Eine analytische Psychotherapie mit Imaginationen: der Fall Eichel

Zusammenfassung

Eine analytische Langzeittherapie mit Imaginationen durchzuführen, stellt eine Modifikation des klassischen Procedere dar. Die Imaginationen bieten ein besonderes Zusatzmaterial, das die Möglichkeiten der Nähe-Distanz-Regulierung erweitert und einen triangulierenden Raum eröffnet; außerdem wird die Arbeit am Widerstand bereichert. Alle drei Funktionen der Imaginationsarbeit kommen zum vollen Einsatz. Anders als in Kurzzeit- oder tiefenpsychologisch fundierter Therapie werden in der analytischen Psychotherapie der Zeitpunkt (Warum jetzt eine Imagination? Was wird vermieden?) und alle Einzelheiten des imaginativen Geschehens (Wer schlägt es wann warum vor? Welche Übertragungswünsche werden bearbeitet, welche abgewehrt ?) in die Verstehensarbeit einbezogen. Für strukturgestörte, traumatisierte Patienten oder solche mit Persönlichkeitsstörungen und intellektualisierender Abwehr bieten die Imaginationen gute Möglichkeiten, das therapeutische Projekt voranzutreiben.