inputgrößen der Investitionskalküle stärker subjektiv geprägt. Das mag ein Grund dafür sein, dass in der Praxis offenbar einfache und robuste Verfahren, wie eine maximale Kapitalrückflussdauer oder eine Risikosimulation bevorzugt werden.

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Notes

  1. 1.

    Vgl. ferner Eisenführ/Weber/Langer, die ebenfalls von dieser Unterscheidung ausgehen, „aber von der betriebswirtschaftlichen Relevanz des Konzepts der Ungewissheit [im engeren Sinne] nicht überzeugt sind“, da unterstellt wird, dass der Unternehmer in der Lage sei grundsätzlich Aussagen zu Wahrscheinlichkeit treffen zu können (Eisenführ/Weber/Langer 2010, S. 305). Ähnlich auch Wöhe/Döring/Brösel, die die Ansicht vertreten, dass sich „fast alle ungewissen Umweltzustände einer subjektive geschätzten Wahrscheinlichkeitsermittlung erschließen“ (Wöhe/Döring/Brösel 2016, S. 88).

  2. 2.

    Der Szenario-Manager ist in MS-Excel unter dem Menüpunkt: Daten/Was-wäre-wenn-Analyse/Szenario Manager abrufbar.

  3. 3.

    Kruschwitz liefert einige Hintergrundinformationen und weiterreichende Literatur zu Bernoulli und dem Erklärungsversuch für das Petersburger Münzwurfspiel, dessen Erwartungswert unendlich ist und doch kaum jemand mehr als 10 GE setzt (Kruschwitz 2014, S. 295 ff.).

  4. 4.

    Schneeweiß (1967, S. 61–117), Bamberg/Coenenberg/Krapp (2012, S. 71–84), Bitz (1981, S. 153–213), Blohm/Lüder/Schaefer (2012, S. 238–243) und Kruschwitz (2014, S. 295–306). Siehe auch den Überblick über die Diskussion in der Zeitschrift für Betriebswirtschaftslehre (o.V. 1985, S. 632–634).

  5. 5.

    Aufgrund der englischsprachigen Bezeichnungen haben sich hierfür die Begriffe stochastische Dominanz ersten und zweiten Grades (first/second degree stochastic dominance, abgekürzt: FSD/SSD) durchgesetzt (Bamberg/Coenenberg/Krapp  2012 , S. 100 ff.).

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Busse von Colbe, W., Witte, F. (2018). Berücksichtigung der Ungewissheit bei Einzelinvestitionen. In: Investitionstheorie und Investitionsrechnung. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-57907-7_5

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