Zusammenfassung
Der Energiestandort Nordrhein-Westfalen scheint sich mit der Energiewende schwer zu tun. Seine noch vor wenigen Jahren „blühenden“ und mächtigen Energieversorger an Rhein und Ruhr, seine einstmals hochmodernen Kraftwerkparks und seine Tagebaugebiete muten wie die Ruinen eines alten, überkommenen Energiezeitalters an und scheinen so gar nicht in das Konzept der neuen, nachhaltigen Energiewelt zu passen. Aber stimmt das? Kann NRW keine Energiewende? Doch!, lautet die Antwort dieses Beitrags. NRW und seine Unternehmen waren und sind bis heute Motoren der Energiewende, die für das Gelingen des generationenübergreifenden Projekts „Energiewende“ unentbehrlich sind.
Die Energiewende in Deutschland gilt vielen heute als der Inbegriff von nachhaltigem Handeln. Die Abkehr von der Kernenergie und das Ziel, möglichst rasch eine vollständig regenerative Energieerzeugung aufzubauen, stehen für mehr Sicherheit, mehr Umwelt- und Klimaschutz und damit in den Augen vieler für mehr Nachhaltigkeit. Energiewende und Nachhaltigkeit – so scheint es – passen uneingeschränkt zusammen und können gleichsam synonym füreinander eingesetzt werden.
Dagegen scheint sich dem Energiestandort Nordrhein-Westfalen die Energiewende schwerzufallen. Seine noch vor wenigen Jahren „blühenden“ und mächtigen Energiekonzerne an Rhein und Ruhr, seine einstmals hochmodernen Kraftwerkparks und seine Tagebaugebiete muten nach Meinung vieler wie die Ruinen eines alten, überkommenen Energiezeitalters an und scheinen so gar nicht in das Konzept der neu entdeckten Nachhaltigkeit zu passen.
Stimmt diese Diagnose? Kann NRW keine Energiewende? Kann NRW keine Nachhaltigkeit? Diese Fragen legen bereits nahe: Doch, NRW und seine Unternehmen können sehr wohl Energiewende. Mehr noch: Sie waren und sie sind auch heute – einschließlich der „klassischen“ Energiekonzerne – Motoren der Energiewende, die wir für das generationenübergreifende Projekt „Energiewende“ dringend brauchen. Eine Garantie für dieses Gelingen gibt es allerdings nicht. Denn der vermeintliche „Abgesang“ auf den Energiestandort NRW kann nachgerade als Indikator dafür genommen werden, woran das Projekt Energiewende heute krankt: nämlich am wirklich nachhaltigen Ansatz. Wer meint, die Energiewende sei per se „grün und nachhaltig“, greift deutlich zu kurz. Was wir stattdessen brauchen, ist eine vollumfängliche Standortbestimmung, wie die Energiewende in ihrem weiteren Verlauf wirklich nachhaltig gestaltet werden kann.
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Literatur
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Kahre, MA. (2017). Energiewende 4.0 – Made in NRW. In: Bungard, P., Schmidpeter, R. (eds) CSR in Nordrhein-Westfalen. Management-Reihe Corporate Social Responsibility. Springer Gabler, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-54190-6_17
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