Zusammenfassung
Alle Eisenbahnfahrzeuge benötigen einen von festen Gegenständen freigehaltenen lichten Raum, der größer ist als die tatsächlichen, dem Fahrzeug entsprechenden Abmessungen. So ergeben sich schon beim Stand in einem Gleisbogen Überhänge nach bogeninnen und bogenaußen durch die Sehnenstellung des Fahrzeuges im Bogen, durch Quer- und Wiegenspiele zwischen Wagenkasten und Radsatz oder Drehgestell und durch die sog. Spurspiele; diese Wirkungen werden unter dem Begriff „Ausladungen“ zusammengefasst.
Da die Gleislage nie der idealen Geometrie entspricht, sondern stets mehr oder weniger große Unregelmäßigkeiten aufweist, ergeben sich bei einem fahrenden Eisenbahnfahrzeug kinematische Bewegungen:
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seitlich quer sowie nach oben und unten;
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Drehungen des Fahrzeugprofils aus Querhöhenfehlern des Gleises und
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Drehbewegungen aufgrund der Federelastizität zwischen Fahrzeugkasten und Radsatz; letztere bezeichnet man als das Wanken.
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Hinzu kommen Schwingungen des bewegten Wagenkastens, also dynamische Wirkungen.
Alle zusammen vergrößern den Raumbedarf eines bewegten Fahrzeugs.
Die ortsfesten Anlagen (Oberbau und Schienen, Einrichtungen in Gleisnähe, Bahnsteige und andere gleisnahe Gegenstände) weisen in der Realität Toleranzen in ihrer Lage zur theoretischen Gleisachse (Soll-Lage) auf. Diese Abstandsmaße verändern sich außerdem durch die nicht vermeidbaren Abnutzungserscheinungen während des laufenden Betriebes.
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Jänsch, E. (2019). Querschnittsgestaltung der Bahnanlagen. In: Fendrich, L., Fengler, W. (eds) Handbuch Eisenbahninfrastruktur. Springer Vieweg, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-56062-4_6
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