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Kapitel 9: „International Society as a Legal Community“ im Kontext

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Praxisorientierung und Gemeinschaftskonzeption

Part of the book series: Beiträge zum ausländischen öffentlichen Recht und Völkerrecht ((BEITRÄGE,volume 262))

Zusammenfassung

Im Sommer 1974 stellte Mosler mit dem bereits mehrfach genannten Werk „The International Society as a legal community“ sein konzeptionelles Grundverständnis des Völkerrechts vor. Anlass für seine „basic outline of international law“ war die Einladung, den sehr renommierten, dreieinhalbwöchigen Hauptkurs an der Académie de droit international in Den Haag zu halten. Seit 1929 legte (fast) jedes Jahr – abgesehen von Unterbrechungen während des Krieges – ein international anerkannter Völkerrechtler seine Idee von der Rolle und Funktion des Völkerrechts in den internationalen Beziehungen in dem sogenannten Cours général (General Course) vor völkerrechtlich interessiertem Nachwuchs dar. Zu Moslers Vorgängern zählten u. a. Paul Guggenheim, Hans Kelsen, Charles de Visscher, Georg Schwarzenberger, Gerald Fitzmaurice, Paul Reuter, Humphrey Waldock und Wolfgang Friedmann. Mosler war der erste deutsche, nicht emigrierte Völkerrechtler, den das Kuratorium der Akademie als Dozent für den General Course auswählte. Die Auswahlentscheidung versinnbildlichte die erst langsam und schrittweise wiedergewonnene Akzeptanz der westdeutschen Völkerrechtswissenschaft auf internationaler Ebene.

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Notes

  1. 1.

    Mosler war für die Sommersession 1974 eingeladen worden. Der Kurs fand dann vom 29.7. bis 16.8.1974 statt, vgl. Schreiben von Hermann Mosler an D.S. Constantopoulos vom 2.8.1973 und Schreiben von Joseph Darby an Hermann Mosler vom 24.2.1974, AMPG, Nachlass Mosler, Ordner Nr. 14; die These von Robert Kolb, dass der bereits 1973 gehaltene Kurs entgegen der üblichen Praxis des Instituts erst im Band zum Jahr 1974 publiziert worden sei, führt dagegen in die Irre, vgl. Kolb, cours généraux, S. 16.

  2. 2.

    Mosler, Community (1974), S. 11; vgl. auch die nur um einige Fußnoten ergänzte Version der „International Society as a Legal Community“ von 1980, ders., Community (1980), S. XV.

  3. 3.

    Vgl. Schreiben von Hermann Mosler an D.S. Constantopoulos vom 2.8.1973, AMPG, Nachlass Mosler, Ordner Nr. 14.

  4. 4.

    Zur Funktion der Kurse und den einzelnen Vortragenden, Kolb, cours généraux, S. 5 ff.

  5. 5.

    Zur Vorbereitung der Vorlesung fertigte Mosler eine Liste an, auf der er 16 Schwerpunkte seiner eigenen Schriften aufzählte, vgl. Schwerpunkte aus eigenen Schriften, AMPG, Nachlass Mosler, Kasten Nr. 18; auch exzerpierte er für seine Vorbereitung Schriften von Charles de Visscher, Theodor Schieder, J.-L. Brierly, Bruns, Kaufmann, Verdross, René-Jean Dupuy etc., AMPG, Nachlass Mosler, Kasten Nr. 18.

  6. 6.

    Vgl. Tomuschat, Reden, S. 12.

  7. 7.

    Vgl. Georg Kennan, American Diplomacy 1900-1950, 1952, S. 95 f.; Hans Morgenthau, In Defense of the National Interest, 2. Aufl., 1952, S. 101 f.; vgl. zur Öffnung gegenüber den internationalen Beziehungen nach 1945, Hatsue Shinohara, US International Lawyers in the Interwar Years. A Forgotten Crusade, 2012, S. 199 ff.; Martti Koskenniemi, History of International Law, Since World War II, in: Rüdiger Wolfrum (Hg.), The Max Planck Encyclopedia of Public International Law, online edition (www.mpepil.com), Stand: Juni 2011, Rn 1 f.

  8. 8.

    Charles de Visscher hatte als Prozessvertreter und Richter am StIGH und IGH gewirkt, vgl. Philippe Couvreur, Charles de Visscher and International Justice, EJIL 11 (2000), S. 905 ff.; Philip Jessup wurde zwischen 1961 und 1970 Richter am IGH, vgl. Oscar Schachter, Philip Jessup’s Life and Ideas, AJIL 80 (1986), S. 878 (890 f.); C. Wilfred Jenks stützte sich auf seine Erfahrungen als Verwaltungsfachmann bei der ILO; nach Koskenniemi verstanden sich die Völkerrechtler als Verwalter von prozessualen Regeln, durch die friedliche Beziehungen zwischen dem ideologisch verfeindeten Osten und Westen garantiert werden sollte, Koskenniemi, History, Since World War II, Rn 2; vgl. dazu auch David Kennedy, Tom Franck and the Manhattan School, International Law and Politics 35 (2003) S. 397 (405); George Rodrigo Bandeira Galindo, Force Field: On History and Theory of International Law, Rg 20 (2012), S. 86 (87).

  9. 9.

    Vgl. dazu aus zeitgenössischer Perspektive, Josef L. Kunz, The Changing Science of International Law, AJIL 56 (1962), S. 490 ff.; ders., The Changing Law of Nations, AJIL 51 (1957), S. 77 ff.; Richard A. Falk, New Approaches to the Study of International Law, AJIL 61 (1967), S. 477 ff.; aus historischer Perspektive Kennedy, Renewal, S. 379 ff.

  10. 10.

    Mosler, Community (1974), S. 11 f.

  11. 11.

    Ders., Community (1974), S. 18; vgl. dazu auch Mosler, Rechtsordnung, S. 16.

  12. 12.

    Ders., Community (1974), S. 18 f.

  13. 13.

    Ders., Ius Cogens, S. 17.

  14. 14.

    Vgl. ders., Community (1974), S. 31.

  15. 15.

    Vgl. ders., International Legal Community, 1984, in: Rudolf Bernhardt (Hg.), Encyclopedia of Public International Law, Volume 2, 1995, S. 1251 (1252).

  16. 16.

    Vgl. Bruno Simma/ Andreas L. Paulus, The ‘International Community’: Facing the Challenge of Globalization, EJIL 9 (1998), S. 266 (267 f.); auch schon Bruno Simma, From Bilateralism to Community Interest in International Law, RdC 250 (1994 VI), S. 217 (245); deswegen wird teilweise die „begrenzte innovative Kraft“ von Moslers Rechtsgemeinschafts-Ansatz kritisiert, vgl. Mehrdad Payandeh, Internationales Gemeinschaftsrecht. Zur Herausbildung gemeinschaftsrechtlicher Strukturen im Völkerrecht der Globalisierung, 2010, S. 41.

  17. 17.

    Mosler, Community (1974), S. 31 f.; vgl. auch ders., Rechtsordnung, S. 31.

  18. 18.

    Ders., Community (1974), S. 32; auch in einer Diskussion auf einer vom Kieler Institut 1975 organisierten UN-Tagung hob Mosler hervor, dass eine Rechtserzeugungsregel existiere, die sich nicht aus Art. 38 des IGH-Statuts ergebe, sondern sich als ungeschriebenes Verfassungsprinzip aus der Struktur der Staatengesellschaft ableite. „Sie müssen also ein ungeschriebenes Verfassungsprinzip annehmen, das sich aus dem ergibt, was sich aus der soziologischen Struktur seit Jahrhunderten entwickelt hat und als heutiges Ergebnis der Entwicklung darstellt. Die Rechtserzeugungsregel geht […] auf den Konsens der Staaten zurück.“, vgl. Diskussion zur UN-Tagung an der Kieler Universität 1975, Anhang zu Schreiben von Hermann Mosler an Wilhelm Kewenig vom 21.3.1975, AMPG, Nachlass Mosler, Ordner Nr. 15.

  19. 19.

    So auch Fassbender, der zwar betont, dass materielle Prinzipien nicht zum Kern von Moslers Verfassungsverständnis gezählt hätten, allerdings darauf hinweist, dass Mosler sich zu „constitutional principles containing substantive law” bekannt habe und materielle Prinzipien unter dem Begriff der „international public order” diskutiert habe, vgl. Fassbender, Right of Veto, S. 51 ff.; ders., International Community (1998), S. 546 ff.; vgl. auch ders., International Community (2009), S. 42 ff.

  20. 20.

    Mosler, Community (1974), S. 33; dabei ging die Passage fast wörtlich auf einige seiner Aufsätze der späten 1960er Jahre zurück:„Es handelt sich um Rechtswerte, die dem Zweck der Rechtsgemeinschaft dienen, um Rechtsgrundsätze, zu deren Verwirklichung die Rechtsgenossen verpflichtet sind, und um Rechtsregeln, die als fest umrissene Vorschriften befolgt werden müssen, ders., Ius Cogens, S. 24; „Diese Homogenität kann sich beziehen auf Rechtswerte, die als Ziel der Gemeinschaft aufgestellt sind, auf Rechtsgrundsätze, zu deren Verwirklichung die an der Gemeinschaft Beteiligten verpflichtet sind, und auf Rechtsnormen, die als Vorschriften innerhalb der Gemeinschaft gelten.“, ders., Der „Gemeinschaftliche Ordre Public“ in europäischen Staatengruppen, Revista Espanola de Derecho International 21 (1968), S. 523 (532).

  21. 21.

    Moslers eigene Definition der Rechtsgemeinschaft führte demnach ein wenig in die Irre.

  22. 22.

    Ders., Community (1974), S. 33 f.; in anderem Zusammenhang bezeichnete er als durch den ordre public garantiert: das Gewaltverbot, den Genozid, die Verletzung des Gesandtschaftsrecht, des Fremdenrechts und von fremden Hoheitsgebiet sowie den Grundsatz der gerichtlichen Streitbeilegung, ders., Ius Cogens, S. 25; 39 f.

  23. 23.

    Ders., Community (1974), S. 90 ff.; 96.

  24. 24.

    Ders., Community (1974), S. 35 f.; ders., Ius Cogens, S. 25.

  25. 25.

    Ders., Community (1974), S. 153; ders., Ius Cogens, S. 37.

  26. 26.

    Vgl. ders., International Legal Community (1984), S. 1254; ausführlich zum Begriff der „international public order” aus heutiger Perspektive, vgl. Alexander Orakhelashvili, Peremptory Norms in International Law, 2006, S. 7 ff.

  27. 27.

    Das Verhältnis von materiellen Verfassungswerten und dem „ordre public“ in Moslers Werk ist nicht ganz eindeutig. So fasste Mosler unter die „general principles of law” materielle verfassungsrechtlichen Prinzipien und Regeln einerseits und Prinzipien, die zur „public order of international society” gehörten, andererseits, vgl. Mosler, Community (1974), S. 149; in anderem Zusammenhang diskutierte Mosler jedoch die „international public order“ als „Verfassungselement […] inhaltlicher Art“, ders., Rechtsordnung, S. 32 f.

  28. 28.

    Ders., Community (1974), S. 97 f.; vgl. auch ders., Rechtsordnung, S. 31: Prozedural müsse die Verfassung, „Regeln für die notwendige Organisation und die Vorgänge der Rechtserzeugung und Rechtsänderung“ enthalten, zudem müssten „gewisse materielle Grundsätze“ existieren, ohne die sie nicht als Rechtsgemeinschaft konstituiert werden könne.

  29. 29.

    Ders., Community (1974), S. 100.

  30. 30.

    Ders., Rechtsordnung, S. 32 f.; 36 f.

  31. 31.

    Ders., Community (1974), S. 21; diese Entwicklung sei auf die Erfahrungen des Ersten und Zweiten Weltkrieges zurückzuführen: „The experience of the destruction on a world scale [in the First World War] precipitated an attempt to overcome the anarchy caused by the unlimited exercise of sovereignty. The founding of the United Nations after the serious setback of the even more terrible Second World War marks the second and so far latest attempt towards the same aim.”, ders., Community, S. 23; zur Geschichte der Entwicklung des Souveränitätsbegriffs auch, Hermann Mosler, Souveräne Gleichheit und universelle Staatengemeinschaft im Völkerrecht der Gegenwart, Jahrbuch der Heidelberger Akademie der Wissenschaften 1976, S. 77 ff.

  32. 32.

    Ders., Rechtsordnung, S. 15; 26; 28.

  33. 33.

    Ders., Souveräne Gleichheit, S. 79.

  34. 34.

    Ders., Community (1974), S. 12; 20; 50; 78; siehe auch „die Anerkennung der menschlichen Person als letzter Zweck der Völkerrechtsordnung“, ders., Ius Cogens, S. 37; „Ziel und Maßstab allen Rechts ist der Mensch“, ders., Souveräne Gleichheit, S. 90; vgl. auch ders., Rechtsordnung, S. 30 f.; ders., Das Institut de Droit International und die völkerrechtliche Stellung der menschlichen Person, in: Iusticia et Pace. Festschrift zum 100jährigen Bestehen des Institut de Droit international, 1974, S. 77 (85).

  35. 35.

    Ders., Community (1974), S. 58; 21 f.

  36. 36.

    Ders., Community (1974), S. 28.

  37. 37.

    Ders., Rechtsordnung, S. 16; 26.

  38. 38.

    Ders., Souveräne Gleichheit, S. 90.

  39. 39.

    Ders., Community (1974), S. 70 ff.; 30.

  40. 40.

    Ders., Rechtsordnung, S. 31.

  41. 41.

    Ders., Community (1974), S. 26 ff.; vgl. auch ders., Rechtsordnung, S. 29 f.

  42. 42.

    Vgl. ders., Community (1974), S. 29 f.; 36 ff.

  43. 43.

    Ders., Großmachtstellung, S. 10.

  44. 44.

    Aufzeichung zur Vorlesung Völkerrecht (Völkerrecht und Politik) (undatiert), S. 1 ff.; AMPG, Nachlass Mosler, Kasten Nr. 13.

  45. 45.

    Zur Biographie, richterlichen Tätigkeit und Theorie von de Visscher, vgl. François Rigeaux, An Exemplary Lawyer‘s Life (1884-1973), EJIL 11 (2000), S. 877 ff.; Couvreur, Charles de Visscher, S. 905 ff.; Joe Verhoeven, Charles de Visscher: Living and Thinking International Law, EJIL 11 (2000), S. 887 ff.

  46. 46.

    Damit grenzte er sich von Kelsens Ansatz ab, dessen Reine Rechtslehre in die falsche Richtung führe: „The ambition to make international law the subject of a rigorously autonomous scientific discipline and the fear of contaminating it by contact with political facts have contributed much to the abuse of abstract reasoning at the cost of the observant spirit. This has dangerously obscured the bearing of power on the perspective of international law.”, vgl. Charles de Visscher, Theory and Reality in Public International Law, 3. Aufl., 1968, S. vii f.; zu de Visscher in Abgrenzung von Kelsen, vgl. Pierre-Marie Dupuy, The European Tradition of International Law: Charles de Visscher. By Way of Introduction, EJIL 11 (2000), S. 871 (872 ff.).

  47. 47.

    Vgl. de Visscher, Theory, S. vii f.; zur Bedeutung dieser Passage für das Verständnis des Werks des Belgiers siehe Verhoven, S. 896.

  48. 48.

    Entsprechend unterteilte er die Schrift in die vier „Books”: „Political Power in External Relations from the Beginnings of the Modern State to the Present“, „General Relations of Power and Law in International Relations“, „Convergences and Tensions of Law and Power in Positive International Law” und „The Judicial Settlement of Disputes”.

  49. 49.

    De Visscher, Theory, S. 89 ff.; 101; vgl. dazu auch Paulus, Internationale Gemeinschaft, S. 84 f.

  50. 50.

    Vgl. Steinle, Machtpolitik, S. 120.

  51. 51.

    Vgl. Josef L. Kunz, Book Review, Charles de Visscher, Theory and Reality in International Law, 1957, Harv. L. Rev. 70 (1956-1957) S. 1331.

  52. 52.

    Vgl. Kunz, Changing Law, S. 79; Kunz, Changing Science, S. 495 f.

  53. 53.

    Vgl. Helmut Strebel, Buchbesprechung: de Visscher, Charles, Théories et réalités en droit international public, 3. Aufl, 1960, ZaöRV 22 (1962), S. 589 (591); wobei allerdings teilweise kritisiert wurde, dass das Werk zu stark „der doch wohl naiven Wissenschaft von den internationalen Beziehungen als einem Zweig der Political Science verpflichtet“ sei, Hans Huber, Buchbesprechung, Visscher, Charles de Visscher, Théories et réalités en droit international public, 1953, ZaöRV 16 (1955/1956), S. 122.

  54. 54.

    Vgl. ausführlich zu Schwarzenbergers Vita, Steinle, Machtpolitik; dies., Georg Schwarzenberger (1908–1991), in: Jack Beatson/ Reinhard Zimmermann (Hg.), Jurists Uprooted. German Speaking Émigré Lawyers in Twentieth-century Britain, 2004, S. 663 ff.; Steiger, Schwarzenberger, S. 759 ff.; Maurice Mendelson, In Memoriam Georg Schwarzenberger, BYIL 63 (1992), S. xiiff.; vgl. auch Bardo Fassbender, Book Review, Stephanie Steinle, Völkerrecht und Machtpolitik (1908-1991), 2002, AJIL 97 (2003), S. 1019 ff.

  55. 55.

    Vgl. u.a. Georg Schwarzenberger, Power Politics, 1941; ders., The Three Types of Law, Ethics 53 (1943), S. 89 ff.; ders., Jus Pacis Ac Belli? Prolegomena to a sociology of international law, AJIL 37 (1943), S. 460 ff.; ders., The Frontiers of International Law, The Year Book of World Affairs, 6 (1952), S. 246 ff.

  56. 56.

    Ders., The Frontiers of International Law, 1962, S. 11.

  57. 57.

    Ders., Frontiers (1962), S. 9 ff.

  58. 58.

    Vgl. ders., Frontiers (1962), S. 22 f.; 34 f.; dazu Paulus, Internationale Gemeinschaft, S. 82 ff.; es ist zu beachten, dass trotz dieser „soziologischen Theorie“ Schwarzenberger davon ausging, dass ein „international constitutional law“ auf internationaler Ebene existiere. Er bezog sich jedoch auf internationale Organisationen und nicht auf fundamentale Prinzipien der gesamten Völkerrechtsgemeinschaft, vgl. Georg Schwarzenberger, International Law as applied by International Courts and Tribunals. Volume III. International Constitutional Law, 1976; knapp zum Verfassungsbegriff bei Schwarzenberger, Eric Suy, The Constitutional Character of Constituent Treaties of International Organizations and the Hierarchy of Norms, in: Ulrich Beyerlin/ Michael Bothe/ Rainer Hoffmann/ Ernst-Ulrich Petersmann (Hg.), Recht zwischen Umbruch und Bewährung. Völkerrecht – Europarecht – Staatsrecht, Festschrift für Rudolf Bernhardt, 1995, S. 267 (272 f.).

  59. 59.

    Vgl. James C. Connor, Book Review, Georg Schwarzenberger, The Frontiers of International Law, 1962, University of Pittsburgh Law Review 24 (1962/1963), S. 674 f.; etwas zurückhaltender, Alec Samuels, Book Review, Georg Schwarzenberger, The Frontiers of International Law, 1962, The Modern Law Review 26 (1963), S. 115 f.

  60. 60.

    Vgl. Hersch Lauterpacht, Book Review, Georg Schwarzenberger, Power Politics, BYIL 28 (1951), S. 436 f.

  61. 61.

    Vgl. dazu Steinle, Machtpolitik, S. 122; 216 ff.

  62. 62.

    Myres S. McDougal, International Law, Power and Policy. A Contemporary Conception, RdC 82 (1953 I), S. 133 (157 ff.); vgl. auch ders., Dr. Schwarzenberger’s Power Politics, AJIL 47 (1953), S. 115.

  63. 63.

    Zum Leben und Werk von Myres S. McDougal, vgl. Andrew R. Willard, Myres Smith McDougal. A Life of and About Human Dignity, Yale Law Journal 108 (1999), S. 927 ff.; Richard A. Falk/ Rosalyn C. Higgins/ W. Michael Reisman/ Burns H. Weston, Myres Smith McDougal (1906-1998), AJIL 92 (1998), S. 729 ff.; kritisch gegenüber dem Ansatz, Knud Krakau, Missionsbewußtsein und Völkerrechtsdoktrin in den Vereinigten Staaten von Amerika, 1967, S. 459 ff.; siehe auch Voos, New Haven, S. 241 ff.; Koskenniemi, Gentle Civilizer, S. 474 ff.

  64. 64.

    McDougal, Policy, S. 143 ff.

  65. 65.

    Ders., Policy, S. 138 ff.; 140 f.

  66. 66.

    Zum Gebrauch des Begriffs „constitutional“ in späteren Werken der New Haven School und den Unterschieden zum Verfassungsverständnis von Mosler und Verdross, vgl. instruktiv Fassbender, Right to Veto, S. 45 ff.

  67. 67.

    Vgl. Kunz, Changing Science, S. 494 f.

  68. 68.

    Vgl. Richard A. Falk, Book Review, Wolfgang Friedmann, The Changing Structure of International Law, 1964, Columbia Journal of Transnational Law 3 (1963/1964), S. 256 (256 f.); dazu auch Oscar Schachter, vgl. Antonio Cassese, Five Masters of International Law. Conversations with R-J Dupuy, E Jiménez de Aréchaga, R Jennings, L Henkin and O Schachter, 2011, S. 236.

  69. 69.

    So Kennedy, Renewal, S. 379 ff.; ders., Manhattan School, S. 397 ff.

  70. 70.

    Vgl. z.B. Wolfgang Friedmann, The Changing Structure of International Law, 1964; Louis Henkin, How Nations Behave. Law and Foreign Policy, 1968; dazu Koskenniemi, Gentle Civilizer, S. 477 ff.

  71. 71.

    Zwar gilt Rosalyn Higgins, die ehemalige Präsidentin des Internationalen Gerichtshofs, als durch die New Haven School beeinflusst. Völkerrechtler wie René-Jean Dupuy, Robert Jennings, Louis Henkin, Oscar Schachter und Eduardo Jiménez de Aréchaga waren jedoch eher vom „Western European legal thought“ geprägt, vgl. Cassesse, Five Masters, S. 164; 253 ff.; zur heutigen Selbstbeschreibung der New Haven School, Michael W. Reisman/ Siegfried Wiessner/ Andrew R. Willard, The New Haven School. A Brief Introduction, Yale Journal of International Law 32 (2007), S. 575 ff.

  72. 72.

    Schreiben von Hermann Mosler an Christoph Schreuer vom 6.7.1979, AMPG, Nachlass Mosler, Ordner Nr. 17; Mosler, Rückblick, S. 29; vgl. insgesamt zur kritischen Reaktion auf die New Haven School in der europäischen Völkerrechtslehre, Voos, New Haven, S. 39 ff.

  73. 73.

    Vgl. dazu Kapitel 2, III. 2.

  74. 74.

    Georg Schwarzenberger, Ius Cogens in International Law?, Texas Law Review 43 (1965), S. 455 (467 f.).

  75. 75.

    Vgl. Mosler, Ius Cogens, S. 17.

  76. 76.

    Vgl. zu Jessups Vita, Schachter, Life and Ideas, S. 878 ff.; ders., Philip C. Jessup’s Contribution to International law, Columbia Journal of Transnational Law 24 (1985/1986), S. iii.; Manfred Lachs/ Stephan M. Schwebel/ James N. Hyde/ Philip C. Jessup, Jr., Jessup: Memorials and Reminiscences, AJIL 80 (1986), S. 896 ff.; Dean Acheson, Philip C. Jessup, Diplomatist, in: Wolfgang Friedmann/ Louis Henkin/ Oliver Lissitzyn (Hg.), Transnational Law in a Changing Society. Essays in Honor of Philip C. Jessup, 1972, S. 3 ff.

  77. 77.

    Vgl. Philip Jessup, Transnational Law, 1956, S. 1 ff.; 16 ff.; 23 ff.; 106 f.

  78. 78.

    Vgl. zur heutigen Popularität des Ansatzes statt vieler Mathias W. Reimann/ James C. Hathaway/ Timothy L. Dickinson/ Joel H. Samuels, Transnational Law. Cases and Materials, 2013, S. 19 ff.; Peer Zumbansen, Transnational Law, Evolving, in: Jan Smits (Hg.), Elgar Encyclopedia of Comparative Law, 2. Aufl., 2012, S. 898 ff.; Rafael Domingo, The New Global Law, 2010, S. 37 ff.

  79. 79.

    James Hyde, Book Review, Philip Jessup, Transnational Law, 1956, Yale Law Journal 66 (1956/1957), S. 813 f.

  80. 80.

    Vgl. Kunz, Changing Science, S. 497.

  81. 81.

    Vgl. ders., Changing Science, S. 497; für eine positive Besprechung siehe G.G. Fenwick, Book Review, Philip C. Jessup, Transnational Law, 1956, AJIL 51 (1957), S. 444 f.

  82. 82.

    Zu Jenks Biographie, vgl. Elihu Lauterpacht, Jenks, Clarence Wilfred (1909–1973), Oxford Dictionary of National Biography, 2004 [http://www.oxforddnb.com/view/article/37599]; Humphrey Waldock/ Robert Jennings, Clarence Wilfred Jenks, BYIL 46 (1972/73), S. xi ff.; Felice Morgenstern, Wilfred Jenks in the I.L.O., BYIL 46 (1972/73), S. xvi ff.

  83. 83.

    C. Wilfred Jenks, Common Law of Mankind, 1958, S. xi; die Arbeit basierte auf Vorlesungen und Aufsätzen von Jenks, die er für das Buch grundlegend überarbeitet hatte, vgl. z.B. ders., The Scope of International Law, British Yearbook of International Law 31 (1954), S. 1 ff.; dazu ders., Common Law, S. xiv f.

  84. 84.

    Jenks, Common Law, S. xi f.; 2 f.; 8; 17.

  85. 85.

    Vgl. Eleanor H. Finch, 53rd Annual Meeting of the American Society of International Law, AJIL 53 (1959), S. 660 (664).

  86. 86.

    Vgl. Kunz, Changing Law, S. 78 f.

  87. 87.

    Ders., Changing Science, S. 494.

  88. 88.

    Vgl. Wolfgang Friedmann, Book Review, C. Wilfried Jenks, Common Law of Mankind, 1958, Columbia Law Review 59 (1959), S. 533 (537); auch Hyde, Jessup, S. 813 f.

  89. 89.

    Richard A. Falk/ Saul H. Mendlowitz, Some Criticisms of C. W. Jenks’ Approach to International Law, Rutgers Law Review 15 (1960/1961), S. 1 (4; 35); Florentino Feliciano, Book Review, C. Wilfried Jenks, Common Law of Mankind, 1958, Yale Law Journal 68 (1958/ 1959), S. 1039 ff.

  90. 90.

    Vgl. Helmut Strebel, Buchbesprechung: Jenks, C. Wilfred, The Common Law of Mankind, 1958, ZaöRV 20 (1959/1960), S. 284 (285).

  91. 91.

    Sein Ansatz versuche „to gauge the problems and prospects of international law in a longer perspective stretching from a generation ago to a generation ahead”, vgl. Jenks, Common Law, S. xii; 1.

  92. 92.

    Vgl. Domingo, S. 39 ff.

  93. 93.

    Vgl. zu Friedmanns Leben, John Bell, Wolfgang Friedmann (1907–1972), with an Excursus on Gustav Radbruch (1878–1949), in: Jack Beatson/ Reinhard Zimmermann (Hg.), Jurists Uprooted. German Speaking Émigré Lawyers in Twentieth-century Britain, 2004, S. 517 ff.; Fassbender, Friedmann, S. 130 ff.; Charles Leben, The Changing Structure of International Law Revisited. By Way of Introduction, EJIL 8 (1997), S. 399 ff.; Pierre-Marie Dupuy, A Transatlantic Friendship: René-Jean Dupuy and Wolfgang Friedmann, EJIL 22 (2011), S. 401 ff.

  94. 94.

    Vgl. Friedmann, Changing, 1964, S. vii; der Einfluss von Schwarzenberger ist nicht zu übersehen, dazu Steinle, Machtpolitik, S. 121.

  95. 95.

    Friedmann, Changing, S. 3 ff.; 60 ff.; 365 ff.

  96. 96.

    Vgl. Friedmann, Changing, S. 68, der dabei aus seinem Aufsatz, ders., Some Impacts of Social Organization on International Law, AJIL 50 (1956), S. 475 (507), zitiert; zu Friedmanns Ansatz auch Paulus, Internationale Gemeinschaft, S. 182 ff.

  97. 97.

    „The Changing Structure of International Law is certainly the best book of its kind presently available. Perhaps it is the best that has ever been available.”, Falk, Friedmann, S. 256.

  98. 98.

    Vgl. Thomas Franck, Book Review, Wolfgang Friedmann, The Changing Structure of International Law, 1964, New York University Law Review 40 (1965), S. 398 (401).

  99. 99.

    Vgl. Rudolf Bernhardt, Ungeschriebenes Völkerrecht, ZaöRV 36 (1976), S. 50 (60); kritisch allerdings Helmut Strebel, Buchbesprechung: Friedmann, Wolfgang, The Changing Structure of International Law, 1964, ZaöRV 25 (1965), S. 134 f., da man sich vielfach „ein tieferes, rechtsanalytisches Eindringen in die neuen Gegebenheiten“ gewünscht hätte.

  100. 100.

    In einem 1995 mit Antonio Cassese geführten Gespräch sagte Louis Henkin über „The Changing Structure”: „I think it is an important work. It is hard to say whether it was identifying something that had happened, or whether it was promoting it, hoping to help make it happen. Friedmann was identifying the changing law as a way of promoting it, and I think he had a significant influence in that respect”, vgl. Cassese, Five Masters, S. 197.

  101. 101.

    Vgl. Hermann Mosler, Problèmes de l’Organisation de la Communauté internationale, Madrid Vorlesung vom 27.28.4.1959 (deutsche Version), AMPG, Nachlass Mosler, Kasten Nr. 18, S. 7 f; 10 f.; 14 ff.

  102. 102.

    Ders., Souveräne Gleichheit, S. 89.

  103. 103.

    U.a. bemerkte er, dass Jenks und Jessup als „leading authorities” in den genannten Arbeiten darauf hingewiesen hätten, dass „the general principles of international law derived from ius gentium are not the product of legislative acts by States but rather that there is an awareness of them without there being any particular idea as to their origin.”, Mosler, Community (1974), S. 137 f.

  104. 104.

    Jenks, Common Law, S. 23 f.; 430 ff.; vgl. bereits ders., Some constitutional problems of international organization, BYIL 22 (1945), S. 11 ff.

  105. 105.

    Vgl. Friedemann, Changing, S. 153 ff.; 275 f.; im Gegensatz dazu vertrat der britische Völkerrechtler Humphrey Waldock bereits in seiner Haager Vorlesung von 1962, dass das Völkerecht eine Verfassung habe: „the constitutional frame-work of international law provided by international organisation is now so important that in the opinion of the present writer it must be given a prominent place in any analysis of the general principles of international law“; das Völkerrecht habe „a number of fundamental, constitutional principles, such as those surrounding the independence and equality of States“, vgl. Humphrey Waldock, General Course on Public International Law, RdC 106 (1962 II), S. 1 (7 f; 68); Mosler scheint Waldocks Thesen allerdings nicht rezipiert zu haben, da er im Rahmen seiner Haager Passagen auf dessen Verfassungsbegriff nicht einging.

  106. 106.

    Mosler, Communauté, S. 7 f; 13; 17 ff.; 20.

  107. 107.

    Ders., Souveräne Gleichheit, S. 89.

  108. 108.

    So rechnet Fassbender den Ansatz von Mosler einer „progressiven” bzw. „optimistischen“ Richtung zu, vgl. Fassbender, Denkschulen, S. 12 ff.; auch Robert Kolb erkennt hinter Moslers Verweisen auf den Verfassungsbegriff, die „international public order“ und das ius cogens eine für die 1970er Jahre besonders progressive Position, vgl. Kolb, cours généraux, S. 559.

  109. 109.

    Vgl. Paulus, internationale Gemeinschaft, S. 90 f.

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Lange, F. (2017). Kapitel 9: „International Society as a Legal Community“ im Kontext. In: Praxisorientierung und Gemeinschaftskonzeption. Beiträge zum ausländischen öffentlichen Recht und Völkerrecht, vol 262. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-54218-7_9

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