Zusammenfassung
Wir scheinen ein intuitives Verständnis davon zu haben, was ein Text ist. So wird die Satzfolge Cristiano Ronaldo ist eitel. Aber er ist eben auch gut. Deshalb muss man ihn trotz aller Nervereien mögen. (http://www.faz.net/aktuell/sport/fussball/champions-league/cristiano-ronaldo-ist-eine-nette-nervensaege-14176753.html) sicherlich als Text wahrgenommen, während die zufällig erstellte Satzfolge Cristiano Ronaldo ist eitel. Ist die Nordsee ein Meer? Universitäten sind ausreichend finanziert. eher nicht als Text akzeptiert wird.
Die Textlinguistik untersucht die Textualität von sprachlichen Einheiten, die wir Texte nennen: Sie will vor allem herausfinden, was einen Text inhaltlich und sprachlich ausmacht. Das Aufgabengebiet der Textlinguistik geht aber über die Beschäftigung mit Inhalt und Form von Texten hinaus. Gegenstand der Textlinguistik ist z. B. auch die soziale Einbettung der Textproduktion und Textrezeption.
In diesem Kapitel werden diese grundlegenden Aspekte der Textlinguistik vermittelt.
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Aufgaben
Aufgaben
Die folgenden Aufgaben sind unterschiedlich schwierig zu lösen. Die Einschätzung der Schwierigkeitsgrade ist natürlich individuell verschieden. Sie sollten daher nicht an sich zweifeln, wenn Sie eine Aufgabe, die als einfach klassifiziert ist, als schwer empfinden.
- \(\bullet\) :
-
einfache Aufgaben
- \(\bullet\bullet\) :
-
mittelschwere Aufgaben
- \(\bullet\bullet\bullet\) :
-
anspruchsvolle Aufgaben, die fortgeschrittene Konzepte benötigen
7.1
\(\bullet\) Welche Textualitätskriterien sind in den folgenden Texten erfüllt, welche nicht?
-
a)
38,5 bleibt! (Text eines Gewerkschafts-Plakates)
-
b)
Geist ist geil (Titel eines Studentenkalenders, www.studentenkalender.de)
-
c)
ein Gedicht über nichts aus fehlenden Worten gemacht eine blühende Sackgasse (Sabina Naef, trois fois rien)
7.2
\(\bullet\) Erörtern Sie die referenzielle Ambiguität in den beiden Texten und geben Sie an, inwiefern unser Weltwissen mittels der Plausibilitätsannahme diese Ambiguität auflöst.
-
a)
Doch dann erhält die junge Frau Unterstützung von ihrer früheren Mathematiklehrerin. Sie hilft ihr bei den kniffligen Aufgaben.
-
b)
Doch dann erhält die junge Frau Unterstützung von ihrer früheren Mathematiklehrerin. Sie ist äußerst froh über die willkommene Nachhilfestunde.
7.3
\(\bullet\) Welche Inferenz muss der Leser ziehen, um Koreferenz zwischen Referent 1 und Referent 2 zu etablieren?
Robert brachte [die Äpfel] \({}_{1}\) zur Mosterei. Als er ein paar Tage später [die vielen Saftflaschen] \({}_{2}\) abholen konnte, staunte er nicht schlecht.
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Marx, K., Schwarz-Friesel, M. (2018). Textlinguistik – was macht einen Text aus?. In: Dipper, S., Klabunde, R., Mihatsch, W. (eds) Linguistik. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-55589-7_7
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