Zusammenfassung
Erdbauwerke bestehen i. d. R. nur aus natürlichen Stoffen, die meist in der unmittelbaren Nähe gewonnen wurden. Sie zeichnen sich aus durch Langlebigkeit und verträgliche Eigenschaften zur Umwelt. Wesentlich ist, dass der eingebaute Boden jederzeit bei Umbauten ohne Verlust wieder eingebaut oder ergänzt werden kann. Diesen Ansprüchen genügen Beton, mit Zement injizierte Böden und Einbauten von Geotextilien nicht. Ihr Ausbau bedeutet Entsorgung als Abfall. Es ist das Anliegen des Kapitels, darauf hinzuweisen, zukünftig nur dort solche Hilfsstoffe einzusetzen, wo es unumgänglich ist. Den nachfolgenden Generationen darf eine Explosion der Abfälle und die aufwändige Aufbereitung großer Abfallmengen nicht zugemutet werden. Der Beitrag soll nicht der Wiedergabe bestehender Vorschriften und Richtlinien dienen, sondern diese Kenntnisse voraussetzen. Nur im Fall erkennbarer Widersprüche wird darauf Bezug genommen. Die Grundkonzeption des Kapitels legt fest, dass der Schwerpunkt der Betrachtungen die Vermittlung von Erfahrungen ist. Dies bedeutet eine starke Betonung der Analyse von Schadensfällen und der daraus zu ziehenden Schlussfolgerungen. Als Ingenieur ist man geneigt, bei einem Schaden zuerst Fehler in der Berechnung der Konstruktion zu suchen. Bei nüchterner Betrachtung lässt sich jedoch erkennen, dass die Technologie mit den zum Einsatz kommenden Geräten häufig wegen der Nebenwirkungen die Ursache für erhebliche Auswirkungen auf nicht geplante Veränderungen des Bauzustandes, d. h. auch eine Hauptursache der Schadensauslösung sind. Die nachfolgenden Beispiele sind Erfahrungen des Autors und referenzieren in der Beschreibung auf die zum Zeitpunkt des Ereignisses geltenden Normen und Richtlinien. Auf eine Uminterpretation auf die aktuell geltenden Normen und Richtlinien wurde zugunsten einer höheren Anzahl der Beispiele und zur besseren Lesbarkeit verzichtet. Eine Übertragung auf die aktuell geltenden Normen und Richtlinien ist dem anwendenden Ingenieur überlassen.
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DIN 4021 – Aufschluss durch Schürfe und Bohrungen sowie Entnahme von Bodenproben; ersetzt durch DIN EN ISO 22475-1 Geotechnische Erkundung und Untersuchung – Probenahmeverfahren und Grundwassermessungen
DIN 4094 – Baugrund, Erkundungen durch Sondierungen
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Danksagung
Der Autor dankt Herrn Dipl.-Ing. Thomas Rahn für die kritische Durchsicht und die nützlichen Hinweise zur 3. Auflage.
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Rahn, H. (2019). Eisenbahndämme und Einschnitte. In: Fendrich, L., Fengler, W. (eds) Handbuch Eisenbahninfrastruktur. Springer Vieweg, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-56062-4_4
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