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§ 14 Erhaltung des ungeborenen Lebens und Schwangerschaftsabbruch

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Zusammenfassung

(1) Ärztinnen und Ärzte sind grundsätzlich verpflichtet, das ungeborene Leben zu erhalten. Der Schwangerschaftsabbruch unterliegt den gesetzlichen Bestimmungen. Ärztinnen und Ärzte können nicht gezwungen werden, einen Schwangerschaftsabbruch vorzunehmen oder ihn zu unterlassen.

(2) Ärztinnen und Ärzte, die einen Schwangerschaftsabbruch durchführen oder eine Fehlgeburt betreuen, haben dafür Sorge zu tragen, dass die tote Leibesfrucht keiner missbräuchlichen Verwendung zugeführt wird.

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Notes

  1. 1.

    Siehe auch Laufs, S. 35 unter Bezugnahme auf den 94. Dtsch. Ärztetag in Hamburg.

  2. 2.

    BVerfGE 88, 289, 291, 294.

  3. 3.

    BVerfGE 88, 293.

  4. 4.

    OLG München, NJW 1976, 1805.

  5. 5.

    BVerfG, NJW 1992, 2343.

  6. 6.

    BVerfGE 88, 203 ff.

  7. 7.

    Siehe nur die Fundamentalkritik bei Tröndle, NJW 1995, 3009 (3012 ff.).

  8. 8.

    OLG Koblenz, Beschl. v. 20.03.2006 – 5 U 255/06, GesR 2006, 312, kein Schadensersatzanspruch bei Abbruch nach Beratungskonzept, siehe auch Mörsdorf-Schulte, NJW 2006, 3105 ff.; ebenso OLG Nürnberg, Urt. v. 14.11.2008 – 5 U 1148/08, VersR 2009, 547.

  9. 9.

    OLG Oldenburg, 1 Ss 185/12, GesR 2013, 354; dazu Kudlich JA 2013, 791.

  10. 10.

    BGHSt 38, 156; BVerfGE 88, 327.

  11. 11.

    Schönke, Schröder, § 218 a Rn. 42.

  12. 12.

    Zur Lebenserhaltungspflicht im Falle des „Erlanger Baby’s“, Beckmann, MedR 1993, 121 (umstritten).

  13. 13.

    Ratzel, GesR 2005, 49 ff.

  14. 14.

    BGH, Urt. v. 16.11.1993 – VI ZR 105/92, MedR 1994, 441 ff.

  15. 15.

    BVerfG, Urt. v. 28.05.1993 – 2 BvF 2/90 u. 4,5/92, BVerfGE 88, 203 ff.

  16. 16.

    BGH, Urt. v. 28.03.1995 – VI ZR 356/93, BGHZ 129, 178 (182) relativierend für den Fall des Schwangerschaftsabbruchs ohne Indikation.

  17. 17.

    Er sah sich durch die Entscheidung des zweiten Senats nicht beeinträchtigt, BVerfG, NJW 1998, 519 ff.

  18. 18.

    BGHZ 129, 178 (182) – Urt. v. 28.03.1995 – VI ZR 356/93; OLG Koblenz, Beschl.v. 20.03.2006, 5 U 255/06, kein Schadensersatzanspruch bei Abbruch nach Beratungskonzept.

  19. 19.

    OLG Zweibrücken, Urt. v. 18.02.1997 – 5 U 46/95, VersR 1997, 1009.

  20. 20.

    BGH, Urt.v. 04.12.2001 – VI ZR 213/00, MedR 2002, 356 ff., bei einem Kind waren zum Teil die Extremitäten nicht angelegt bzw. deformiert, der andere Zwilling war gesund.

  21. 21.

    Nicht jede Schädigung rechtfertigt einen Schwangerschaftsabbruch, z. B. Fehlen einer Hand, weil offenbar zweimal dieselbe Hand im US gesehen wurde, OLG Hamm, Urt.v. 06.03.2002 – 3 U 134/01; OLG Hamm, Urt. v. 05.09.2001 – 3 U 229/00, VersR 2002, 1153; OLG Hamm, VersR 2003, 1580, (türkische Moralvorstellungen unerheblich).

  22. 22.

    KG, Urt.v. 18.03.2002 – 20 U 10/01 = MedR 2003, 520 ff.

  23. 23.

    So auch BGH, Urt.v. 31.01.2006 – VI ZR 135/04, VersR 2006, 702, allerdings mit anderer Begründung.

  24. 24.

    BGH, Urt. v. 15.07.2003 – VI ZR 203/02, VersR 2003, 1541 ff.

  25. 25.

    BGH, Urt.v. 31.01.2006 – VI ZR 135/04, VersR 2006, 702.

  26. 26.

    BGH, Urt. v. 18.06.2002 – VI ZR 136/01, NJW 2002, 2636 = GesR 2002, 10.

  27. 27.

    Müller, NJW 2003, 697, 704 (705).

  28. 28.

    Müller, NJW 2003, 697 (703).

  29. 29.

    Müller, NJW 2003, 697 (703); BGH, Urt. v. 18.06.2002 – VI ZR 136/01, Gesa 2002, 10 = NJW 2002, 2636 ff.; OLG Düsseldorf, Urt. v. 10.01.2002 – 8 U 79/12, VersR 2003, 1543 mit NAB, BGH v. 05.11.2002 – VI ZR 69/02; OLG Hamm, Urt. v. 05.09.2001 – 3 U 229/00, NJW 2002, 2649 mit NAB BGH v. 23.04.2002 – VI ZR 363/01; BGH v. 10.01.2002 – 8 U 79/01, VersR 2003, 1542; OLG Stuttgart, Urt. v. 25.03.2003 – 1 U 125/02, GesR 2003, 327 „Opfergrenze“ muss überschritten sein.

  30. 30.

    Abgedruckt DÄ. 1989 (C), 1389; Frauenarzt 1989, 771.

  31. 31.

    Schumann, Schmidt-Recla, MedR 1998, 497; zulässig Eser in: Schönke, Schröder § 218 Rn. 20, § 218 a Rz. 42, 43.

  32. 32.

    Jähnke, Grenzen der Behandlungspflicht bei schwerstgeschädigten Neugeborenen aus juristischer Sicht in: Hiersche, Hirsch, Graf- Baumann (Hrsg.) Grenzen der Behandlungspflicht bei schwerstgeschädigten Neugeborenen, 1987, S. 99 ff.; siehe auch Einbecker Empfehlungen zu Grenzen ärztlicher Behandlungspflicht schwerstgeschädigter Neugeborener in der revidierten Fassung 1992, abgedruckt in Frauenarzt 1992, 825 = MedR 1992, 206.

  33. 33.

    BVerfGE 88, 293.

  34. 34.

    Siehe aber Art. 18 Abs. 2 Bay Kammer-G mit einer entsprechenden Regelung, nachdem der Bundesgesetzgeber insoweit das Urteil des Bundesverfassungsgerichts nicht umgesetzt hat.

  35. 35.

    BVerfGE 88, 291.

  36. 36.

    Und auch kein Dritter –„niemand“–, z. B. Anästhesist oder Op- Personal.

  37. 37.

    BVerfGE 88, 294.

  38. 38.

    BVerfGE 88, 294.

  39. 39.

    BVerwG, NJW 1992, 773.

  40. 40.

    Weiterführende Hinweise (auch mit Kontaktadressen und Notrufnummern(finden sich unter BMFSFJ.de

  41. 41.

    Zum ganzen Woopen, Rummer, Beratung im Kontext von Pränataldiagnostik und Schwangerschaftsabbruch, MedR 2009, 130; siehe auch BVerwG, Urt.v. 25.06.2015 3 C 1/14, NJW 2016, 661 ff, LS: Aus § 3 und § 8 SchKG ergeben sich Mindestanforderungen für die Pluralität des Beratungsangebots, die von den Ländern überschritten werden dürfen. (Rn. 17). Die erforderliche Trägervielfalt wird maßgeblich durch den Beratungsbedarf der Ratsuchenden bestimmt. Unterscheidet sich die Beratung eines freien Trägers in ihrer weltanschaulichen Ausrichtung von der Beratung anderer Beratungsstellen, ist dieser Träger bei der öffentlichen Förderung nach § 4 Abs. 2 SchKG a.F. (nunmehr § 4 Abs. 3 SchKG) zu berücksichtigen, wenn eine relevante Nachfrage für seine Beratung zu erwarten ist. (Rn. 20)(Rn. 22). Das Landesrecht hat ausgerichtet am jeweiligen Beratungsbedarf nach § 4 Abs. 3 SchKG a.F. (nunmehr § 4 Abs. 4 SchKG) sicherzustellen, dass das geförderte Angebot den Erfordernissen der weltanschaulichen Vielfalt und Wohnortnähe genügt. (Rn. 13)

  42. 42.

    BVerfG, NJW 1999, 841 ff. zum Bay. SchwangerenhilfeG.

  43. 43.

    Gesetz v. 14.09.2009 BGBl I. S. 2990,.

  44. 44.

    Die 1000 Gramm-Grenze wurde durch die 13. VO zur Änderung des PStG vom 24.03.1994 mit Wirkung zum 01.04.1994 auf 500 Gramm abgesenkt. Damit folgte man einer Empfehlung der WHO aus dem Jahre 1977.

  45. 45.

    Personenstandrechts- Änderungsgesetz (PStRÄndG) v. 07.05.2013, BGBl. I 2013, 1122, 1126.

  46. 46.

    OLG Dresden, Beschl. v. 07.05.1999, 15 W 1894/98, muss eingetragen werden.

  47. 47.

    An die Änderungen in der AVO zum PStG angeglichen, früher mindestens 35 cm Körperlänge; Ullmann, NJW 1994, 1575.

  48. 48.

    Früher war dies oft nur unter Schwierigkeiten und dem Entgegenkommen der kommunalen Friedhofseinrichtungen möglich. Aufwendungen, die Eltern für die Bestattung einer Fehlgeburt entstehen, sind im übrigen nicht beihilfefähig, BVerwG, NJW 1991, 2362.

  49. 49.

    Einwilligung auch durch vorformulierte Klausel in Krankenhausaufnahmebedingung möglich, BGH, NJW 1990, 2313; Empfehlungen der DGMR zu Rechtsfragen der Obduktion, MedR 1991, 76.

  50. 50.

    DÄ (B) 1991, 2788.

  51. 51.

    BGBl.I S. 1574.

  52. 52.

    ABl. Nr. L 102, 48.

  53. 53.

    Stellungnahmen der Bundesärztekammer v. 04.09.2006 und 24.1.2007; Heinemann, Löllgen, PharmR 2007, 183 ff.

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Ratzel, R., Lippert, HD., Prütting, J. (2018). § 14 Erhaltung des ungeborenen Lebens und Schwangerschaftsabbruch. In: Kommentar zur (Muster-)Berufsordnung für die in Deutschland tätigen Ärztinnen und Ärzte – MBO-Ä 1997. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-55165-3_19

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