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Kapitel 5: Völkerrecht als Mittel gegen die alliierte Besatzungspolitik

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Part of the book series: Beiträge zum ausländischen öffentlichen Recht und Völkerrecht ((BEITRÄGE,volume 262))

Zusammenfassung

Selten in der Geschichte des 20. Jahrhunderts brauchte die deutsche Politik das Völkerrecht für die Vertretung deutscher Interessen so dringend wie in der Besatzungszeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Nach der totalen militärischen Niederlage lag das in vier Besatzungszonen aufgeteilte Deutsche Reich wirtschaftlich am Boden. Zudem galten die Deutschen wegen der Auslösung des Zweiten Weltkrieges und dem millionenfachen Massenmord an den Juden als moralisch diskreditiert. Vor diesem Hintergrund stießen deutsche Politiker, die sich für die politische Berücksichtigung deutscher Interessen einsetzten, nur auf geringes Verständnis bei den Siegermächten. Vielversprechender schien zumindest in den westlichen Besatzungszonen die Berufung auf das universell geltende Völkerrecht zu sein, auf dessen Grundlage alliierte Besatzungsmaßnahmen hinterfragt und deutsche Interessen artikuliert werden konnten.

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Notes

  1. 1.

    Vgl. Schreiben von Hermann Mosler an Carl Bilfinger vom 21.4.1946, AMPG, Nachlass Mosler, Kasten Nr. 8; Hermann Mosler, Lebenslauf vom 3.7.1948, UA Frankfurt, Abt. 13, Nr. 149, Bl. 17; bereits ab Ende März 1945 hatte Mosler von der von Bilfinger eingerichteten Zweigstelle Heidelberg aus für das KWI gearbeitet, vgl. Lebenslauf Mosler vom 30.6.1945, AMPG, Nachlass Mosler, Kasten Nr. 2.

  2. 2.

    Vgl. Schreiben von Hermann Mosler an den Präsidenten der Justizverwaltung der Nord-Rheinprovinz vom 8.8.1945; Schreiben von Hermann Mosler an den Oberlandesgerichtspräsidenten vom 27.10.1945, AMPG, Nachlass Mosler, Kasten Nr. 2.

  3. 3.

    Friesenhahn und Mosler waren die einzigen Habilitanden von Thoma, vgl. Horst Dreier (Hg.), Richard Thoma. Rechtsstaat – Demokratie – Grundrechte. Ausgewählte Abhandlungen aus fünf Jahrzehnten, 2008, S. XXXIII f.

  4. 4.

    Vgl. Rath, S. 28, der sich auf eine Auskunft von Mosler bezieht; siehe auch Schreiben von Hermann Mosler an Carl Bilfinger vom 16.6.1946, AMPG, Nachlass Mosler, Ordner Nr. 25; das Seminar wird auch erwähnt bei Dreier, Thoma, S. XXXIII f.; Friesenhahn, Juristen, S. 43.

  5. 5.

    Das seit 1924 unter diesem Namen bestehende Institut war von Erich Kaufmann und Carl Schmitt gemeinsam geleitet worden, bevor es Thoma als Direktor übernahm, vgl. Dreier, Thoma, XXVII, Fn 57.

  6. 6.

    Vgl. dazu bereits Burkhard Schöbener, Die amerikanische Besatzungspolitik und das Völkerrecht, 1991, S. 366 ff.; zu Kelsens Biographie, Rudolf Aladár Métall, Hans Kelsen. Leben und Werk, 1969, S. 77 ff.; siehe auch die Arbeiten, die an der Universität Wien im Rahmen des Projekts „Biographische Untersuchungen zu Hans Kelsen 1881-1940“ und „Kelsens Leben in Amerika 1940-1973 und die weltweite Verbreitung seiner Rechtslehre“ entstanden sind und entstehen. (http://www.univie.ac.at/kelsen/index.php?article_id=9&clang=0 (24.09.2016)).

  7. 7.

    Vgl. Hans Kelsen, The International Legal Status of Germany to be established immediately upon Termination of the War, AJIL 38 (1944), S. 689 ff.

  8. 8.

    „The Governments of the United States of America, the Union of Soviet Socialist Republics and the United Kingdom, and the Provisional Government of the French Republic, hereby assume supreme authority with respect to Germany, including all the powers possessed by the German Government, the High Command and any state, municipal, or local government or authority. The assumption, for the purposes stated above, of the said authority and powers does not effect the annexation of Germany.”

  9. 9.

    Vgl. Hans Kelsen, The Legal Status of Germany according to the Declaration of Berlin, AJIL 39 (1945), S. 518 (525); für Frieder Günther war diese Auffassung durch Kelsens Stellung als Emigrant motiviert, „der seine frühere Heimat für moralisch diskreditiert hielt und folglich auch keine Hemmungen hatte, das Deutsche Reich zu den Akten zu legen“, vgl. Günther, „Jemand“, S. 77.

  10. 10.

    Vgl. dazu Eberhard Menzel, Zur völkerrechtlichen Lage Deutschlands. Ein Zwischenbericht über den gegenwärtigen Stand der wissenschaftlichen Auseinandersetzung, Europa-Archiv 1947, S. 1009 (1010 ff.); so auch Michael Stolleis, Besatzungsherrschaft und Wiederaufbau 1945-1949, in: Josef Isensee/ Paul Kirchhof (Hg.), Handbuch des Staatsrechts der Bundesrepublik Deutschland, Band I. Historische Grundlagen, 3. Aufl., 2003, S. 269 (283); Bernd Diestelkamp, Rechtsgeschichte als Zeitgeschichte. Historische Betrachtungen zur Entstehung und Durchsetzung der Theorie vom Fortbestand des Deutschen Reiches als Staat nach 1945, Zeitschrift für Neuere Rechtsgeschichte 7 (1985), S. 181 (187).

  11. 11.

    Wilhelm Cornides, Die völkerrechtliche Stellung Deutschlands nach seiner bedingungslosen Kapitulation, Europa-Archiv 1946 (Oktober/ Dezember 1946), S. 235 ff.; dazu Diestelkamp, Rechtsgeschichte, S. 187; Menzel, Lage, S. 1011.

  12. 12.

    Zur Debatte erschien eine Fülle an Literatur; für eine Zusammenfassung der Debatte von Ende 1947 siehe Menzel, Lage, S. 1011 ff.; für Analysen aus neuerer Zeit: Stolleis, Geschichte, Vierter Band, S. 32 ff.; ders., Besatzungsherrschaft, S. 283 ff.; ders., Staatsbild, S. 239 ff.; Diestelkamp, Rechtsgeschichte, S. 187 ff.; Möllers, S. 34 f.; Joachim Rückert, Die Beseitigung des Deutschen Reiches – die geschichtliche und rechtsgeschichtliche Dimension einer Schwebelage, in: Anselm Doering-Manteuffel (Hg.), Strukturmerkmale der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts, 2006, S. 65 ff.; Walter Schwengler, Der doppelte Anspruch: Souveränität und Sicherheit. Zur Entwicklung des völkerrechtlichen Status der Bundesrepublik Deutschland 1949 bis 1955, in: Militärgeschichtliches Forschungsamt (Hg.), Anfänge westdeutscher Sicherheitspolitik, Band 4: Wirtschaft und Rüstung, Souveränität und Sicherheit, 1997, S. 187 (196 ff.).

  13. 13.

    Wolfgang Abendroth, Die Haftung des Reiches, Preußens, der Mark Brandenburg und der Gebietskörperschaften des öffentlichen Rechts für Verbindlichkeiten, die vor dem 8.5.1945 entstanden sind, Neue Justiz 1 (1947), S. 73 ff.; Hans Nawiasky, Ist Deutschland noch ein Staat?, in: Die Neue Zeitung vom 25.4.1948; zit. nach Stolleis, Geschichte, Vierter Band, S. 34; für weitere Autoren, die der Untergangsthese folgten, siehe Menzel, Lage, S. 1011 ff.; Diestelkamp, Rechtsgeschichte, S. 192.

  14. 14.

    Vgl. F.A. Mann, Deutschlands heutiger Status, SJZ 2 (1947), S. 465 (470 ff.); Peter Alfons Steiniger, Ausschließbarkeit des Rechtsweges bei Staatshaftungsklagen durch neues Landesrecht?, Neue Justiz 1947, S. 146 (148).

  15. 15.

    Vgl. Rudolf Laun, Der gegenwärtige Rechtszustand Deutschlands, JIAÖR 1 (1948), S. 9 ff.; Hermann von Mangoldt, Grundsätzliches zum Neuaufbau einer deutschen Staatsgewalt. Eine staats- und völkerrechtliche Studie, 1947; Hans Peters, Das Gesetzgebungsrecht der Länder und Provinzen, Neue Justiz 1 (1947), Heft 1, S. 2 ff.; Eberhard Menzel, Deutschland – ein Kondominium oder Koimperium?, JIAÖR 1 (1948), S. 43 ff.; Hans-Jürgen Schlochauer, Zur Frage eines Besatzungsstatut für Deutschland, AVR 1 (1948/1949), S. 188 ff.; Karl Geiler, Die gegenwärtige völkerrechtliche Lage Deutschlands, 1947, S. 1 (19; 22); Adolf Arndt, Deutschlands rechtliche Lage, in: Die Wandlung 2 (1947), S. 106 ff.

  16. 16.

    Vgl. dazu Rückert, Beseitigung, S. 66.

  17. 17.

    Laun, Rechtszustand, S. 11 f.

  18. 18.

    Vgl. Scheuner, Tagungen, S. 72 f.

  19. 19.

    Vgl. Hermann Mosler, Besprechung Erich Kaufmann, Deutschlands Rechtslage unter der Besatzung 1948, AöR 74 (1948), S. 380 ff.; ders., Besprechung Wilhelm Grewe, Ein Besatzungsstatut für Deutschland 1948, AöR 74 (1948), S. 382 ff.; ders., Besprechung Rolf Stödter, Deutschlands Rechtslage, AöR 74 (1948), S. 385 ff.; siehe auch ders., Besprechung Ernst Fraenkel, Military Occupation and the Rule of Law. Occupation Government in the Rhineland, 1918-1923, 1944, AVR 1 (1948), S. 142 f.; ders., Besprechung Rudolf Laun, Die Haager Landkriegsordnung. Textausgabe mit einer Einführung, 3. Aufl., 1947, AöR 74 (1948), S. 119 f.

  20. 20.

    Stödter plädierte für die Anwendbarkeit der HLKO, Rolf Stödter, Deutschlands Rechtslage 1948, S. 160 ff.; Grewe vertrat, dass die HLKO zumindest in einigen Sachbereichen anwendbar sei, Wilhelm Grewe, Ein Besatzungsstatut für Deutschland. Die Rechtsformen der Besetzung, 1948, S. 108 ff.; Kaufmann argumentierte, dass grundlegende Schutznormen griffen, die sich aus dem Wesen jeder Okkupation ergäben und teils in der HLKO kodifiziert seien, Erich Kaufmann, Deutschlands Rechtslage unter der Besatzung, 1948, S. 15 ff.

  21. 21.

    Vgl. Stolleis, Geschichte, Vierter Band, S. 34; zur Dominanz der Rechtstatusdiskussionen zwischen 1947 und 1952/1953, auch Mosler, DGVR, S. 11 f.; die anhaltende Beschäftigung mit den Thema bis in die 1950er Jahre hinein, sah er allerdings skeptisch: „Anstatt die auf der Straße liegenden allgemeine Probleme des Völkerrechts aufzugreifen, deren Bearbeitung allein uns wieder in den internationalen Austausch einführen kann, behandelte man die Annexion und den Nürnberger Komplex, also tagespolitische Dinge ohne allzu viel wissenschaftlichen Hintergrund.“, Schreiben von Hermann Mosler an Hans Peters vom 25.6.1950, AMPG, Nachlass Mosler, Kasten Nr. 12.

  22. 22.

    Schreiben von Hermann Mosler an Carl Bilfinger vom 3.10.1945, AMPG, Nachlass Mosler, Ordner Nr. 25.

  23. 23.

    Vgl. Lebenslauf Hermann Mosler vom 30.6.1945, AMPG, Nachlass Mosler, Kasten Nr. 2; Arbeiten des Kaiser-Wilhelm-Instituts für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht, (undatiert, wohl 1945), AMPG, Nachlass Mosler, Ordner Nr. 25.

  24. 24.

    Vgl. Mosler, Wirtschaftskonzessionen, S. 13; 35 f.

  25. 25.

    Ders., Wirtschaftskonzessionen, S. 120 ff.; allerdings unterstrich er dabei, dass das völkerrechtliche Fremdenrecht keinen Schutz für Staatsangehörige der Verliererstaaten biete, die durch den Hoheitswechsel in den Herrschaftsbereich eines fremden Staates einbezogen worden seien. Denn der annektierende Staat sei gegenüber den seiner Hoheitsgewalt unterworfenen Personen nicht verpflichtet, ders., Wirtschaftskonzessionen, S. 40 f.; dazu auch Crusen, S. 125.

  26. 26.

    Mosler, Wirtschaftskonzessionen, S. 178 ff.; 188 ff.

  27. 27.

    Ders., Wirtschaftskonzessionen, S. 216 ff.

  28. 28.

    Vgl. Richard Thoma/ Ernst Friesenhahn/ Hermann Mosler, Gutachten der Universität Bonn über die Frage, inwieweit die Besatzungsmächte nach geltendem Völkerrecht berechtigt sind, im Privateigentum stehende industrielle Produkte und Industrieanlagen wegzunehmen oder zu zerstören. Erstattet im Auftrag der Stadt Essen (1947), S. 10 ff.

  29. 29.

    Schreiben von Hermann Mosler an Carl Bilfinger vom 16.6.1946, AMPG, Nachlass Mosler, Ordner Nr. 25.

  30. 30.

    Vgl. Hermann Mosler, Die völkerrechtliche Lage Deutschlands unter der Besatzung, Vortrag im Seminar für Besatzungsrecht vom 22.5.1946 (unveröffentlicht), AMPG, Nachlass Mosler, Kasten Nr. 30; Mosler hielt den Vortrag mehrfach und ging auch in seiner Vorlesung auf das Thema ein, vgl. ders., Vortrag im Akademischen Kunstmuseum für den Christlich-Demokratischen und Sozialistischen Studentenbund vom 20.2.1947, AMPG, Nachlass Mosler, Kasten Nr. 30; ders., Vorlesung Staatsrecht Deutschlands und der deutschen Länder, SS 1948, ergänzt WS 1949, AMPG, Nachlass Mosler, Kasten Nr. 15; siehe auch bereits das Gutachten im Rahmen seiner Tätigkeit bei den Nürnberger Prozessen, Hermann Mosler, Erfassung der gegenwärtigen Rechtslage Deutschlands vom 13.4.1946, AMPG, Nachlass Mosler, Kasten Nr. 19.

  31. 31.

    Vgl. ders., Die völkerrechtliche Lage, S. 1

  32. 32.

    Besonders im Gutachten für die Nürnberger Prozesse untermalte Mosler mit einer Reihe von historischen Beispielen, dass es die „Niederwerfung einer an dem Ausgleich der politischen Kräfte in der Weltpolitik beteiligten Großmächte […] seit der Entstehung des modernen Völkerrechts“ nicht gegeben habe, ders., Erfassung, S. 9.

  33. 33.

    Der Ankläger habe aus der Nichtexistenz des deutschen Staates abgeleitet, dass die Jurisdiktion für die Aburteilung der Kriegsverbrecher auf die Siegermächte übergegangen sei, ders., Erfassung, S. 11.

  34. 34.

    Ders., Die völkerrechtliche Lage, S. 8.

  35. 35.

    Angèle Aubertin, die im Kultusministerium arbeitete und die Mosler aus der gemeinsamen Zeit am KWI kannte, wies auf eine Mitteilung des Oberpräsidenten hin, aus der deutlich werde, dass Moslers These von der Beendigung des Krieges „nicht die Billigung der Militärregierung gefunden“ habe, Schreiben von Angèle Aubertin an Hermann Mosler vom 1.7.1946, AMPG, Nachlass Mosler, Ordner Nr. 25.

  36. 36.

    Mosler, Die völkerrechtliche Lage, S. 13 ff.

  37. 37.

    Ders., Die völkerrechtliche Lage, S. 18 ff.

  38. 38.

    Vgl. zu Adenauers politischem Leben nach dem Zweiten Weltkrieg, Hans-Peter Schwarz, Adenauer. Der Aufstieg (1876-1952), 3. Aufl., 1991, S. 478 ff.

  39. 39.

    Vgl. dazu Schöbener, S. 388; Diestelkamp, Rechtsgeschichte, S. 188.

  40. 40.

    Zit. nach Hans-Peter Schwarz, Vom Reich zur Bundesrepublik. Deutschland im Widerstreit der außenpolitischen Konzeptionen in den Jahren der Besatzungsherrschaft 1945-1949, 2. Aufl., 1980, S. 456.

  41. 41.

    Diestelkamp, Rechtsgeschichte, S. 188 vermutet, dass Adenauer über das CDU-Mitglied Eugen Budde zu dieser Initiative veranlasst wurde. Budde wohnte in Bad Godesberg und befand sich somit auch im Einflussbereich des Seminars für Besatzungsrecht.

  42. 42.

    Vgl. Stolleis, Besatzungsherrschaft, S. 286 f.

  43. 43.

    Vgl. dazu Jürgen Foschepoth, Zur deutschen Reaktion auf Niederlage und Besatzung, in: Ludolf Herbst (Hg.), Westdeutschland 1945-1955. Unterwerfung, Kontrolle, Integration, 1987, S. 151 (164); Stolleis weist darauf hin, dass ein Abweichen von der These teilweise geradezu als nationaler Verrat wahrgenommen wurde, Stolleis, Besatzungsherrschaft, S. 286; ders., Staatsbild, S. 240; nach Diestelkamp begann sich die Fortbestandsthese langsam als „Hoffnungsträger für die enttäuschten nationalen Wünsche“ in Bezug auf ein vereintes Deutschland zu fungieren, Diestelkamp, Rechtsgeschichte, S. 200 ff.; 205; Möllers bezeichnet die Kontinuitätsthese als „Ausdruck eines politischen und methodischen Konservativismus“, Möllers, S. 34.

  44. 44.

    Vgl. Schwarz, Reich, S. 793 f.

  45. 45.

    Vgl. Diestelkamp, Rechtsgeschichte, S. 197 f.

  46. 46.

    Vgl. Dieter Gosewinkel, Adolf Arndt. Die Wiederbegründung des Rechtsstaats aus dem Geist der Sozialdemokratie (1945-1961), 1991, S. 144 Fn. 539; Foschepoth, S. 155 f.; 159.

  47. 47.

    Auf die Feststellung, dass „der völkerrechtliche Status Deutschlands bis zu einer endgültigen Regelung im Friedensvertrag derjenige einer besetzten Macht ist,“ folgte schnell die abschwächende Erklärung, dass eine juristische Definition des völkerrechtlichen Status von der Rechtsabteilung vorbereitet werde. In der darauf folgenden Erläuterung im September verwies die Militärregierung gegenüber dem Zonenbeirat auf die Berliner Erklärung und das Potsdamer Abkommen, wodurch die Regierungsgewalt in Deutschland übernommen worden sei, ohne die Rechtsfolgen genau zu erläutern. Jegliche weitere Diskussion zu dem Thema wurde untersagt, Institut für Zeitgeschichte (Hg.), Akten zur Vorgeschichte der Bundesrepublik Deutschland 1945-1949, Band I, Teil 2, 1989, S. 808 ff.; nach einem Mitglied der britischen Militärregierung folgte keine Festlegung „aus dem zynischen, aber ganz praktischen Grunde, dass wir in der veränderlichen politischen Situation in Deutschland nicht vorhersehen können, welcher Rechtsstandpunkt uns am besten geeignet erscheinen und am leichtesten zu verteidigen sein wird.“, zit. nach Alan Kramer, Die britische Demontagepolitik am Beispiel Hamburgs 1945-1960, 1991, S. 362.

  48. 48.

    Vgl. Matthias Etzel, Die Aufhebung von nationalsozialistischen Gesetzen durch den Alliierten Kontrollrat (1945-1948), 1992, S. 34 ff.

  49. 49.

    Für die Motivation der amerikanischen Position durch dieses Argument, vgl. Etzel, S. 43 f.

  50. 50.

    Diese Ansicht vertrat das Foreign Office in dem vor englischen Gerichten Anfang April 1946 entschiedenen Fall R. v. Bottrill ex parte Kuechenmeister, [1947] Kings Bench Division S. 41 ff.; dazu Gerry R. Rubin, Don't Mention the War! R. v Bottrill, ex parte Kuchenmeister (1946) Revisited, The Journal of Legal History 29 (2008), S. 309 ff.; Matthias J. Herdegen, Erklärungen der englischen Krone vor Gerichten in Auswärtigen Angelegenheiten, ZaöRV 40 (1980), S. 782 (784); Stödter, S. 93 f.; Schwengler, S. 196; ausführlich zum Entscheidungsfindungsprozess der britischen Militärregierung, Etzel, S. 30 ff.

  51. 51.

    In der amerikanischen Regierung hatte sich bereits 1944 die Auffassung durchgesetzt, dass man keinerlei Restriktionen des besatzungsrechtlichen Handelns akzeptieren werde, auch wenn man Kelsens Untergangsthese ablehnte, ausführlich Schöbener, S. 258 ff.; 370; Dieter Waibel, Von der wohlwollenden Despotie zur Herrschaft des Rechts. Entwicklungsstufen der amerikanischen Besatzung Deutschlands, 1944-1949, 1996, S. 71 f.; vgl. auch Gutachten der International Law Division, Judge Advocate General’s Corps, Department of the Army vom vom 10.12.1946, JIR 6 (1956), S. 300 ff.; zu den Franzosen, Diestelkamp, Rechtsgeschichte, S. 184 f.; auch die Sowjets akzeptierte keine rechtlichen Bindungen. Nach Gründung der DDR vertrat die DDR-Führung die Auffassung, dass das Deutsche Reich seit 1945 nicht mehr bestehe, Klaus Vocke, Politische Gefahren der Theorien über Deutschlands Rechtslage, Europa-Archiv 1957, S. 10199 (10202 f.).

  52. 52.

    Hermann Mosler, Gutachten zur Frage der Beschlagnahme von Wohnungen für Familienangehörige der Besatzungstruppen vom 15.3.1947, S. 17, AMPG, Nachlass Mosler, Kasten Nr. 28.

  53. 53.

    Schreiben von Hermann Mosler an A. Roesen vom 27.12.1946, AMPG, Nachlass Mosler, Kasten Nr. 28.

  54. 54.

    Rechtsgutachten von Richard Thoma über die Frage, ob das geltende Völkerrecht den Siegermächten des Zweiten Weltkriegs gestattet, die Heimschaffung deutscher Kriegsgefangener bis zum Inkrafttreten eines Friedensschlusses mit dem Deutschen Reich hinauszuschieben (Dezember 1946), AMPG, Nachlass Mosler, Kasten Nr. 28.

  55. 55.

    Hermann Mosler, Rechtsgutachten für die Firma Theodor Wuppermann GmbH in Leverkusen-Schlebusch vom 26.2.1948, AMPG, Nachlass Mosler, Kasten Nr. 28; ders., Gutachten zu der Frage, ob die im Jahre 1944 von der Tabakscompagnie Holwefa an deutsche Staatsangehörige in Deutschland veräußerten Aktien der August Blase-AG unter dem Gesichtspunkt der Restitution von Vermögen, das aus besetzten Gebieten entfernt worden ist, durch die niederländische Regierung zurückverlangt werden können, 12.3.1948, AMPG, Nachlass Mosler, Kasten Nr. 28.

  56. 56.

    Ders., Gutachten in dem Rechtsstreit Brandenburg./. Rogalski vom 7.1.1948; ders., Rechtsgutachten in der Sache Mies/ Nassler - LG Bonn, AZ 2 O 46/48 - vom 16.10.1948; ders., Gutachten im Verfahren gegen Prof. Abraham Esau vom 27.3.1948; ders., Gutachten über die Frage, ob der amerikanischen Gouverneur des Landkreises Bonn nach dem Einmarsch der amerikanischen Truppen berechtigt war, Barackenteile (Einzelstücke von Wänden), die offenbar zum Bau von Stallbaracken von der Wehrmacht vorgesehen waren, dem Bürgermeister der Gemeinde Meckenheim zu übereigenen mit der Maßgabe, diese Gegenstände kostenlos der Bevölkerung zu Wohnzwecken zur Verfügung zu stellen, 7.3.1949, AMPG, Nachlass Mosler, Kasten Nr. 28.

  57. 57.

    Nach Ludolf Herbst ließ „kein Thema die Wellen des Hasses so hochschlagen und war mehr geeignet, das Verhältnis zwischen Deutschen und den Alliierten zu vergiften.“, Ludolf Herbst, Option für den Westen. Vom Marschallplan bis zum deutsch-französischen Vertrag, 1989, S. 65.

  58. 58.

    Vgl. Jörg Fisch, Reparationen nach dem Zweiten Weltkrieg, 1992, S. 69 ff.; Herbert, Geschichte Deutschlands, S. 562 f.; ausführlich Jochen Laufer, Politik und Bilanz der sowjetischen Demontagen in der SBZ/DDR 1945-1960, in: Rainer Karlsch/ Jochen Laufer (Hg.), Sowjetische Demontagen in Deutschland 1944-1949. Hintergründe, Ziele, Wirkungen, 2002, S. 31 ff.

  59. 59.

    Vgl. Fisch, S. 104 ff.

  60. 60.

    Wolfgang Benz, Deutschland unter alliierter Besatzung 1945-1949, in: Ders./ Michael F. Scholz (Hg.), Gebhardt. Handbuch der deutschen Geschichte, Band 22, 10. Aufl., 2009, S. 1 (55 ff.; 103); Martina Köchling, Demontagepolitik und Wiederaufbau in Nordrhein-Westfalen, 1995, S. 39 ff.; 47 ff.; Kramer, S. 101 ff.; 123 ff.

  61. 61.

    Zu den Gründen für diese britische Politik im Einzelen, vgl. Fisch, S. 114 f.

  62. 62.

    Vgl. Köchling, S. 47 ff.

  63. 63.

    Vgl. dies., S. 49; 343; Köchling hat herausgearbeitet, dass es den Unternehmen bei der Abwehrpolitik vor allem um die Durchsetzung von wirtschafts- und industriepolitisch relevanten Wiederaufbauzielen ging (so die Beendigung der Beschränkung des Industriepotentials). Die Demontagen selbst bewerteten die Wirtschaftsverbände nicht als besonders gefährlich für das deutsche Wirtschaftspotential, dies., S. 341 ff.

  64. 64.

    Vgl. Schreiben von Fritz Wecker an Hermann Mosler vom 17.3.1947, AMPG, Nachlass Mosler, Kasten Nr. 28.

  65. 65.

    Vgl. Schreiben vom Institut für Internationales Recht und Politik an der Universität Bonn an den Oberbürgermeister der Stadt Essen vom 1.7.1947; Schreiben von Ernst Friesenhahn an den Oberbürgermeister der Stadt Essen vom 14.8.1947, AMPG, Nachlass Mosler, Kasten Nr. 28.

  66. 66.

    Heinrich Drost/ Hans Julius Wolff/ Friedrich Klein, Rechtsgutachten der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät über die völkerrechtliche Zulässigkeit des Abbruchs Kruppscher Werke auf Befehl der Besatzungsmacht, 1947, AMPG, Nachlass Mosler, Kasten Nr. 28; Eugen Budde, Gutachten über die Frage, ob und in welchem Falle die Zerstörung bzw. Wegnahme von früheren Krupp-Rüstungsbetrieben in Deutschland nach völkerrechtlichen Vorschriften zulässig ist, 1947, dazu Diestelkamp, Rechtsgeschichte, S. 195.

  67. 67.

    Vgl. Jörg Treffke, Gustav Heinemann. Wanderer zwischen den Parteien. Eine politische Biographie, 2009, S. 94; Uwe Schütz, Gustav Heinemann und das Problem des Friedens im Nachkriegsdeutschland, 1993, S. 68 ff.

  68. 68.

    Nach Abelshauser wollte die britische Kontrollkommission dadurch einen Teil des Essener Unternehmens „buchstäblich dem Erdboden gleichmachen.“, Werner Abelshauser, Rüstungsschmiede der Nation? Der Kruppkonzern im Dritten Reich und in der Nachkriegszeit 1933-1951, in: Lothar Gall (Hg.), Krupp im 20. Jahrhundert. Die Geschichte des Unternehmens vom Ersten Weltkrieg bis zur Gründung der Stiftung, 2002, S. 267 (455); zur kritischen Wahrnehmung von Krupp im Ausland, die auf die Demontagepolitik abfärbte, siehe Marion Heistermann, Demontage und Wiederaufbau. Industriepolitische Entwicklungen in der „Kruppstadt“ Essen nach dem Zweiten Weltkrieg (1945-1956), 2004, S. 44 ff.

  69. 69.

    Thoma/ Friesenhahn/Mosler, Vorwort.

  70. 70.

    Vgl. Schütz, S. 70.

  71. 71.

    Schreiben von Ernst Friesenhahn an den Oberbürgermeister der Stadt Essen vom 14.8.1947, AMPG, Nachlass Mosler, Kasten Nr. 28; vgl. Thoma/ Friesenhahn/ Mosler, S. 5.

  72. 72.

    Friesenhahn und Thoma zeichneten nur mit, vgl. Schreiben vom Institut für Internationales Recht und Politik an der Universität Bonn an den Oberbürgermeister der Stadt Essen vom 1.7.1947, AMPG, Nachlass Mosler, Kasten Nr. 28.

  73. 73.

    Hermann Mosler, Vortrag vom 11.7.1947, Requisitionen und Demontagen der Besatzungsmächte vom Standpunkt des Völkerrechts, AMPG, Nachlass Mosler, Kasten Nr. 28; vgl. Schreiben vom Institut für Internationales Recht und Politik an der Universität Bonn an den Oberbürgermeister der Stadt Essen vom 1.7.1947, AMPG, Nachlass Mosler, Kasten Nr. 28.

  74. 74.

    Thoma/ Friesenhahn/ Mosler, S. 8 f.

  75. 75.

    Die Gutachter differenzierten zwischen Art. 52 HLKO, der die Inanspruchnahme von Einzelgegenständen erlaube, während Art. 53 Abs. 2 HLKO die Beschlagnahme größerer Unternehmungen oder größerer Lager und Bestände von „Kriegsvorräten“ gestatte. Die Frage der Demontage sei auf Grund ihres Umfangs nach Art. 53 Abs. 2 HLKO zu beurteilen, dies., S. 12.

  76. 76.

    Dies., S. 15 ff.

  77. 77.

    Friesenhahn bezog sich ausdrücklich auf das deutschsprachige Gutachten. Er ging wohl davon aus, dass die ins Auge gefassten englischen Abgeordneten deutsch verstehen oder dass eine Übersetzung angefertigt würde.

  78. 78.

    Schreiben von Ernst Friesenhahn an den Oberbürgermeister der Stadt Essen vom 14.8.1947, AMPG, Nachlass Mosler, Kasten Nr. 28; Friesenhahn verwies auf den britischen Abgeordneten Richard Stokes und Victor Gollances, die deutschlandfreundliche Positionen vertreten hatten. Stokes hatte in der Unterhausdebatte im englischen Parlament scharf Position gegen die britische Auffassung bezogen, dass der Krieg noch fortdauere, vgl. dazu Mosler, Requisitionen, S. 5; Victor Gollances galt allgemein als Kritiker der Demontagen, Köchling, S. 182.

  79. 79.

    Schreiben von Ernst Friesenhahn an den Oberbürgermeister der Stadt Essen vom 14.8.1947, AMPG, Nachlass Mosler, Kasten Nr. 28.

  80. 80.

    Schreiben von Siemens-Schuckertwerke Aktiengesellschaft vom 28.1.1948, AMPG, Nachlass Mosler, Kasten Nr. 28.

  81. 81.

    Schreiben vom Wirtschaftsverband Maschinenbau vom 4.9.1947, AMPG, Nachlass Mosler, Kasten Nr. 28.

  82. 82.

    Das Deutsche Büro für Friedensfragen hatte sich in Stuttgart als Dokumentationszentrum für außenpolitische Fragen gebildet und sollte potentielle Verhandlungen zu einem Friedensvertrag mit vorbereiten, vgl. ausführlich dazu, Heribert Piontkowitz, Anfänge westdeutscher Außenpolitik. Das Deutsche Büro für Friedensfragen 1946-1949, 1978.

  83. 83.

    Gutachten über Demontagen, Verteilerliste, Stand 25.10.1947, AMPG, Nachlass Mosler, Kasten Nr. 28.

  84. 84.

    Zit. nach Stödter, Rechtslage, S. 154.

  85. 85.

    Vgl. Karl Arnold/ Erik Nölting, Demontage, Ab- oder Aufbau Europas?. Erklärungen in der Sondersitzung des Landtages von Nordrhein-Westfalen am 29. Oktober 1947, 1947; vgl. dazu auch Köchling, S. 125 f.

  86. 86.

    Gustav Heinemann, Die entscheidende Rechtsfrage, Die Welt vom 15.11.1947, AMPG, Nachlass Mosler, Kasten Nr. 28.

  87. 87.

    Institut für Zeitgeschichte (Hg.), Akten zur Vorgeschichte der Bundesrepublik Deutschland 1945-1949, Band 3, Teil 2, 1989, S. 870 f.

  88. 88.

    Beispielsweise kritisierte die Zeit am 21. August 1947, dass „[d]as verbliebene deutsche Wirtschaftspotential […] über Gebühr geschmälert wird durch die von den Besatzungsmächten befohlene Demontage reiner Betriebe der Friedenswirtschaft oder von Fabriken die auch einst in die totale Kriegswirtschaft eingespannt wurden, aber „von Haus aus“ Friedensproduktion betreiben,“ Zeit vom 21. August 1947, Nr. 34, Demontage-Politik.

  89. 89.

    Nach Berichten der britischen Aufklärungsabteilung in Hamburg waren die Demontagelisten im Oktober 1947 das am stärksten diskutierte Thema innerhalb der Bevölkerung, Kramer, S. 367 f.; im Rückblick hat sich gezeigt, dass die Demontagen in den Westzonen deutlich geringere Auswirkungen hatten als befürchtet. Nicht nur waren die ursprünglichen Pläne stark abgemildert worden. Auch hatten die Planer die Industriekapazität unterschätzt, da die Zerstörung durch den Krieg geringer war als angenommen. Zudem profitierte die westdeutsche Wirtschaft ab 1949 davon, dass die demontierten Anlagen durch modernisierte, wirtschaftlicher arbeitende Anlagen ersetzt werden konnten, vgl. Benz, S. 104.

  90. 90.

    Vgl. Heistermann, S. 81 ff.

  91. 91.

    Vgl. Trials of War Criminals before the Nuremberg Military Tribunals Under Control Council Law No. 10. Nuernberg October 1946-April 1949, Vol. III, The Justice Case, 1951, S. 960; dazu und mit weiteren Nachweisen auf angloamerikanische gerichtliche Entscheidungen, die die HLKO als nicht anwendbar betrachteten, Stödter, S. 153 ff.; ironischerweise zitierten die Richter - wohl auf Grund eines Übersetzungsfehlers – Mosler in einer Reihe mit Kelsen, Mann und Steiniger als Beleg für die These der Nichtanwendbarkeit der HLKO, vgl. Trials, S. 962; Mosler beschwerte sich gegenüber Kollegen über die falsche Darstellung; Schreiben von Hermann Mosler an G. Weiz vom 2.2.1948; Schreiben von Hermann Mosler an Fräulein Heermann vom 15.1.1948, AMPG, Nachlass Mosler, Kasten Nr. 19; in seinem Aufsatz im Jahrbuch für internationales Recht stellte Mosler den Fehler richtig, Mosler, Kriegshandlung, S. 355 Fn. 63.

  92. 92.

    Vgl. u.a. Grewe, Besatzungsstatut; dazu Lambertz-Pollan, S. 103 ff.; Schwengler, S. 197 ff.

  93. 93.

    Vgl. dazu Kramer, S. 348 ff.; Köchling, S. 192 ff.; Fisch, S. 116; Schwengler, S. 216 ff.

  94. 94.

    So Diestelkamp, der davon ausgeht, dass die deutschen Bemühungen keine Auswirkungen hatten, sondern die mildere Besatzungspolitik nur auf die veränderte weltpolitische Lage zurückzuführen war, Diestelkamp, Rechtsgeschichte, S. 205.

  95. 95.

    Gegen zwei der 24 Angeklagten wurde der Prozess nicht zu Ende geführt, vgl. zum Nürnberger Hauptkriegsverbrecherprozess bereits, Bradley F. Smith, Der Jahrhundertprozess. Die Motive der Richter von Nürnberg – Anatomie einer Urteilsfindung, 1977.

  96. 96.

    Vgl. Militärregierung Köln vom 1.9.1945, UA Bonn PA 8365; siehe auch den Hinweis im Fragebogen, Military Government of Germany, Fragebogen, ausgefüllt am 5.3.1946, AMPG, Nachlass Mosler, Kasten Nr. 2; zudem die Zulassungsurkunde der „Licence to Practise Rechtsanwälte und Notare“ datiert auf den 1.8.1946, UA Frankfurt, Abt. 4 Nr. 1525 Bl. 14.

  97. 97.

    Vgl. Moslers Hinweis, dass er im Rahmen des Zulassungsverfahrens von der amerikanischen Militärbehörde überprüft und als nicht belastet eingestuft worden ist, Military Government of Germany, Fragebogen, ausgefüllt am 5.3.1946, AMPG, Nachlass Mosler, Kasten Nr. 2; Military Government of Germany, Fragebogen, gez. am 4.7.1948, LA NRW, NW 1049 Nr. 54820.

  98. 98.

    Schreiben von Berthold v. Bohlen und Halbach an Hermann Mosler vom 20.12.1945, AMPG, Nachlass Mosler, Kasten Nr. 19; Schreiben von Hermann Mosler an Walter Ballas vom 27.11.1945, AMPG, Nachlass Mosler, Kasten Nr. 19; zudem ließ sich Mosler offiziell als „Assistent Defense Counsel“ von Albert Speer registrieren, wobei sich jedoch keine Anhaltspunkte finden, die auf ein intensiveres Engagement hindeuten, Schreiben von Hans Flaechsner, dem Verteidiger von Albert Speer, an den Secretary General of the International Military Tribunal in Nürnberg vom 28.11.1945, AMPG, Nachlass Mosler, Kasten Nr. 19; IMT, US ARMY, Bescheinigung vom 10.7.1946, AMPG, Nachlass Mosler, Kasten 19; siehe auch Hubert Selinger, Politische Anwälte? Die Verteidiger der Nürnberger Prozesse, 2016, S. 181.

  99. 99.

    Vgl. Schreiben an Hermann Mosler vom 10.10.1945, AMPG, Nachlass Mosler, Kasten Nr. 19.

  100. 100.

    Vgl. die Tabellen bei Abelshauser, Rüstungsschmiede, S. 330 ff.

  101. 101.

    Vgl. „The Krupp Case“, S. 1390 ff.; 1395 ff.; ausführlich zur Unternehmenspolitik Krupps und zur Lage der sowjetischen Arbeitskräfte bei Krupp im Hinblick auf die Gußstahlfabrik Fried. Krupp, Ulrich Herbert, Fremdarbeiter. Politik und Praxis des „Ausländer-Einsatzes“ in der Kriegswirtschaft des Dritten Reiches, 1985, S. 190 ff.; 195 ff.; sehr kritisch zur Behandlung der „Fremdarbeiter“, Jörg Friedrich, Die kalte Amnestie. NS-Täter in der Bundesrepublik. Neuausgabe 2007, S. 107 ff.; Tom Bower, Blind Eye to Murder. Britain, America and the Purging of Nazi Germany – A Pledge Betrayed, Neuausgabe 1995, S. 372 ff.; weniger kritisch, Abelshauser, Rüstungsschmiede, S. 400 ff.; 423 ff.

  102. 102.

    In den USA erschien das Buch unter dem plakativen Titel „Blood and Steel“. Die Anklagebehörde zeigte sich davon stark beeinflusst, vgl. zum ganzen Kim Christian Priemel, Der Sonderweg vor Gericht. Angewandte Geschichte im Nürnberger Krupp-Prozess, HZ 294 (2012), S. 391 (395 ff.); ders., Tradition und Notstand. Interpretations- und Konfrontationslinien im Fall Krupp, in: ders./ Alexa Stiller (Hg.), NMT. Die Nürnberger Militärtribunale zwischen Geschichte, Gerechtigkeit und Rechtsschöpfung, 2013, S. 434 (440 f.).

  103. 103.

    Zit. nach Klaus-Dietmar Henke, Die amerikanische Besetzung Deutschlands 1995, S. 536.

  104. 104.

    Vgl. dazu ausführlich, Donald Bloxham, Genocide on Trial. War Criminals and the Formation of Holocaust, History and Memory, 2001, S. 22 ff.; Priemel, Tradition, S. 436 ff.

  105. 105.

    Vgl. ders., Tradition, S. 450 f.; zur Liste der Verteidiger im Krupp-Prozess, ders./ Stiller, S. 782.

  106. 106.

    Nürnberger Prozess, Materialien von Hermann Mosler, Band II, AMPG, Nachlass Mosler, Ordner Nr. 41; Gutachten und Ausarbeitungen zum Nürnberger Prozess, AMPG, Nachlass Mosler, Ordner Nr. 40.

  107. 107.

    Schreiben von Hermann Mosler an Walter Siemers vom 7.6.1947; Schreiben von Hermann Mosler an Herbert Nath vom 15.5.1947, AMPG, Nachlass Mosler, Kasten Nr. 19.

  108. 108.

    Schreiben von Hermann Mosler an Richard Thoma vom 16.1.1946, AMPG, Nachlass Mosler, Kasten Nr. 4.

  109. 109.

    Schreiben von Hermann Mosler an Herbert Nath vom 15.5.1947, AMPG, Nachlass Mosler, Kasten Nr. 19.

  110. 110.

    Vgl. Hermann Mosler, Zur Frage der Deportationen von Zivilpersonen aus den besetzten Gebieten vom 12.1.1946, S. 16 ff.; 22 f., AMPG, Nachlass Mosler, Ordner Nr. 40.

  111. 111.

    Internationaler Militärgerichtshof Nürnberg, Der Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher vor dem Internationalen Militärgerichtshof. Nürnberg 14. November 1945-1. Oktober 1946, Band XII, Verhandlungsniederschriften 18. April-2. Mai 1946, 1984, S. 540; 544; 555; Band XIV, Verhandlungsniederschriften 16. Mai 1946-28. Mai 1946, 1984, S. 71; 113; 390; Band XVIII, Verhandlungsniederschriften 9. Juli 1946-18. Juli 1946, 1984, S. 446 ff.

  112. 112.

    Vgl. BArch N 1583/64.

  113. 113.

    Schreiben von Hermann Mosler an Walter Ballas vom 7.4.1946, AMPG, Nachlass Mosler, Kasten Nr. 19; zur Zusammenarbeit zwischen den Verteidigerteams im Hinblick auf den Flick-Prozess auch, Walter Ballas, Vermerk vom 13.3.1947, AMPG, Nachlass Mosler, Kasten Nr. 19.

  114. 114.

    Vgl. z.B. Herbert Kraus, Gutachten zu Zuständigkeit versus Verschwörung vom 24. Mai 1946, AMPG, Nachlass Mosler, Ordner Nr. 41; dazu Meiertöns, Kraus, S. 275 f.

  115. 115.

    Vgl. Hermann Jahrreiß, Gutachten zur Frage der Verantwortlichkeit für Handlungen auf Befehl der Regierung oder des Vorgesetzten nach geltendem Völkerrecht, (undatiert), AMPG, Nachlass Mosler Kasten Nr. 19; vgl. dazu Annette Weinke, Hermann Jahrreiß (1894-1992), Vom Exponenten des völkerrechtlichen „Kriegseinsatzes“ zum Verteidiger der deutschen Eliten in Nürnberg, in: Steffen Augsberg/ Andreas Funke (Hg.), Kölner Juristen im 20. Jahrhundert. Beiträge zu einer Ringvorlesung an der Universität zu Köln, Sommersemester 2010 und Wintersemester 2010/2011, 2013, S. 163 ff.

  116. 116.

    Zu dieser Einschätzung kommt auch Selinger, S. 376.

  117. 117.

    Zum Krupp-Fall, vgl. Henke, S. 482 ff.; Abelshauser, Rüstungsschmiede, S. 465 ff.; Friedhelm Kröll, Fall 10, Der Krupp – Prozess, in: Gerd R. Ueberschär (Hg.), Der Nationalsozialismus vor Gericht. Die alliierten Prozesse gegen Kriegsverbrecher und Soldaten 1943-1952, 1999, S. 176 ff.

  118. 118.

    Vgl. Bloxham, S. 24 ff.; 28 ff.; Priemel, Sonderweg, S. 403 ff.

  119. 119.

    Vgl. zur juristischen Dimension der Nachfolgeprozesse, Kevin Jon Heller, The Nuremberg Tribunals and the Origins of International Criminal Law, 2011; Doreen Lustig, The Nature of the Nazi State and the Question of International Criminal Responsibility of Corporate Officials at Nuremberg: Revisiting Franz Neumann's Concept of Behemoth at the Industrialist Trials, NYU Journal of International Law and Politics 43 (2010), S. 965 ff.; zur historischen Betrachtung, siehe Priemel/ Stiller, NMT; Gerd R. Ueberschär (Hg.), Nationalsozialismus vor Gericht. Die alliierten Prozesse gegen Kriegsverbrecher und Soldaten, 1943-1952, 2000; Priemel, Sonderweg; ders., Tradition; Ralf Ahrens, Unternehmer vor Gericht. Die Nürnberger Nachfolgeprozesse zwischen Strafverfolgung und symbolischem Tribunal, in: Jürgen Lillteicher (Hg.), Profiteure des NS-Systems? Deutsche Unternehmen und das „Dritte Reich“, 2006, S. 128 (144).

  120. 120.

    Vgl. Priemel, Tradition, S. 434 ff.; Ahrens, S. 134 ff.

  121. 121.

    Schreiben von Hermann Mosler an Walter Siemers vom 21.7.1947, AMPG, Nachlass Mosler, Kasten Nr. 19.

  122. 122.

    Vgl. Notiz zur Strafbarkeit von Kriegsgefangenen und Fremdarbeitern nach Treffen von Harten, Loh, Wesemann, Weiz und Hermann Mosler vom 26.7.1947, AMPG, Nachlass Mosler, Kasten Nr. 19; Hermann Mosler an Walter Siemers vom 28.7.1947, AMPG, Nachlass Mosler, Kasten Nr. 19.

  123. 123.

    Im Januar 1946 traf sich Mosler mit ehemaligen Mitarbeitern des AA, um sich nach Beweisen für Verstöße gegen Kriegsrecht im Rahmen der Behandlung von Kriegsgefangenen durch die Alliierten zu erkundigen. Die Mitarbeiter rieten davon ab, sich auf Material gegen die Engländer und Amerikaner zu stützen, da von diesen Verletzungen in den eigenen Reihen meist verfolgt worden seien. Die Franzosen seien dagegen sehr viel rücksichtsloser vorgegangen, Aktennotiz Mosler vom 23.1.1946, AMPG, Nachlass Mosler, Ordner Nr. 41.

  124. 124.

    Schreiben von Hermann Mosler an Walter Siemers vom 21.7.1947, AMPG, Nachlass Mosler, Kasten Nr. 19.

  125. 125.

    Schreiben von Walter Siemers an Hermann Mosler vom 7.6.1947, AMPG, Nachlass Mosler, Kasten Nr. 19.

  126. 126.

    Vgl. Schreiben von Hermann Mosler an Dr. Kleine vom 8.6.1949, AMPG, Nachlass Mosler, Kasten Nr. 8.

  127. 127.

    Vgl. Trials of War Criminals Before the Nuernberg Military Tribunals under Control Council Law No. 10. Nuernberg October 1946-April 1949, Vol. IX, „The Krupp Case”, 1950, S. 1327 f.; 1337 ff.; dazu Ahrens, S. 145.

  128. 128.

    Trials of War Criminals Before the Nuernberg Military Tribunals under Control Council Law No. 10. Nuernberg October 1946-April 1949, Vol. VI, „The Flick Case”, 1952, S. 1199 ff.; Trials of War Criminals Before the Nuernberg Military Tribunals under Control Council Law No. 10. Nuernberg October 1946-April 1949, Vol. VIII, „The IG-Farben Case”, 1953, S. 1173 ff.; vgl. dazu Kröll, S. 184.

  129. 129.

    Vgl. „The Krupp Case”, S. 1435 ff.; dazu auch Priemel, Tradition, S. 459 f.

  130. 130.

    Vgl. Schreiben von Walter Ballas an Hermann Mosler vom 7.8.1948, AMPG, Nachlass Mosler, Kasten Nr. 19; dazu auch Priemel, Tradition, S. 461.

  131. 131.

    Siemers bedankte sich dafür, dass Mosler ihm ein Urteil zugeschickt habe, das er für sein Plädoyer in Krupp und IG-Farben verwendet habe, vgl. Schreiben von Walter Siemers an Hermann Mosler vom 14.7.1948, AMPG, Nachlass Mosler, Kasten Nr. 19.

  132. 132.

    Schreiben von Hermann Mosler an Walter Ballas vom 12.8.1948, AMPG, Nachlass Mosler, Kasten Nr. 19.

  133. 133.

    Vgl. u.a. die Schrift des Schwagers von Krupp, Tilo von Wilmowsky, Warum wurde Krupp verurteilt?, 1950, die Ernst Rudolf Huber als Ghostwriter verfasst hatte, vgl. dazu S. Jonathan Wiesen, West German Industry and the Challenge of the Nazi Past, 1945-1955, 2001, S. 206 ff.; ausführlich zur Literatur, die gegen die Kritik am Einsatz von Ausländern in deutschen Unternehmen während des Dritten Reiches gerichtet war, Herbert, Fremdarbeiter, S. 13.

  134. 134.

    Vgl. Abelshauser, Rüstungsschmiede, S. 472; Henke, S. 487; Wiesen, S. 202 ff.; Krupp wurde aus Landsberg entlassen und sein Vermögen erstattet, Priemel, Tradition, S. 434; 461.

  135. 135.

    Vgl. auf der einen Seite: „eine „cause célébre“ amerikanischer Vergeltungsjustiz“, Hans-Peter Schwarz, Die Ära Adenauer. Gründerjahre der Republik 1949-1957, 1981, S. 137; Richter, die „mit der Aufgabe […] einen fairen Prozess zu machen, weit überfordert“ waren, Abelshauser, Rüstungsschmiede, S. 466 ff.; auf der anderen Seite: in Nürnberg Tendenz „den Täter mit der blutigen Manschette hart anzufassen und den Herrn aus […] der Konzernspitze für halb so wild zu halten“, Friedrich, Amnestie, S. 121; „Die Zurückweisung jener Verteidigungslinie, die für die Angeklagten ein Recht auf „normales“ Unternehmerhandeln auch unter den Bedingungen von Diktatur, Terror und Genozid reklamierte, ohne in das andere Extrem kollektiver Schuldzuweisung zu verfallen, zählte zu den differenziertesten, wegweisenden Entscheidungen der Nürnberger Gerichte“, Priemel, Tradition, S. 462.

  136. 136.

    Hermann Mosler, Der Nürnberger Prozess, Vortrag vom 4.12.1946 (unveröffentlicht), S. 14, AMPG, Nachlass Mosler, Kasten Nr. 19.

  137. 137.

    Vgl. Vorlesung Völkerrechtliche Strafjustiz vom Sommersemester 1947, AMPG, Nachlass Mosler, Kasten Nr. 13.

  138. 138.

    Mosler, Nürnberger Prozess, S. 14 f.

  139. 139.

    Ders., Nürnberger Prozess, S. 2; siehe auch Vorlesung Völkerrechtliche Strafjustiz vom Sommersemester 1947, AMPG, Nachlass Mosler, Kasten Nr. 13; vgl. auch Hermann Mosler, Vortrag vor jungen Katholiken vom 3.2.1947 (unveröffentlicht), AMPG, Nachlass Mosler, Kasten Nr. 19; zum Desinteresse in der deutschen Bevölkerung am Prozessverlauf, siehe Heike Krösche, Abseits der Vergangenheit. Das Interesse der deutschen Nachkriegsöffentlichkeit am Nürnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher 1945/1946, in: Jörg Osterloh/ Clemens Vollnhals (Hg.), NS-Prozesse und deutsche Öffentlichkeit. Besatzungszeit, frühe Bundesrepublik und DDR, 2011, S. 93 ff.

  140. 140.

    Mosler, Vortrag vor jungen Katholiken; ders., Vortrag für die Anwärter des Auswärtigen Dienstes vom 29.8.1951 (unveröffentlicht), AMPG, Nachlass Mosler, Kasten Nr. 19; ders., Vortrag vor den Richtern, Rechts- und Staatsanwälten des Landgerichts Bonn vom 4.1.1947, (unveröffentlicht), AMPG, Nachlass Mosler, Kasten Nr. 19; vgl. auch Vorlesung Völkerrechtliche Strafjustiz vom Sommersemester 1947, AMPG, Nachlass Mosler, Kasten Nr. 13.

  141. 141.

    Schreiben von Hermann Mosler an Richard Thoma vom 16.1.1946, AMPG, Nachlass Mosler, Kasten Nr. 4.

  142. 142.

    Vorlesung Völkerrechtliche Strafjustiz vom Sommersemester 1947, AMPG, Nachlass Mosler, Kasten Nr. 13.

  143. 143.

    Schreiben von Hermann Mosler an Richard Thoma vom 16.1.1946, AMPG, Nachlass Mosler, Kasten Nr. 4.

  144. 144.

    Mosler, Nürnberger Prozess, S. 10 f.

  145. 145.

    Vorlesung Völkerrechtliche Strafjustiz vom Sommersemester 1947, AMPG, Nachlass Mosler, Kasten Nr. 13.

  146. 146.

    Schreiben von Hermann Mosler an Carl Bilfinger vom 16.6.1946, AMPG, Nachlass Mosler, Ordner Nr. 25.

  147. 147.

    Mosler hatte an der Tagung nicht teilgenommen, da er in Washington als Gastforscher weilte.

  148. 148.

    Scheuner, Tagungen, S. 77.

  149. 149.

    Vgl. Herbert Kraus, Gerichtstag in Nürnberg, 1947; Theodor Klefisch, Gedanken über Inhalt und Wirkung des Nürnberger Urteils, Juristische Rundschau 1947, S. 45 ff.; Carl Haensel, Nürnberger Probleme, Deutsche Rechtszeitschrift 1 (1946), S. 67 ff.; vgl. dazu, Susanne Jung, Die Rechtsprobleme der Nürnberger Prozesse dargestellt am Verfahren gegen Friedrich Flick, 1992, S. 150 ff.; zu der Anweisung der Alliierten die Prozesse zurückhaltend zu kommentieren, Krösche, S. 95.

  150. 150.

    Vgl. Karl Bader, Umschau, Deutsche Rechtszeitschrift 1 (1946), S. 140 (141).

  151. 151.

    Vgl. Lawrence Douglas, Was damals Recht war … Nulla poena und die strafrechtliche Verfolgung von Verbrechen gegen die Menschlichkeit im besetzten Deutschland, in: Kim Priemel/ Alexa Stiller (Hg.), NMT. Die Nürnberger Militärtribunale zwischen Geschichte, Gerechtigkeit und Rechtsschöpfung, 2013, S. 719 (723 ff.); Ahrens, S. 128.

  152. 152.

    Vgl. Wilhelm Grewe/ Otto Küster, Nürnberg als Rechtsfrage. Eine Diskussion, 1947, S. 32 ff.; Wilhelm, Strafbarkeit des Angriffskrieges?, in: Die Gegenwart 1949, Nr. 75, S. 13 ff.; Kranzbühler, S. 219 ff.; siehe auch das Gutachten von Carl Schmitt aus dieser Zeit, Helmut Quaritsch (Hg.), Carl Schmitt. Das internationalrechtliche Verbrechen des Angriffskrieges und der Grundsatz „Nullum crimen, nulla poena sine lege“, 1994.

  153. 153.

    Vgl. Hans Kelsen, Will the Judgment in the Nuremberg Trial Constitute a Precedent in International Law?, International Law Quarterly (1947) S. 153 ff.

  154. 154.

    Vgl. Mosler, Einfluss, S. 366 ff.; zu seiner grundsätzlichen Skepsis gegenüber der positivrechtlichen Verankerung des Angriffskriegs im geltenden Völkerrecht auch, Notiz ueber eine Unterredung mit dem franzoesischen Anklagevertreter M. Dubost am 2. Februar 1946, AMPG, Nachlass Mosler, Ordner Nr. 41.

  155. 155.

    Ders., Einfluss, S. 367; bereits in einem Vortrag über den Nürnberger Prozess führte er dazu aus, dass das Argument allein auf ein „von allen zivilisierten Nationen anerkanntes Principe general de droit, das nicht entbehrt werden könne, ohne die Existenz der Völkerrechtsgemeinschaft zu gefährden“, gestützt werden könne, ders., Nürnberger Prozess, S. 5.

  156. 156.

    Schreiben von Hermann Mosler an Helmut Strebel vom 5.3.1947, AMPG, Nachlass Mosler, Ordner Nr. 25.

  157. 157.

    Trials of War Criminals Before the Nuernberg Military Tribunals under Control Council Law No. 10. Nuernberg October 1946-April 1949, Vol. XIV, „The Ministries Case”, 1952, S. 870 ff.

  158. 158.

    Schreiben von Hermann Mosler an Dr. Kleine vom 8.6.1949, AMPG, Nachlass Mosler, Kasten Nr. 8.

  159. 159.

    Carl Haensel, Das Organisationsverbrechen, 1947, S. 16.

  160. 160.

    Hermann Mosler, Die Rechtsnatur der Jurisdiktion über die Organsationsverbrechen, Die Spruchgerichte. Beilage zum Zentral-Justizblatt für die Britische Zone 2 (1948), S. 281 ff.

  161. 161.

    Schreiben von Oberlandesgerichtsrat Breetzke beim Zentral-Justizamt für die Britische Zone an Hermann Mosler vom 24.11.1948, AMPG, Nachlass Mosler, Kasten Nr. 8.

  162. 162.

    Mosler, Nürnberger Prozess, S. 22.

  163. 163.

    Ders., Nürnberger Prozess, S. 21 f.

  164. 164.

    Ders., Die Internationalen Militärgerichtshöfe in Nürnberg und Tokio, Vortrag vom 21.11.1946 (unveröffentlicht), S. 11, AMPG, Nachlass Mosler, Kasten Nr. 19.

  165. 165.

    Vorlesung Völkerrechtliche Strafjustiz vom Sommersemester 1947, AMPG, Nachlass Mosler, Kasten Nr. 13; zwar warnte Mosler Mitte der 1950er Jahre davor, dass man nicht wie in der Zwischenkriegszeit davon ausgehen solle, dass das „Recht die Waffe des Besiegten sei und gerade der machtlose Staat sich seiner bedienen müsse“, ders., Das Völkerrecht in der juristischen Ausbildung, NJW 1955, S. 860 (861); in der Besatzungszeit hing er dieser These jedoch augenscheinlich an.

  166. 166.

    Schreiben von Hermann Mosler an Herbert Nath vom 15.5.1947, AMPG, Nachlass Mosler, Kasten Nr. 19; vgl. auch ders., Nürnberger Prozess, S. 22.

  167. 167.

    Vgl. Laun/ von Mangoldt, S. 5.

  168. 168.

    Schüle, Besprechung, S. 479.

  169. 169.

    Vgl. Laun, Rechtszustand, S. 20.

  170. 170.

    Vgl. Wilhelm Grewe, Ein Leben mit Staats- und Völkerrecht im 20. Jahrhundert, Freiburger Universitätsblätter 31 (1992), S. 25 (30).

  171. 171.

    Schwarz, Reich, S. 455 f.

  172. 172.

    Nicht zufällig bemühte sich das Länderbüro in Stuttgart (erfolglos) darum, Mosler als völkerrechtlichen Experten zu gewinnen, vgl. Schreiben von Hermann Mosler an Heinrich Konen vom 30.12.1946, AMPG, Nachlass Mosler, Ordner Nr. 25.

  173. 173.

    So waren z.B. Herbert Kraus und Hermann Jahrreiß in die Nürnberger Prozesse involviert, siehe Kapitel 5, II. 1.

  174. 174.

    Vgl. Lebenslauf Hermann Mosler vom 23.12.1947, AMPG, Nachlass Mosler, Kasten Nr. 4; siehe auch Schreiben von Hermann Mosler an Richard Thoma vom 16.1.1946, AMPG, Nachlass Mosler, Kasten Nr. 4.

  175. 175.

    Vgl. Lebenslauf Mosler vom 3.7.1948, UA Frankfurt, Abt. 13, Nr. 149, Bl. 17.

  176. 176.

    Vgl. Schriftenverzeichnis Mosler vom 3.7.1948, UA Frankfurt, Abt. 13, Nr. 149, Bl. 18; auch Rudolf Bernhardt/ Wilhelm Karl Geck/ Günther Jaenicke/ Helmut Steinberger, (Hg.), Völkerrecht als Rechtsordnung, Internationale Gerichtsbarkeit, Menschenrechte. Festschrift für Hermann Mosler, 1983, S. 1050.

  177. 177.

    Mosler, Nürnberger Prozess; Thesen zum Vortrag über den Nürnberger Prozess im Seminar für Besatzungsrecht, AMPG, Nachlass Mosler, Kasten Nr. 19.

  178. 178.

    Vgl. Mosler, Einfluss, S. 368; dazu oben Kapitel 5, I. 1.

  179. 179.

    Diese These hatte der französische Anklagevertreter in seinem Plädoyer zum Hauptkriegsverbrecherprozess angedeutet, vgl. dazu das Plädoyer von François de Menthon, in: Der Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher vor dem Internationalen Gerichtshof, Nürnberg 14. November 1945-1. Oktober 1946, Band V, Verhandlungsniederschriften 9. Januar 1946-21. Januar 1946, 1984, S. 415 (436 f.). Zudem hatte Adolf Arndt in einem Streit um eine Entscheidung des OLG Kiel von März 1947 argumentiert, dass aus der Rechtswidrigkeit des von Deutschland geführten Krieges abzuleiten sei, dass Maßnahmen deutscher Institutionen, im konkreten Fall die Verurteilung wegen Fahnenflucht durch ein Kriegsgericht, illegal und damit ungültig gewesen seien. Das OLG Kiel hatte ein Urteil aufrechterhalten, in dem der 27-jährige Garbe, der bei der Flucht vor der Vollstreckung eines Todesurteils wegen Fahnenflucht im Zweiten Weltkrieg einen Polizisten schwer verletzt hatte, zu einer Gefängnisstrafe von fünf Monaten verurteilt worden war, vgl. OLG Kiel vom 26. März 1947, SJZ 2 (1947), S. 323 ff.; Adolf Arndt, Anmerkung zum Urteil des OLG Kiels vom 26.3.1947, SJZ 2 (1947), S. 330 ff.; dazu Gerd Bucerius, Kollision der Rechtsordnung, Die Zeit, 1.5.1947, Nr. 18; Gosewinkel, S. 107 ff.

  180. 180.

    Vgl. Mosler, Kriegshandlung, S. 347 ff.; allerdings ging Mosler davon aus, dass im Hinblick auf die Kieler Entscheidung auf staatsrechtlicher Ebene eine naturrechtliche Argumentation ggf. zu einem anderen Ergebnis hätte führen können.

  181. 181.

    Diese Interpretation deckt sich mit den Analysen, die eine „Concentration on Concrete Urgent Problems as a Command of Circumstances“ in der deutschen Völkerrechtswissenschaft der Nachkriegszeit ausmachen, Ipsen, Scholarship, S. 117, und die Theorieabstinenz auf die „begrenzten Kapazitäten des akademischen Völkerrechts“ zurückführen, Stolleis, Geschichte, Vierter Band, S. 203.

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Lange, F. (2017). Kapitel 5: Völkerrecht als Mittel gegen die alliierte Besatzungspolitik. In: Praxisorientierung und Gemeinschaftskonzeption. Beiträge zum ausländischen öffentlichen Recht und Völkerrecht, vol 262. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-54218-7_5

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