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Zusammenfassung

In der absehbaren Zukunft ist die Digitalisierung der wohl entscheidende Treiber des technischen Fortschritts. Während die Wahrscheinlichkeit massiver Beschäftigungsverluste durch digitale Technologien eher gering sein dürfte, wird dagegen der mit der fortschreitenden Wirtschaft 4.0 einhergehende Strukturwandel wohl bei weitem nachhaltigere Folgen haben. Anspruchsvolle Dienstleistungsbereiche, damit verbundene Berufsfelder sowie Qualifikationsanforderungen dürften tendenziell zulegen. Von Seiten der Beschäftigten werden insbesondere digitale und nicht-digitalisierbare Kompetenzen gefordert sein. Vieles spricht dafür, dass sich durch die Digitalisierung die Arbeitswelt erheblich wandeln wird, z. B. durch mehr mobile Arbeit und Crowdworking.

Der Beitrag stützt sich in Teilen auf den Artikel „Konsequenzen der Digitalisierung für strukturelle Arbeitsmarktprobleme: Chancen und Risiken“, den der Autor 2016 in der Zeitschrift für Sozialreform (Jg. 62, Heft 4, S. 357–382) veröffentlichte.

Prof. Dr. Ulrich Walwei ist Vizedirektor am Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung und Honorarprofessor für Arbeitsmarktforschung an der Universität Regensburg.

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Notes

  1. 1.

    „Wirtschaft 4.0“ leitet sich aus der Bezeichnung „Industrie 4.0“ ab. Dabei geht es um die vierte industrielle Revolution, die durch digitale Technologien getrieben wird und auch Dienstleistungsbereiche betreffen wird. Die erste industrielle Revolution bestand in der Mechanisierung mit Wasser und Dampfkraft, die zweite in der Massenfertigung mit Hilfe von Fließbändern und elektrischer Energie und die dritte in der Automatisierung der Produktion. Der Ausdruck „4.0“ stellt auf die bei Softwareprodukten übliche Versionsbezeichnung ab, die bei größeren Änderungen von einer neuen Version spricht.

  2. 2.

    Bei der „internen Digitalisierung“ geht es um die Vernetzung interner Produktions- oder Dienstleistungsketten. Die externe Digitalisierung umfasst die Vernetzung mit Zulieferern und Kunden.

  3. 3.

    Der Einsatz „lernender Systeme“ schließt insbesondere Mensch-Maschine-Interaktionen und lernende Maschinen ein.

  4. 4.

    „Crowdsourcing“ setzt sich aus den Begriffen „Crowd“ und „Outsourcing“ zusammen. Betriebliche Aufgaben werden unter Nutzung moderner Informations- und Kommunikationstechniken an Nutzer und Interessenten ausgelagert und in Form eines Wettbewerbs ausgeführt. Dabei kann es sich um ein breites Spektrum von Leistungen handeln. Es reicht von hochqualifizierten Entwicklungsleistungen für Unternehmen, z. B. im IT-Bereich, bis hin zu gering vergüteten Einfach- und Einmal-Aufgaben im Kontext privater Haushalte (Boes und Kämpf 2016).

  5. 5.

    Crowdworker“ sind Solo-Selbständige, die haupt- oder nebenberuflich tätig sein können (Leimeister et al. 2015).

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Walwei, U. (2018). Die digitale Wirtschaft: Was ändert sich am Arbeitsmarkt?. In: Bär, C., Grädler, T., Mayr, R. (eds) Digitalisierung im Spannungsfeld von Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Recht. Springer Gabler, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-56438-7_24

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