Zusammenfassung
Die Höhe des Geldvermögens der Haushalte spiegelt nicht die deutsche Wirtschaftsstärke wider, im internationalen Vergleich rangiert Deutschland auf einem enttäuschenden 19. Platz. Zum Teil ist dies auf die späte Wiedervereinigung und das staatliche Rentensystem bzw. das weitgehende Fehlen einer kapitalgedeckten Säule zurückzuführen. Entscheidend dürfte aber das Sparverhalten der Haushalte sein. Die deutschen Sparer legen zwar sehr viel Geld zur Seite, aber sie erzielen dafür nur eine geringe Rendite. Dies ist eine Folge ihrer Vorliebe für zinslose Bankeinlagen, die sich in den Jahren seit der Finanzkrise noch verstärkt hat. Die Haushalte in der Mehrzahl der übrigen Euroländer verfuhren genau umgekehrt: Sie sparten in den dürren Nachkrisenjahren weniger, orientierten sich aber stärker an den Kapitalmärkten; damit erzielten sie deutlich höhere Renditen. Es ist höchste Zeit für die deutschen Haushalte, in Richtung Risiko- und Renditeorientierung umzusparen.
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Notes
- 1.
Das Geldvermögen setzt sich zusammen aus Bargeld und Bankeinlagen, Schuldverschreibungen, Aktien, sonstigen Anteilsrechten und Investmentfondanteilen sowie versicherungstechnischen Rückstellungen.
Literatur
Allianz (2017) Global wealth report. Economic research. https://www.allianz.com/de/economic_research/publikationen/spezialthemen_fmo/agwr17d.html/. Zugegriffen: 26. Nov. 2017
Brandmeir K, Holzhausen A (2017) Private Vermögensrenditen in ausgewählten Euroländern. Working Paper 211, Economic Research, Allianz. https://www.allianz.com/de/economic_research/publikationen/working_papers/. Zugegriffen: 26. Nov. 2017
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Holzhausen, A. (2018). Die Deutschen sparen sich arm – Eine Bestandsaufnahme des Sparverhaltens in Deutschland. In: Beyer, H., Naumer, HJ. (eds) CSR und Mitarbeiterbeteiligung. Management-Reihe Corporate Social Responsibility. Springer Gabler, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-57600-7_7
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