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Zusammenfassung

Man versteht darunter äußerst überdimensionierte unbewusste Phantasien, die mit akuten Ängsten von Trennung/Individuierung verbunden seien. Diese häufig aggressiven Phantasien beinhalteten eine Verdichtung von Generations- und Geschlechterrollen sowie orale und genitale Motive. Demnach erfahre sich das präödipale Kind beider Geschlechter als Kore, d.h. als feminin in primärer Identifizierung mit der Mutter. Andere verstehen den Persephone-Komplex als einen defensiven Verzicht des Mädchens auf eigene Kontrolle über ihre Sexualität, um die Bindung zur Mutter zu bewahren. Dass zusammengeflickte Patchwork von verschiedenen, häufig sich widersprechenden Mythen-Variationen sowie die Berufung auf eine lange Reihe von einander völlig fremden Mythen dient offensichtlich alleine dem Ziel, daraus eine Komplex-Theorie zu schöpfen, ohne Rücksicht auf deren Kompatibilität.

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Notes

  1. 1.

    S. etwa Anton Weiher oder.

  2. 2.

    Ernst Günther Schmidt.

  3. 3.

    S. J. O. Plassmann.

  4. 4.

    So etwa Devereux mit seinem Buch: „Baubo. Die mythische Vulva“.

  5. 5.

    Mit Ausnahme des langen (in drei Gesängen), jedoch inkohärenten Gedichtes „Raub der Proserpina“ von Claudius Claudianus (auf Deutsch besser bekannt als Claudian), des mysteriösen Dichters aus dem 4.–5. nachchristlichen Jahrhundert. Mysteriös deshalb, weil man nicht weiß, ob er tatsächlich aus Alexandria stammte, ob er Christ war, obwohl er Gedichte über Christus und seine Wunder geschrieben hat, ob er ein Grieche war, der spät Latein gelernt hat, um in Rom schneller Karriere zu machen, obwohl er auch Gedichte mit griechischen Titeln schrieb. Für einen möglichen Opportunismus und Karrierismus könnte die Tatsache sprechen, dass er mehrere Lobgedichte unter der griechischen Bezeichnung „Panegyrikós“ (feierliche Lobrede) über die mächtigen Männer seiner Zeit schrieb. Nicht nur das Epigonale und Inkohärente, sondern auch die Zeit der Entstehung dieses Gedichtes macht das aber für uns uninteressant.

  6. 6.

    Während Ovid die Namen der Protagonisten dieser Episode nicht nennt, berichtet Antoninus Liberalis, der griechische Mythograph des zweiten nachchristlichen Jahrhunderts, Bezug nehmend auf Nikandros „Theriaka“, in seiner „Metamorphosen Synagoge“ („Ansammlung von Verwandlungen“, Mythos 24), dass es sich dabei um Misme und ihren Sohn Askalabos handelte.

  7. 7.

    Es wird vermutet, dass Ovid den Name Askalabos, den der Sterneidechse, nicht nennt, um eine Verwechselung mit diesem Askalaphos zu vermeiden.

  8. 8.

    C.G. Jung: „Zum psychologischen Aspekt der Kore-Figur“. Dasselbe in:“ Das göttliche Kind. Eine Einführung in das Wesen der Mythologie“.

  9. 9.

    S. oben.

  10. 10.

    Eine zwar wichtige, aber mit multiplen und ungeklärten Identitäten und Genealogien jubelnde und lärmende Gottheit der Eleusinischen Mysterien. Mal mit einer Erscheinungsform des Dionysos, mal mit seinem Sohn, mal mit dem Ehemann von Demetra, mal dem von Persephone, mal mit noch anderen gleichgesetzt (S. etwa bei Roscher).

  11. 11.

    Gemeint ist Aristophanes Komödie „Die Thesmophoriasousen“.

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Marneros, A. (2018). Der Persephone-/Kore-Komplex. In: Warum Ödipus keinen Ödipus-Komplex und Adonis keinen Schönheitswahn hatte. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-56731-9_13

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  • Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg

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