Zusammenfassung
Psychotherapeutische Arbeit mit Flüchtlingen bedeutet immer einen Balanceakt zwischen akuten Belastungssituationen und posttraumatischem Leiden. Es ist daher notwendig, den rechtlichen und sozialen Kontext der Hilfesuchenden zu kennen. Zusätzlich spielen die kulturellen Unterschiede zwischen Patienten und Behandlern eine Rolle. Dies kann eine zusätzliche Belastung, aber auch eine große Bereicherung sein. Der sorgfältige Umgang mit Übertragung und Gegenübertragung ist daher wichtig. Der therapeutische Raum bietet einen Ort der Beruhigung und Sicherheit, indem es gelingen kann, traumatische Erfahrung zu benennen, sie anzuerkennen, zu betrauern und in der Vergangenheit zu verorten.
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- 1.
Hemayat – Betreuungszentrum für Folter- und Kriegsüberlebende in Wien (www.hemayat.org) bietet Psychotherapie, psychologische und medizinische Diagnostik und medizinische Betreuung nach schweren Menschenrechtsverletzungen an. Bei Bedarf finden die Sitzungen dolmetschgestützt statt.
Literatur
Amery J (1988) Jenseits von Schuld und Sühne. Bewältigungsversuche eines Überwältigten. Deutscher Taschenbuch Verlag/Klett-Cotta, München
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Becker D (2006) Die Erfindung des Traumas – Verflochtene Geschichten. Freitag, Berlin
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Preitler B (2016) An ihrer Seite sein. Psychosoziale Betreuung von traumatisierten Flüchtlingen. Studien Verlag, Innsbruck
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Preitler, B. (2018). Psychosoziale Betreuung von traumatisierten Flüchtlingen – Balanceakt zwischen extremem posttraumatischem Leid und akuten Belastungen. In: Riffer, F., Kaiser, E., Sprung, M., Streibl, L. (eds) Das Fremde: Flucht – Trauma – Resilienz. Psychosomatik im Zentrum, vol 2. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-56619-0_6
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