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Die Sinnsuche der Generation Y

Zum Wandel von Ansprüchen an den Sinn (in) der Arbeit

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Part of the book series: Fehlzeiten-Report ((FEHLREPORT,volume 2018))

Zusammenfassung

Die Generation Y gilt als Sinnsucher-Generation. Ihr werden neue Ansprüche an die Arbeit nachgesagt, doch bisweilen ist uneindeutig, welche Ansprüche und Wünsche an den Sinn der Arbeit bzw. den Sinn in der Arbeit in dieser Generation vorherrschen. Im Beitrag wird gezeigt, dass die Unterschiede zwischen der Generation Y und anderen Generationen geringer ausfallen, als viele Medienberichte nahelegen. Ihre Ansprüche an den Sinn in der Arbeit, also an bereichernde Arbeitsinhalte und Altruismus, sind nicht ausgeprägter als die anderer Generationen. Mit nachrückenden Generationen teilen sie, dass die Arbeit als Lebensbereich für sie an Wichtigkeit eingebüßt hat und sie somit die Bedeutung von Arbeit im Leben anders bewerten. Zudem zeigt sich, dass sich innerhalb der Generation Y ganz unterschiedliche Wertetypen finden lassen, was die Rede von einer Generation mit ähnlichen Werten problematisch macht. Für die Betriebliche Gesundheitsförderung implizieren die Befunde eine Berücksichtigung unterschiedlicher Wertetypen unabhängig von ihrer Generationszugehörigkeit und eine Arbeitsgestaltung, die dem Leitbild guter und gesundheitsfördernder Arbeit entspricht

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Notes

  1. 1.

    Die Angaben dazu, welche Jahrgänge die Generation Y umfasst, sind nicht einheitlich. Während Hurrelmann und Albrecht (2014) die Geburtsjahre zwischen 1985 und 2000 angeben und Twenge et al. (2010) in die der Generation Y entsprechenden Gen Me die Jahrgänge von 1982 bis 1999 einbeziehen, werden häufig auch die Geburtsjahrgänge ab 1980 zur Generation Y gezählt (Nies and Tullius 2017; Pfeil (2016).

  2. 2.

    Eine ausführliche Beschreibung dieser beiden Diskurse findet sich bei Hardering et al. (2015).

  3. 3.

    Siehe hierzu Bailey and Madden (2015); Isaksen (2000) und Hardering (2017b).

  4. 4.

    Als Vorgängergeneration der Babyboomer gelten die Kriegskinder bzw. die Silent Generation (1935–1945). als Nachfolger der Generation Y gilt die Generation Z (2000–2015).

  5. 5.

    Für einen Überblick über unterschiedlichen Länder, ihre jeweiligen Generationsbezeichnungen und Kohorteneinteilungen siehe Pfeil (2016, S. 62).

  6. 6.

    Weeks und Schaffert (2017) sprechen von den Millenials statt von der Generation Y.

  7. 7.

    Dieser Mechanismus zeigt sich auch in Untersuchungen, die nicht nur auf Fragen des Sinns von Arbeit konzentriert sind. In der Studie von Zok et al. (2014) über die Orientierungen von Babyboomern und Generation Y zeigt sich, dass das Wissen von Generationsangehörigen über die Werte und Wünsche anderer Generationen häufig gering ist. Auch in dieser Untersuchung wird gezeigt, dass ältere Generationen der Generation Y unterstellen, vor allem an der eigenen Karriere und an Spaß orientiert zu sein, statt daran, anderen zu helfen.

  8. 8.

    Die Untersuchung von Twenge et al. (2010) bezieht sich auf die USA. Die Autorinnen und Autoren geben an, dass in den USA im Gegensatz zu anderen entwickelten Industrienationen die Arbeitsstunden in den letzten 30 Jahren massiv zugenommen haben. Grundlage der Studie von Twenge et al. (2010) sind die Antworten aus einer Befragung über Werte am Arbeitsplatz von 16.507 High-School-Absolventen aus drei Vergleichsjahrgängen (1976, 1991, 2006).

  9. 9.

    In dieser Studie wurden vier Generationen untersucht: Traditionalisten, Babyboomer, Generation X und Millenials (Generation Y).

  10. 10.

    Verschiedene Arbeiten zeigen, dass der Wunsch nach einer sinnvollen Arbeit selbst in belastenden Arbeitskonstellationen und in geringqualifizierten Tätigkeiten zu verteidigen gesucht wird (Becker-Schmidt et al. 1982; Isaksen 2000).

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Hardering, F. (2018). Die Sinnsuche der Generation Y. In: Badura, B., Ducki, A., Schröder, H., Klose, J., Meyer, M. (eds) Fehlzeiten-Report 2018. Fehlzeiten-Report, vol 2018. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-57388-4_6

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