Zusammenfassung
Familiengesellschaften verfügen über ein wichtiges Instrument, um die Familienmitglieder untereinander sowie insgesamt an das Unternehmen zu binden: die Geschichte des Unternehmens und die Geschichte der Familie. Es gilt das Bewusstsein für beides wach zu halten und zu pflegen. Beide Stränge bilden zwei Seiten einer gemeinsamen historischen Entwicklung, haben aber auch unterschiedliche Inhalte. Darüber hinaus gelten für beide Stränge unterschiedliche Prinzipien, was Erzählformen und Adressatenkreis betrifft. Daher werden in den folgenden Abschnitten die Familien- und die Unternehmensgeschichte jeweils aus dem Blickwinkel eines übergeordneten Aspekts getrennt betrachtet, so dass unterschiedliche Schwerpunkte, aber auch Gemeinsamkeiten unmittelbar sichtbar werden.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Notes
- 1.
- 2.
Auch die Angaben über Umsätze oder Beschäftigte fehlen oft für die ersten Jahre nach der Unternehmensgründung.
- 3.
Vgl. Heß (2005).
- 4.
Vgl. Przigoda und Farrenkopf (2005).
- 5.
Zu den Vorbehalten gegenüber der Empfehlung, die Rollenbezüge zu separieren, vgl. oben Abschn. 9.3
- 6.
Die historisch gewachsene besondere Bedeutung von 50jährigen Jubiläen erklärt sich aus dem Jubeljahr im antiken Judentum, mit dem der alle 50 Jahre gewährte Schuldenerlass gefeiert wurde.
- 7.
- 8.
Vgl. die Aktivitäten von Frau Prym-Bruck für das Museum der Prym-Werke.
Literatur
Androschin, K./Asemann, K./Mack, A. (2008): Raus aus der Garage – welchen Nutzen hat die historisch gewachsene Identität eines Unternehmens für die Mitarbeiter? In: Ströle-Bühler, H./Dürig, U.-M. (Hrsg.): Tradition kommunizieren – Das Handbuch der Heritage Communication. Frankfurt a. M.: Frankfurter Allgemeine Buch, 240–251.
Aronoff, C. E./Ward, J. L. (1992): Family Meetings – How to Build a Stronger Family & A Stronger Business, Marietta: Family Enterprise Publishers.
Assmann, J. (1988): Kollektives Gedächtnis und kulturelle Identität. In: Assmann, J./ Hölscher, T. (Hrsg.): Kultur und Gedächtnis, Frankfurt a. M.: Suhrkamp, 9–19.
Baberowski, J. (2005): Der Sinn der Geschichte – Geschichtstheorien von Hegel bis Foucault. München: C. H. Beck.
Bähr, J./Erker, P. (2013): Bosch – Geschichte eines Weltunternehmens. München: C. H. Beck.
Beck, U. (1986): Risikogesellschaft – Auf dem Weg in eine andere Moderne. Frankfurt a. M.: Suhrkamp.
Berndt, R. (2005): Marketingstrategie und Marketingpolitik. 4. Aufl., Heidelberg: Springer.
Birkigt, K./Stadler, M. M./Funck, H. J. (2002): Corporate Identity, 11. Aufl., München: verlag moderne industrie.
Bock, M. (2007): Mercedes-Benz – Marke mit Tradition – das neue Mercedes-Benz Museum als Instrument des History Marketing. In: Archiv und Wirtschaft, 40(3), 138–146.
Cohen, D./Prusak, L. (2001): In good company – how social capital makes organizations work. Boston: Harvard Business Review Press.
Dürig, U.-M. (2007): Welche Bedeutung haben Geschichte und Tradition für die interne Kommunikation eines Unternehmens? In: Archiv und Wirtschaft, 40(3), 136–138.
Dürig, U.-M. (2008): o.T. In: Bosch-Zünder – Zeitung für die Mitarbeiter der Bosch-Gruppe, 88(3).
Erker, P. (2008): Das Logistikunternehmen Dachser – Die treibende Kraft der Familie als Erfolgsfaktor im globalen Wettbewerb. Frankfurt a. M.: Campus.
Fittko, L. M. (2017): Die Identitätskonstruktion großer und alter Familienunternehmen. Dissertation Witten-Herdecke (in Vorbereitung).
Frenzel, K./Müller, M./Sottong, H. (2004): Storytelling – Das Harun-al-Raschid-Prinzip. München: Carl Hanser Verlag.
Gordon, G./Nicholson, N. (2008): Family Wars. London: Kogan Page.
Guber, P. (2008): Die Macht von Geschichten. In: Harvard Business Manager, 2008(3), 92–107.
Heeckt, N.-N. (2003): Strategien und Erzählungen – ein Plädoyer für die Berücksichtigung des Narrativen in einer Theorie der strategischen Führung. Herrsching: Verlag Barbara Kirsch.
Herbrand, N. O./Röhrig, S. (Hrsg.) (2006): Die Bedeutung der Tradition für die Markenkommunikation. Stuttgart: Edition Neues Fachwissen.
Heß, U. (2005): Industriefotografien des 19. und frühen 20. Jahrhunderts als unternehmensgeschichtliche Quelle. In: Boch, R.,/Listewnik, P./Pietsch, E./Schäfer, M. (Hrsg.): Unternehmensgeschichte heute: Theorieangebote, Quellen, Forschungstrends. Protokollband zum 4. Unternehmensgeschichtlichen Kolloquium 2003 in Chemnitz. Leipzig: Leipziger Universitätsverlag, 89–98.
Heuss, T. (1986): Robert Bosch – Leben und Leistung. 7. Aufl., Stuttgart: DVA.
James, H. (2005): Familienunternehmen in Europa: Haniel, Wendel und Falck. München: C. H. Beck.
Klett, D. J. (2007): Familie qua Unternehmen – Wie sich Großfamilien an den Zumutungen eines Betriebs stärken können. In: Kontext – Zeitschrift für systemische Therapie und Familientherapie, 38(1), 6–25.
Labov, W./Waletzky, J. (1967): Narrative Analysis – Oral Versioins of Personal Experience. In: Helm, J. (Hrsg.): Essays on the Verbal and Visual Arts. Proceedings of the 1966 Annual Spring Meeting of the American Ethnological Society. Seattle: University of Washington Press, 12–44.
Landes, D. S. (2006): Die Macht der Familie. München: Siedler Verlag.
Loebbert, M. (2003): Storymanagement – der narrative Ansatz für Management und Beratung. Stuttgart: Klett-Cotta.
Martens, H. (2014): Nutzen Familienunternehmen ihre Geschichte richtig? In: Zeitschrift für Familienunternehmen und Stiftungen, 2014(3), 114–118.
McCollom, M. (1992): Organizational Stories in a Family-Owned Business. In: Family Business Review, 5(1), 3–24.
McGoldrick, M. (2007): Wieder heimkommen – auf Spurensuche in Familiengeschichten. Genogrammarbeit und Mehrgenerationen-Perspektive in der Familientherapie, 2. Aufl., Heidelberg: Carl Auer.
Polanyi, M. (1958): Personal Knowledge – Towards a Post-Critical Philosophy. London: Routledge.
Polkinghorne, D. E. (1998): Narrative Psychologie und Geschichtsbewusstsein. Beziehungen und Perspektiven. In: Straub, J. (Hrsg.): Erzählung, Identität und historisches Bewußtsein – die psychologische Konstruktion von Zeit und Geschichte. Frankfurt a. M.: Suhrkamp, 12–45.
Przigoda, S./Farrenkopf, M. (2005): Industriefilme. Zur Interpretation und Reichweite einer vernachlässigten Quelle. In: Boch, R.,/Listewnik, P./Pietsch, E./Schäfer, M. (Hrsg.): Unternehmensgeschichte heute: Theorieangebote, Quellen, Forschungstrends. Protokollband zum 4. Unternehmensgeschichtlichen Kolloquium 2003 in Chemnitz. Leipzig: Leipziger Universitätsverlag, 99–111.
Rohe, K. (1984): Regionalkultur, regionale Identität und Regionalismus im Ruhrgebiet – Empirische Sachverhalte und theoretische Überlegungen. In: Lipp, W. (Hrsg.): Industriegesellschaft und Regionalkultur, München: Carl Heymanns, 123–154.
Rudloff, M. (2005): Unternehmenskultur und Sozialpolitik am Beispiel der Kriebsteiner Papierfabrik Kübler und Niethammer. In: Boch, R.,/Listewnik, P./Pietsch, E./Schäfer, M. (Hrsg.): Unternehmensgeschichte heute: Theorieangebote, Quellen, Forschungstrends. Protokollband zum 4. Unternehmensgeschichtlichen Kolloquium 2003 in Chemnitz. Leipzig: Leipziger Universitätsverlag, 229–243.
Santayana, G. (1905): The Life of Reason – Introduction, and Reason in Common Sense. New York: Charles Scribner’s Sons.
Schein, E. H. (2004): Organizational Culture and Leadership. 3. Aufl., San Francisco: Jossey-Bass.
Schilcher, C. (2006): Implizite Dimensionen des Wissens und ihre Bedeutung für betriebliches Wissensmanagement. Dissertation Darmstadt.
Schmid, W. (2007): Glück – alles, was Sie darüber wissen müssen, und warum es nicht das Wichtigste im Leben ist. Frankfurt a. M.: Suhrkamp.
Schöllgen, G. (2008): Brose: Ein deutsches Familienunternehmen 1908–2008. Berlin: Econ.
Schreyögg, G. (1984): Mythen und Magie in der Unternehmensführung – Anmerkungen zu einer neuen Strömung in der betriebswirtschaftlichen Forschung. In: Management Forum, 1984(4), 167–179.
Schreyögg, G./ Geiger, D. (2005): Zur Konvertierbarkeit von Wissen – Wege und Irrwege im Wissensmanagement. In: Zeitschrift für Betriebswirtschaft, 75(5), 433–454.
Schreyögg, G./Koch, J. (Hrsg.) (2005): Knowledge Management and Narratives – Organizational Effectiveness through Storytelling. Berlin: Erich Schmidt Verlag.
Schug, A. (2003): History Marketing – Ein Leitfaden zum Umgang mit Geschichte in Unternehmen. Bielefeld: Transcript.
Schwarz, G. (2010): Konfliktmanagement. 8. Aufl., Wiesbaden: Gabler.
Simon, F. B. (2005): Die Familie des Familienunternehmens – Besonderheiten der Familiendynamik. In: Simon, F. B. (Hrsg.): Die Familie des Familienunternehmens – Ein System zwischen Gefühl und Geschäft, 2. Aufl., Heidelberg: Carl Auer, 35–54.
Simon, F. B. (2008): Von Generation zu Generation – Unterschiedliche Entwicklungsschritte von Mehrgenerationen-Familienunternehmungen. In: Kollmer-von Oheimb-Loup, G./Wischermann, C. (Hrsg.): Unternehmernachfolge in Geschichte und Gegenwart. Ostfildern: Jan Thorbecke Verlag, 13–38.
Simon, F. B. (2015): Einführung in Systemtheorie und Konstruktivismus. Heidelberg: Carl Auer.
Spinnen, B. (2003): Der schwarze Grat – Die Geschichte des Unternehmers Walter Lindenmaier aus Laupheim. Frankfurt a. M.: Schöffling & Co.
Stanzel, F. K. (2001): Theorie des Erzählens. 7. Aufl., Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht.
Ströle-Bühler, H./Dürig, U.-M. (2008): Anforderungen an erfolgreiche Kommunikation von Tradition und Geschichte, Wurzeln und Werten – eine Bilanz. In: Ströle-Bühler, H./Dürig, U.-M. (Hrsg.): Tradition kommunizieren – Das Handbuch der Heritage Communication. Frankfurt a. M.: Frankfurter Allgemeine Buch, 132–140.
Stürmer, M./Teichmann, G./Treue, W. (1989): Wägen und Wagen. München: Piper.
Thier, K. (2006): Storytelling – Eine narrative Managementmethode. Heidelberg: Springer.
Vincent, G. (1993): Eine Geschichte des Geheimen? In: Prost, A./Vincent, G. (Hrsg.): Geschichte des privaten Lebens, Bd. 5: Vom Ersten Weltkrieg zur Gegenwart. Frankfurt a. M.: Fischer, 153–344.
von Schlippe, A./Groth, T. (2007): The Power of Stories – Zur Funktion von Geschichten in Familienunternehmen. In: Kontext – Zeitschrift für systemische Therapie und Familientherapie, 38(1), 26–47.
Vossler, O. (1979): Geschichte als Sinn. Frankfurt a. M.: Suhrkamp.
Weber, F.-M. (2008): Monetäre und nicht-monetäre Werttreiber von Unternehmensdynastien – Dimensionen der Performance in Deutschlands Mehrgenerationen-Familienunternehmen. In: Kollmer-von Oheimb-Loup, G./Wischermann, C. (Hrsg.): Unternehmernachfolge in Geschichte und Gegenwart. Ostfildern: Jan Thorbecke Verlag, 153–163.
Weick, K. E. (2001): Making Sense of the Organization. Malden: Blackwell.
Willi, J. (2007): Wendepunkte im Lebenslauf. Stuttgart: Klett-Cotta.
Wimmer, R./Groth, T./Simon, F. B. (2004): Erfolgsmuster von Mehrgenerationen-Familienunternehmen. Wittener Diskussionspapiere, Sonderheft 2.
Wischermann, C. (1998): Vom Gedächtnis und den Institutionen. Ein Plädoyer für die Einheit von Kultur und Wirtschaft. In: Schremmer, E. (Hrsg.): Wirtschafts- und Sozialgeschichte – Gegenstand und Methode, Stuttgart: Franz Steiner Verlag, 21–33.
Wixforth, H. (2007): Welche Bedeutung haben Geschichte und Tradition eines Unternehmens für dessen Reputation und Image in der allgemeinen Öffentlichkeit? In: Archiv und Wirtschaft, 40(3), 131–136.
Zulauf, S. (2009): Unternehmen und Mythos – Der unsichtbare Erfolgsfaktor. 2. Aufl., Wiesbaden: Gabler.
Zwack, M. (2011): Die Macht der Geschichten. Erzählungen als Form der Wertevermittlung in Familienunternehmen. Heidelberg: Carl Auer.
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 2018 Springer-Verlag GmbH Deutschland
About this chapter
Cite this chapter
Kormann, H. (2018). Bindung durch Geschichte. In: Zusammenhalt der Unternehmerfamilie. Springer Gabler, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-55943-7_10
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-55943-7_10
Published:
Publisher Name: Springer Gabler, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-662-55942-0
Online ISBN: 978-3-662-55943-7
eBook Packages: Business and Economics (German Language)