Entwicklung bedeutsamer Modellorganismen I: Wirbellose

Zusammenfassung

Wie in der Genetik hat es sich auch in der Entwicklungsbiologie eingebürgert und als zweckmäßig erwiesen, die Forschung erst einmal auf wenige Referenzorganismen („Modellorganismen“, Abb. 4.1) zu konzentrieren, um bei der Analyse grundlegender Vorgänge bis in den molekularen Bereich vorstoßen zu können. Es gibt aber keinen einzelnen Organismus, an dem alle bedeutsamen Aspekte der Entwicklung modellmäßig untersucht werden könnten; denn jede Embryonalentwicklung führt schließlich zu einer bestimmten, einzelnen Tierart und nicht zum Tier schlechthin. Prinzipien allgemeiner Art werden erkennbar, wenn man die Abläufe vergleichend an mehreren Organismen studiert, die sich unterschiedlich entwickeln und dennoch gemeinsame Grundzüge erkennen lassen. Dies wird demonstriert an wirbellosen Modellorganismen wie dem Seeigel als Prototypus einer tierischen Entwicklung, Hydra, dem historischen Objekt erster Experimente, weiteren Cnidariern wie der koloniebildenden Hydractinia mit ihren Stammzellen und der Seeanemone Nematostella, dem Rundwurm C.elegans mit seiner Zellkonstanz, Platynereis, dem Prototypus für die Stammesgruppe Spiralia, der Fliege Drosophila, dem Hauptorganismus der Genetik, und dem Embryo von Tunikaten als erstem Chordat.