Zusammenfassung
‚Die Gedanken sind frei‘ – zunächst verbreitete sich diese lyrische Manifestation innerer Autonomie im 18. Jahrhundert als Gedicht, später dann als Lied. Die Nachricht: Trotz autokratischer Systemzwänge, staatlicher Verfolgung und Repression gibt es zumindest das Innenleben, die Gedanken, die niemand kontrollieren kann – ‚Ich denke was ich will […] doch alles in der Still’ […] und wie es sich schicket!‘ Deutlich tritt das Bedürfnis nach Kontrolle der eigenen Wünsche und Begehren hervor, selbstbestimmt und ohne fremden Einfluss. Deutlich aber auch, dass dies alles im Inneren verbleiben muss.
Die Gedanken sind frei,
wer kann sie erraten,
sie fliehen vorbei
wie nächtliche Schatten.
Kein Mensch kann sie wissen,
kein Jäger erschießen,
es bleibet dabei:
die Gedanken sind frei.
Ich denke, was ich will,
und was mich beglücket,
doch alles in der Still,
und wie es sich schicket.
Mein Wunsch und Begehren
kann niemand verwehren,
es bleibet dabei:
die Gedanken sind frei.
„Die Gedanken sind Frei“, erste und zweite Strophe. Volkslied aus dem 18./19. Jahrhundert, zit. n. Breuer 1920, S. 118.
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Seele, P., Zapf, C. (2017). Zusammenfassung der Theorie oder: Die Gedanken sind frei – aber nicht mehr geheim. In: Die Rückseite der Cloud. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-54758-8_5
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