Regulation des Gesamtkreislaufs

Zusammenfassung

Das Kreislaufsystem muss ständig die Blutverteilung auf die einzelnen Organe austarieren, sei es in Reaktion auf eine Blutverschiebung beim Aufstehen oder als Antwort auf geänderten Bedarf z. B. in den Verdauungsorganen nach dem Essen oder in den Skelettmuskeln bei körperlicher Arbeit. Der Blutdruck muss dabei in engen Grenzen konstant gehalten werden, um eine ausreichende Durchblutung der Organe zu ermöglichen. Die Anpassung der Durchblutung an einen veränderten Bedarf wird durch lokale Mechanismen auf Organebene gewährleistet. Diese sind jedoch „blind“ für die Bedürfnisse der anderen Organe. Systemische Regulationsmechanismen erlauben eine übergeordnete, koordinierte Abstimmung der Durchblutungsanforderungen aller Organe. Dafür werden Stellgrößen reguliert, die die Funktion des Kreislaufsystems als Ganzes bestimmen, wie insbesondere der Blutdruck und das Blutvolumen. Bei Abweichungen von den dem Bedarf entsprechenden Werten dieser Parameter werden über das Kreislaufzentrum im Hirnstamm kurzfristige und langfristige Regulationsmechanismen ausgelöst, die über die Beeinflussung der Gefäß-, Herz- und Nierenfunktion eine bedarfsangepasste und dabei balancierte Durchblutung aller Organe wiederherstellen.