Zusammenfassung
Als Phädra-Komplex wird nach einer Definition die inzestuöse Liebe einer Mutter zu ihrem Sohn verstanden. Dass der Mythos von Stiefsohn und nicht von Sohn spricht, wird dadurch erklärt, dass Inzest offensichtlich undenkbar und untragbar für das Bewusstsein sei, sogar zu mythischen Zeiten, und irgendwie gemildert werden musste. Spätere Definitionen betrachten nicht nur die erotische Neigung einer Stiefmutter zu ihrem Stiefsohn, sondern auch die nicht-pathologische (wenn auch sicher Familiensituationen komplizierende) erotische Neigung von Stiefeltern zu Stiefkindern beiderlei Geschlechts. Der Komplex wird aus Euripides Tragödie „Hippolytos“ abgeleitet, hat aber nur partiell eine Kompatibilität mit dessen Inhalt.
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- 1.
S. etwa in Marneros „Mein Bruder Sisyphos, mein Freund der Minotauros“.
- 2.
S. Kapitel „Der Iokaste-Komplex“.
- 3.
So etwa Alfred Messer.
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Marneros, A. (2018). Der Phädra-Komplex. In: Warum Ödipus keinen Ödipus-Komplex und Adonis keinen Schönheitswahn hatte. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-56731-9_16
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