Skip to main content

Mischung von Risiken

  • Chapter
  • First Online:
  • 20k Accesses

Zusammenfassung

Im achten Kapitel wird das Problem untersucht, wie ein Entscheider Risiken durch Portefeuillebildung mischen und auf diese Weise eine optimale Gesamtposition herstellen kann. Der klassische Anwendungsfall für dieses allgemeine Problem ist die Bildung eines Wertpapierportefeuilles.

Nach der Darstellung der potentiellen Vorteile der Risikomischung werden zwei alternative Vorgehensweisen zur Ermittlung einer optimalen Risikomischung vorgestellt. Bei der ersten wird das Optimum direkt in einem Erwartungsnutzenkalkül ermittelt. Die zweite Vorgehensweise ist zweistufig und liegt der klassischen Portefeuille-Theorie nach Markowitz zugrunde, welche unterstellt, dass der Entscheider sich am (μ,σ)-Prinzip orientiert. Es wird dann zunächst die Menge der (μ,σ)-effizienten Portefeuilles (Risikomischungen) ermittelt, um daraus anschließend auf der Basis der (μ,σ)-Präferenzfunktion des Entscheiders das für ihn optimale Portefeuille auszuwählen. Bei Risikoaversion ist ein Portefeuille effizient, wenn es kein anderes Portefeuille gibt, das bei gleichem oder niedrigerem Risiko (σ) einen höheren erwarteten Überschuss (μ) oder bei gleichem oder höheren erwarteten Überschuss ein niedrigeres Risiko hat.

This is a preview of subscription content, log in via an institution.

Buying options

Chapter
USD   29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD   39.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as EPUB and PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD   49.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Learn about institutional subscriptions

Notes

  1. 1.

    Zur optimalen Abstimmung eines Wertpapierportefeuilles mit dem aus einem Realinvestitionsprojekt resultierenden Risiko und zum Einfluss der Portefeuillebildung auf dessen Wert vgl. Kap. 14, Abschn. 14.4.

  2. 2.

    Allgemein würde man von einem gegebenen Bestand an Bargeld und Wertpapieren ausgehen und neue, optimale Bestände an Wertpapieren ermitteln. Aufgrund der folgenden Annahme 5 kann jedoch stets vereinfachend davon ausgegangen werden, der Investor würde zunächst alle Wertpapiere, die er bereits besitzt, verkaufen und daraufhin von dem resultierenden Barvermögen \(\text{V}_{0}\) ausgehen. Die Annahme eines gegebenen Barvermögens schränkt also die Allgemeinheit der Darstellungen nicht ein.

  3. 3.

    Der Entscheider könnte ein Interesse daran haben, simultan mit dem optimalen Portefeuille seine optimale Konsumausgabe für den Zeitpunkt 0 zu ermitteln (Kap. 15, Abschn. 15.2). Davon wird hier abgesehen. Über die Höhe der Konsumausgabe sei bereits entschieden, sodass nur noch das Problem zu lösen ist, wie das verbleibende Barvermögen \(\text{V}_{0}\) optimal anzulegen ist, um den Erwartungswert des Nutzens des Endvermögens zu maximieren.

  4. 4.

    In der Realität werden Leerverkäufe im Allgemeinen wie folgt abgewickelt: Der Leerverkäufer leiht sich die Papiere bei einer Finanzinstitution (Bank, Fonds) und verkauft sie an der Börse. Bei Ablauf des Leihvertrags kauft er die Papiere zu den dann maßgeblichen Kursen an der Börse und gibt sie dem Verleiher zurück. Transaktionskosten eines Leerverkaufs resultieren vor allem aus den Leihgebühren, die der Verleiher verlangt. Diese werden wie alle anderen Transaktionskosten über Annahme 5 aus der Betrachtung ausgeschlossen. Zur praktischen Abwicklung, den Problemen und Grenzen des Leerverkaufs vgl. Single (2001) und Shleifer (2000, S. 89–111).

  5. 5.

    Tatsächlich besteht immer eine „Anlagemöglichkeit“ darin, Liquidität zu halten, das Geld also unter die Matratze zu legen. Wird dies als risikolos angesehen, besteht darin eine risikolose Geldanlage zu 0 % (vor Inflation). Wir vernachlässigen auch diese Möglichkeit.

  6. 6.

    Eine Konvexkombination ist eine spezielle Linearkombination. Bei letzterer addieren sich die Gewichte zwar auch zu eins, sie dürfen aber auch negativ sein.

  7. 7.

    Auch ohne eine zinsbringende Geldanlage besteht für den Investor immer die Möglichkeit, Geld zu 0 % anzulegen, indem er Liquidität hält. Sieht er dies als risikolos an, ergibt sich eine Effizienzlinie, die auf der Abszisse bei \(\text{V}_{0}\) beginnt und in einem Tangentialpunkt T endet.

Literatur

  • Bitz, M.: Die Strukturierung ökonomischer Entscheidungsmodelle. Gabler, Wiesbaden (1977)

    Book  Google Scholar 

  • Brealey, R.A., Myers, S.C., Allen, F.: Principles of Corporate Finance, 11. Aufl. McGraw-Hill, New York (2013)

    Google Scholar 

  • Copeland, T.E., Weston, J.F., Shastri, K.: Financial Theory and Corporate Policy, 4. Aufl. Addison-Wesley, Reading (2013)

    Google Scholar 

  • Dinkelbach, W., Kleine, A.: Elemente einer betriebswirtschaftlichen Entscheidungslehre. Springer, Berlin (1996)

    Book  Google Scholar 

  • Elton, E.J., Gruber, M.J.: Modern Portfolio Theory and Investment Analysis, 5. Aufl. Wiley, New York (1995)

    Google Scholar 

  • Franke, G., Hax, H.: Finanzwirtschaft des Unternehmens und Kapitalmarkt, 6. Aufl. Springer, Berlin (2009)

    Book  Google Scholar 

  • Hax, H.: Investitionstheorie, 5. Aufl. Physica, Würzburg (1985)

    Book  Google Scholar 

  • Ingersoll, J.E.: Theory of Financial Decision Making. Rowman & Littlefield, Totowa (1987)

    Google Scholar 

  • Kruschwitz, L.: Investitionsrechnung, 12. Aufl. Springer Gabler, München (2009)

    Google Scholar 

  • Laux, H., Schabel, M.M.: Subjektive Investitionsbewertung, Marktbewertung und Risikoteilung. Springer, Berlin (2009)

    Google Scholar 

  • Markowitz, H.M.: Portfolio selection. J. Finance 7,77–91 (1952)

    Google Scholar 

  • Markowitz, H.M.: Portfolio Selection. Wiley, New York (1959)

    Google Scholar 

  • Riess, M.: Effizienzkonzepte und nutzentheoretische Ansätze zur Lösung stochastischer Entscheidungsmodelle. Physica, Heidelberg (1996)

    Book  Google Scholar 

  • Rudolph, B.: Zur Theorie des Kapitalmarktes – Grundlagen, Erweiterungen und Anwendungsbereiche des „Capital Asset Pricing Model (CAPM)“. Z. Betriebswirtsch. 49, 1034–1067 (1979)

    Google Scholar 

  • Schmidt, R.H., Terberger, E.: Grundzüge der Investitions- und Finanzierungstheorie, 4. Aufl. Gabler, Wiesbaden (1997)

    Book  Google Scholar 

  • Sharpe, W.F., Alexander, G.J., Bailey, J.W.: Investments, 6. Aufl. MIT Press, Englewood Cliffs (1999)

    Google Scholar 

  • Shleifer, A.: Inefficient Markets: An Introduction of Behavioral Finance. Oxford University Press, Oxford (2000)

    Book  Google Scholar 

  • Single, G.L.: Hedge-Fonds – Anlageform der Zukunft. Z. das gesamte Kreditwesen 26, 240–244 (2001)

    Google Scholar 

  • Tobin, J.: Liquidity preference as behavior towards risk. Rev. Econ. Stud. 25, 65–86 (1958)

    Article  Google Scholar 

Download references

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Corresponding author

Correspondence to Helmut Laux .

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 2018 Springer-Verlag GmbH Deutschland, ein Teil von Springer Nature

About this chapter

Check for updates. Verify currency and authenticity via CrossMark

Cite this chapter

Laux, H., Gillenkirch, R.M., Schenk-Mathes, H.Y. (2018). Mischung von Risiken. In: Entscheidungstheorie. Springer Gabler, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-57818-6_8

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-57818-6_8

  • Published:

  • Publisher Name: Springer Gabler, Berlin, Heidelberg

  • Print ISBN: 978-3-662-57817-9

  • Online ISBN: 978-3-662-57818-6

  • eBook Packages: Business and Economics (German Language)

Publish with us

Policies and ethics