Zusammenfassung
Familie ist immer noch einer der zentralen Orte, um Glauben und Religion zu leben. Das ist der primäre soziale Zusammenhang außerhalb der Kirchengemeinde, an dem Religion existentiell wird, eingeübt und thematisiert wird. Die religiösen Vorstellungen zur Familie werden hier besonders wach und kritisch aufgenommen. Es ist der Bereich, der einerseits so stark von sozial-kulturellen Faktoren bestimmt wird, in dem aber zugleich die Menschen auf äußere Normvorgaben besonders empfindlich und sensibel reagieren.
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Notes
- 1.
Zwischen Autonomie und Angewiesenheit. Familie als verlässliche Gemeinschaft stärken. Eine Orientierungshilfe des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland, Gütersloh 2013. Im Folgenden zitiert im Text mit „Orientierungshilfe“.
- 2.
Euteneuer/Mücher/Uhlendorff, Familienkonzepte als lern- und bildungsrelevante Konstellation von Familienbildern, in: Bauer/Wiezorek (Hg), Familienbilder zwischen Kontinuität und Wandel. Analysen zur (sozial-)pädagogischen Bezugnahme auf Familie, Weinheim 2017, 229–245, hier 231.
- 3.
Bei dem Entwurf zu einer evangelischen Sexualethik, den Peter Dabrock gemeinsam mit vier Mitautoren vorgelegt hat, wird explizit ein solches Verfahren gewählt. Die sieben Kriterien zur Sexualethik werden plausibilisiert, indem ihr Bezug auf abstrakte evangelische Grundüberzeugungen dargelegt und ihre Erfahrungsbasis aufgezeigt wird. Um der Alltagsnähe willen ist der Stil eher appellativ, narrativ und alltagssprachaffin. Siehe Dabrock u. a., Unverschämt – schön. Sexualethik: Evangelisch und lebensnah, Gütersloh 2015, v. a. 62 ff.
- 4.
Klaus Tanner kritisiert zu Recht, dass keine Verbindung von biblischen und christentumsgeschichtlichen Liebeskonzepten zum Stichwort Gerechtigkeit geschlagen werden, siehe Tanner, Suggerierte Eindeutigkeit einer komplexen Auslegung, siehe http://familienpapier.evangelisch.de/debattenbeitraege/berliner-symposion-suggerierte-eindeutigkeit-einer-komplexen-auslegung-44#anker2 (eingesehen am 28.10. 2017).
- 5.
Exemplarisch sei genannt Löwe, Orientierungslos, FAZ Nr. 147 28 Juni 2013, 10.
- 6.
Beispielhaft: Eibach in seinem Beitrag „Ethische Normativität des Faktischen“, siehe http://familienpapier.evangelisch.de/debattenbeitraege/ethische-normativitaet-des-faktischen-kritische-stellungnahme-zur (eingesehen am 29.10. 2017).
- 7.
Dazu Krinninger/Kluge, Das Familienbild als Denk- und Darstellungsform von Familie, in: Bauer/Wiezorek (Hg), Familienbilder zwischen Kontinuität und Wandel. Analysen zur (sozial-)pädagogischen Bezugnahme auf Familie, Weinheim 2017, 77–98, v. a. 77–82 mit Literaturhinweisen zu historischen Quellen.
- 8.
Dazu Mitterauer, Historisch-anthropologische Familienforschung. Fragestellungen und Zugangsweisen, Wien u. a. 1990, v. a. 25–40.
- 9.
Krinninger/Kluge, Das Familienbild als Denk- und Darstellungsform von Familie, in: Bauer/Wiezorek (Hg), Familienbilder zwischen Kontinuität und Wandel. Analysen zur (sozial-)pädagogischen Bezugnahme auf Familie, Weinheim 2017, 77–98, v. a. 78–80.
- 10.
Dazu Trappe/Köppen, Familienkulturen in Ost und Westdeutschland: Zum Gerechtigkeitsempfinden der Arbeitsteilung innerhalb der Partnerschaft, in: Steinbach/Hennig/Arránz Becker (Hg), Familie im Fokus der Wissenschaft, Wiesbaden 2014, 257–297.
- 11.
So verschieden die Konsequenzen aus den Grundrechten jeweils auch sind.
- 12.
Dazu Burkart, Paarbeziehung und Familie als vertragsförmige Institutionen?, in: Steinbach/Hennig/Arránz Becker (Hg), Familie im Fokus der Wissenschaft, Wiesbaden 2014, 71–91. Burkart plädiert dafür, Familienbeziehungen weniger nach dem Modell des Vertrags zu erforschen, sondern nach dem Modell des Gabentausches.
- 13.
A. a. O. 84.
Literatur
Burkart, Günter: Paarbeziehung und Familie als vertragsförmige Institutionen? In: Steinbach, Anja/Henning, Marina/Arránz Becker, Oliver (Hrsg.), Familie im Fokus der Wissenschaft, Wiesbaden 2014, 71–91.
Dabrock, Peter/Augstein, Renate: Unverschämt – schön. Sexualethik: Evangelisch und lebensnah, Gütersloh 2015.
Eibach, Ulrich; „Ethische Normativität des Faktischen“, siehe http://familienpapier.evangelisch.de/debattenbeitraege/ethische-normativitaet-des-faktischen-kritische-stellungnahme-zur (eingesehen am 29.10. 2017).
Euteneuer, Matthias/Mücher, Frank/Uhlendorff, Uwe: Familienkonzepte als lern- und bildungsrelevante Konstellation von Familienbildern. In: Bauer, Petra/Wiezorek, Christine (Hg.): Familienbilder zwischen Kontinuität und Wandel – Analysen zur (sozial-)pädagogischen und erziehungswissenschaftlichen Bezugnahme auf Familie, Weinheim 2017, 229-245.
Krinninger, Dominik/Markus Kluge: Das Familienbild als Denk- und Darstellungsform von Familie. In: Bauer, Petra/Wiezorek, Christine (Hrsg.): Familienbilder zwischen Kontinuität und Wandel. Analysen zur (sozial-)pädagogischen und erziehungswissenschaftlichen Bezugnahme auf Familie, Weinheim 2017, 77-89.
Löwe, Hartmut: Orientierungslos, FAZ Nr. 147 28 Juni 2013, 10.
Mitterauer, Michael: Historisch-anthropologische Familienforschung. Fragestellungen und Zugangsweisen, Wien u. a. 1990.
Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland: Zwischen Autonomie und Angewiesenheit. Familie als verlässliche Gemeinschaft stärken. Eine Orientierungshilfe, Gütersloh 2013.
Tanner, Klaus: Suggerierte Eindeutigkeit einer komplexen Auslegung, siehe http://familienpapier.evangelisch.de/debattenbeitraege/berliner-symposion-suggerierte-eindeutigkeit-einer-komplexen-auslegung-44#anker2 (eingesehen am 28.10. 2017).
Trappe, Heike/Köppen, Katja: Familienkulturen in Ost- und Westdeutschland. Zum Gerechtigkeitsempfinden der Arbeitsteilung innerhalb der Partnerschaft. In: Steinbach, Anja/Henning,Marina/Arránz Becker, Oliver (Hrsg), Familie im Fokus der Wissenschaft, Wiesbaden 2014, 257–297.
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Rose, M. (2018). Familie in der aktuellen kirchlichen Debatte. Vom institutionentheoretischen zum kriteriologischen Paradigma. In: Schramm, E., Wermke, M. (eds) Leihmutterschaft und Familie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-56251-2_12
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