Zusammenfassung
Die Untersuchung der Spezifikation der Dominanz zwischen den Kotyledonen-Knospen hat uns offenbart, dass Pflanzen über ein Gedächtnis mit einer Speicher-/Abruf-Form verfügen. Dieser Forschungsansatz ist jedoch ziemlich verwickelt. Die Knospen der Kotyledonen sind sehr klein und in den Pflanzengeweben versteckt. Deshalb sind sie für die üblichen biologischen und biochemischen Untersuchungsmethoden nicht leicht zugänglich.
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Notes
- 1.
Ein morphogenetisches Agens steuert die Ausprägung der Form und Struktur eines Organismus oder eines seiner Teile (in diesem Falle ein Agens, das die Hypokotyl-Verlängerung steuert).
- 2.
Mithilfe der zweidimensionalen Elektrophorese (auch als 2D-Elektrophorese bezeichnet) trennt man Proteine auf, die in einem Gemisch, wie einem Extrakt aus einem Pflanzengewebe, enthaltenen sind und identifiziert sie nach Möglichkeit. Diese Technik besteht darin, auf einer geeigneten Unterlage das Wandern der Proteine, die in einem Tropfen des Gemisches enthalten sind, von oben nach unten und von links nach rechts zu bewirken. Die Wanderung der Proteine wird durch die Bewegung eines geeigneten Lösungsmittels in Gegenwart oder Abwesenheit eines elektrischen Feldes angetrieben. Die verschiedenen Proteine wandern dabei abhängig von ihrer Molekülmasse und elektrischen Ladung mehr oder weniger schnell. Sie werden schließlich als Verteilung von Flecken angezeigt, die über die ganze Fläche der tragenden Unterlage verteilt sind. Wenn man zwei Extrakte vergleicht, zeigt die Gegenwart bestimmter Flecken in der Elektrophorese des einen aber nicht des anderen Extraktes an, dass die entsprechenden Proteine in dem Pflanzengewebe, von dem der erste Extrakt erhalten wurde, aber nicht in dem Pflanzengewebe des zweiten Extraktes, synthetisiert wurden. Befindet sich ein bestimmter Fleck bei den beiden Elektrophoresen nicht genau an der gleiche Stelle, bedeutet dies, dass in einem der Gewebe, aus denen die Extrakte stammten, das entsprechende Protein einer post-translationalen Modifikation unterworfen war.
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Thellier, M. (2017). Mehr über die Speicher-/Abruf-Formen des Pflanzengedächtnisses. In: Haben Pflanzen ein Gedächtnis?. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-54603-1_4
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Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
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