Zusammenfassung
Das Klimaschutzziel Deutschlands für das Jahr 2020 (40 % weniger CO2-Emissionen im Vergleich zu 1990) wird verfehlt; aber die Ziele für 2030 (−55 %) und 2050 (−80 %) sind gut erreichbar – ohne Strukturbrüche, ohne Verbote von Benzinmotor oder Ölheizung, ohne Komfortverlust. Erforderlich dafür sind allerdings Importe von erneuerbaren Energien, in erster Linie in Form von synthetischem Gas.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Notes
- 1.
Der Einfachheit halber sprechen wir in diesem Buch meist nur über CO2-Emissionen, obwohl sich die Klimaschutzziele auf alle sogenannten Treibhausgase beziehen, die nach allgemeiner und hier vorausgesetzter Auffassung für den Treibhauseffekt und damit für den Klimawandel verantwortlich sind. Bei der Energie – dem Thema dieses Buches – hat das CO2 einen Anteil von 98 % an den Treibhausgasen (vgl. Abb. 1.3).
- 2.
Wenn nicht anders angegeben, beziehen sich fortan alle Prozentzahlen der CO2-Reduktion bzw. THG-Reduktion auf den Vergleich zum Jahr 1990.
- 3.
Siehe genauer [7], S. 31.
- 4.
Übersetzt in Zahlen bedeutet der vorzeitige Ausstieg aus der Kernenergie eine implizite Verschärfung der Ziele für 2020 und 2030 um 4–5 Prozentpunkte. Die Ziele für 2040 und 2050 sind nicht betroffen, weil auch 2010 bereits ein Auslaufen der Kernenergie bis etwa 2035 anvisiert war.
- 5.
Vor allem [35, 36].
- 6.
2010/2011 = 12 TWh Stromexporte, 2017 = 55 TWh Stromexporte.
- 7.
Die hierfür im Koalitionsvertrag 2018 vorgesehenen Kommissionen sind ein durchaus geeignetes Vorgehen, wenn sie gut gemanagt und ihre Empfehlungen politisch umgesetzt werden.
- 8.
Um auf 80 % Reduktion der gesamten Treibhausgas-Emissionen zu kommen, müssen die energiebedingten CO2-Emissionen in 2050 mindestens die Zielmarke von −85 % erreichen, da die restlichen Emissionen insgesamt schwerer zu reduzieren sind.
- 9.
Die folgende Darstellung baut auf auf den Zukunftsszenarien in [12,13,14,15] sowie auch auf der Studie „Sektorkopplung: Untersuchungen und Überlegungen zur Entwicklung eines integrierten Energiesystems“ von acatech u.a., Nov. 2017 (hier insbesondere Szenario 85_offen+Aktiv).
- 10.
Wie bisher wird voraussichtlich auch 2050 ein kleiner Anteil Strom aus Abfall erzeugt (ca. 10 TWh mit ca. 6 Mio. t CO2).
- 11.
Im Zeitraum bis 2050 wird sich der Autoverkehr sehr wahrscheinlich unabhängig von der Frage des Fahrzeugantriebs/der Fahrzeug-Emissionen massiv verändern durch die großen Trends autonomes Fahren und Carsharing. Diese Entwicklungen können noch nicht abgeschätzt werden und müssen daher hier unberücksichtigt bleiben.
- 12.
Der Einfachheit halber sprechen wir hier und im folgenden nur über die batteriegetriebenen Elektroautos. Wie bereits in Kap. 5 erwähnt, ist es durchaus möglich, dass in „Zahl der E-Autos“ in Tab. 7.2 auch gewisse Anteile von mit Wasserstoff und Brennstoffzelle betriebenen Elektroautos enthalten sein werden. Auf die zentralen Überlegungen hier und im Kap. 8 hat diese Differenzierung aber keinen substanziellen Einfluss.
- 13.
Bei den 2017 in Deutschland neu zugelassenen PKW lag der durchschnittliche Wert im Testbetrieb bei 130 g/km und der Fahrzeugbestand in Deutschland emittierte 2017 real etwa 170 g/km.
- 14.
Hinzu kommen ca. 60 Mio. t sogenannte prozessbedingte THG-Emissionen; insgesamt ist der Industriesektor damit zurzeit für 190 Mio. t Treibhausgas-Emissionen (von insgesamt ca. 900 Mio. t) verantwortlich.
- 15.
Dieses „nur“ ist zu verstehen im Sinne von: wenn man stranded investments, massive politische Eingriffe in private Entscheidungen und in die Industrieproduktion, und den deutlichen Ausbau des Stromnetzes auf der Niederspannungsebene vermeiden will.
- 16.
Aus diesem Grund können sie zu beliebigen Anteilen Erdgas bzw. Diesel beigemischt werden.
- 17.
Genauer: Zunächst wird aus Wasser mit EE-Strom in PtG-Anlagen mittels Elektrolyse H2 hergestellt; für die Herstellung von E-Gas (= CH4) aus H2 und CO2 wird der Atmosphäre technisch genauso viel CO2 entzogen, wie später bei der Verbrennung des E-Gases entsteht.
- 18.
Außerdem würden die notwendigen (zusätzlichen) EE-Anlagen die Flächenpotenziale und die Akzeptanzgrenzen in Deutschland eindeutig sprengen.
- 19.
Die derzeitigen gesetzlichen Grundlagen (EEG 2017) reichen dafür noch nicht aus.
Author information
Authors and Affiliations
Corresponding author
Rights and permissions
Copyright information
© 2018 Springer-Verlag GmbH Deutschland, ein Teil von Springer Nature
About this chapter
Cite this chapter
Unnerstall, T. (2018). Klimaschutzziele. In: Energiewende verstehen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-57787-5_7
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-57787-5_7
Published:
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-662-57786-8
Online ISBN: 978-3-662-57787-5
eBook Packages: Computer Science and Engineering (German Language)