Zusammenfassung
Die Graphematik ist ein eigenständiges Teilgebiet der Sprachwissenschaft, welches Schriftsysteme und ihre Korrespondenzen zu anderen Teilsystemen der Sprache untersucht. Obwohl es systematische Bezüge von geschriebener Sprache zur Phonologie, Morphologie und Syntax gibt, sind Schriftsysteme eigenständige Systeme mit eigenen, graphematischen Regularitäten.
This is a preview of subscription content, log in via an institution.
Buying options
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Learn about institutional subscriptionsLiteratur
Bloomfield, L. 1933. Language. New York: Henry Holt & Co.
Bredel, U. 2006. Die Herausbildung des syntaktischen Prinzips in der Historio- und in der Ontogenese der Schrift. In: Bredel, U. und Günther, H. (Hrsg.) Orthographietheorie und Rechtschreibunterricht. Tübingen: Niemeyer; 139–163.
Bredel, U. 2009. Das Interpunktionssystem des Deutschen. In: Linke, A. und Feilke, H. (Hrsg.) Oberfläche und Performanz. Tübingen: Niemeyer; 117–135.
Bredel, U. 2011. Die Interpunktion des Deutschen. In: Bredel, U. und Reißig. T. (Hrsg.) Weiterführender Orthographieunterricht. Baltmannsweiler: Schneider Hohengehren; 129–144.
Bredel, U., Noack, C. und Plag, I. 2013. Morphologie lesen: Stammkonstanzschreibung und Leseverstehen bei starken und schwachen Lesern. In: Neef, M. und Scherer, C. (Hrsg.) Die Schnittstelle von Morphologie und Graphematik. Berlin: de Gruyter; 139–154.
Carney, E. 1994. A Survey of English Spelling. London: Routledge.
Domahs, U. und Primus, B. 2014. Laut – Gebärde – Buchstabe. In E. Felder und A. Gardt (Hrsg.), Sprache und Wissen. Berlin/New York: de Gruyter.
Eisenberg, P. 1988. Die Grapheme des Deutschen und ihre Beziehung zu den Phonemen. In: Baurmann, J., Günther, K.-B. und Knoop, U. (Hrsg.) Aspekte von Schrift und Schriftlichkeit. Hildesheim: Olms; 139–154.
Evertz, M. und Primus, B. 2013. The graphematic foot in English and German. Writing Systems Research, 5(1); 1–23.
Fuhrhop, N. 2007. Zwischen Wort und Syntagma: Zur grammatischen Fundierung der Getrennt- und Zusammenschreibung. Tübingen: Niemeyer.
Fuhrhop, N. und Peters, J. 2013. Einführung in die Phonologie und Graphematik. Stuttgart: Metzler.
Günther, H. 1988. Schriftliche Sprache: Strukturen geschriebener Wörter und ihre Verarbeitung beim Lesen. Tübingen: Niemeyer.
Lyons, J. 1972. New Horizons in Linguistics. Middlesex, England: Penguin.
Maas, U. 1992. Grundzüge der deutschen Orthografie. Tübingen: Niemeyer.
Meisenburg, T. 1996. Romanische Schriftsysteme im Vergleich: Eine diachrone Studie. Tübingen: Narr.
Neef, M. und Primus, B. 2001. Stumme Zeugen der Autonomie – Eine Replik auf Ossner. Linguistische Berichte, 187, 353-378.
Primus, B. 2003. Zum Silbenbegriff in der Schrift, Laut- und Gebärdensprache – Versuch einer mediumübergreifenden Fundierung. Zeitschrift für Sprachwissenschaft, 22 , 3–55.
Primus, B. 2010. Strukturelle Grundlagen des deutschen Schriftsystems. In: Bredel, U., Müller, A. und Hinney, G. (Hrsg.) Schriftsystem und Schrifterwerb: linguistisch – didaktisch – empirisch. Tübingen: Niemeyer; 9–45.
Venezky, R.L. 1970. The Structure of English Orthography. The Hague: Mouton.
Author information
Authors and Affiliations
Editor information
Editors and Affiliations
Aufgaben
Aufgaben
Die folgenden Aufgaben sind unterschiedlich schwierig zu lösen. Die Einschätzung der Schwierigkeitsgrade ist natürlich individuell verschieden. Sie sollten daher nicht an sich zweifeln, wenn Sie eine Aufgabe, die als einfach klassifiziert ist, als schwer empfinden.
- \(\bullet\) :
-
einfache Aufgaben
- \(\bullet\bullet\) :
-
mittelschwere Aufgaben
- \(\bullet\bullet\bullet\) :
-
anspruchsvolle Aufgaben, die fortgeschrittene Konzepte benötigen
10.1
\(\bullet\) Die Verwendungsweise des Apostrophs in zwei Foto’s, der Gang auf’s Schützenfest, Tanja’s Salon, freitag’s geschlossen ist oft Zielscheibe von Spott; den Schreibern wird meist mangelnde Intelligenz unterstellt. Dabei sind sie durchaus regelmäßig und beziehen sich auf die morphologische Struktur. Welche morphologische Einheit wird hier jeweils gekennzeichnet?
10.2
\(\bullet\bullet\) Die minimale graphematische Form englischer Wörter ist etwas komplexer als im obigen Text dargestellt. Wenn allein die Anzahl der Buchstaben entscheidend wäre, sollte man erwarten, dass es viele Wörter des Typs \(<\)gnu\(> \) gibt. Das ist aber nicht der Fall; von diesem Typ gibt es nur extrem wenige Wörter. Ein anderer Faktor scheint hier ausschlaggebend zu sein.
Wie muss ein minimales Inhaltswort im Englischen aussehen? Benutzen Sie zur Beantwortung der Frage die folgenden Daten!
-
1.
fee, sea, toe, cue
-
2.
*fe, *se *to, *cu
-
3.
tree, plea, crow, glue
-
4.
*tre, *ple, *cro, *glu
10.3
\(\bullet\bullet\) Auch im Deutschen scheint es ein Minimalitätsgebot für Inhaltswörter zu geben. Versuchen Sie es (unter Zuhilfenahme der englischen Daten und Aufgabe 1) anhand der folgenden Daten zu fomulieren:
-
1.
Fee, Zoo
-
2.
*Fe, *Zo
-
3.
Klee, Knie
-
4.
*Kle, *Kni
10.4
\(\bullet\bullet\bullet\) In der Literatur zum Grapheminventar des Deutschen ist der Status von \(<\)sch\(> \) als komplexes Graphem umstritten. Versuchen Sie mithilfe der oben genannten Definition des Begriffs „Graphem“ Argumente für und gegen \(<\)sch\(> \) als komplexes Graphem zu finden.
Rights and permissions
Copyright information
© 2018 Springer-Verlag GmbH Deutschland, ein Teil von Springer Nature
About this chapter
Cite this chapter
Berg, K., Evertz, M. (2018). Graphematik – die Beziehung zwischen Sprache und Schrift. In: Dipper, S., Klabunde, R., Mihatsch, W. (eds) Linguistik. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-55589-7_10
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-55589-7_10
Published:
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-662-55588-0
Online ISBN: 978-3-662-55589-7
eBook Packages: Social Science and Law (German Language)