Zusammenfassung
Unternehmen mit einer digitalen Vorreiterrolle zeigen eine bessere wirtschaftliche Performance und können sich so Wettbewerbsvorteile gegenüber ihren Mitbewerbern sichern. Eine erfolgreiche digitale Transformation ist somit nicht nur der Garant für einen gelungenen Übergang des Unternehmens ins digitale Zeitalter, sie bietet auch eine nachhaltige Zukunftssicherung mit Wachstumsaussichten. Allein schon aus diesem eher klassischen unternehmerischen Motiv heraus, sollten alle Unternehmen eine digitale Vorreiterrolle anstreben. Die bereits im vorangegangenen Kapitel vorgestellte Studie des MIT Center of Digital Business und Capgemini Consulting aus dem Jahr 2011 konnte diese Performance-Unterschiede an einzelnen Industriezweigen der über 400 befragten, weltweit agierenden Unternehmen festmachen. Beispielsweise starten die Pharmaindustrie, Versicherungen oder der Maschinenbau eher von einer Position mit relativ gering ausgeprägten digitalen Fähigkeiten. Die Reise- und Hotellerie-Branche kann durch ihre Trendsetter-Position in die Rolle eines digitalen Masters einfacher hineinwachsen und der Einzelhandel, das Bankwesen und allen voran die Technologiebranche haben schon ein gutes Stück des Weges einer erfolgreichen digitalen Transformation zurückgelegt und verfügen über relativ starke digitale Fähigkeiten und Führungskompetenzen. Eine weitere Umfrage, welche die Beratungsfirma Accenture in den letzten Jahren wiederholt durchgeführt hat, um Profitabilität, Wachstum und digitale Reife der deutschen TOP500-Unternehmen zu ermitteln, kommt auch für das Jahr 2016 in Deutschland zu ähnlichen Ergebnissen. Es gibt unter den TOP500 einige sogenannte „Growth Champions“, die im Vergleich zu den anderen Unternehmen ihrer Branche überdurchschnittlich gewachsen sind und eine hohe Profitabilität aufweisen. Bei der Beurteilung der digitalen Reife im Sinne der bereits erfolgten digitalen Umsetzung besitzen fast alle Top500-Unternehmen noch Nachholbedarf. Es zeigt sich aber, dass die meisten der Unternehmen mit einem überdurchschnittlichen Wachstum oder einer hohen Profitabilität auch eine relativ hohe digitale Reife aufweisen, auch wenn selbst diese nur partielle Erfolge ausweisen, z. B. bei der Realisierung neuer Geschäftsmodelle, bei der Durchsetzung kundenzentierter Produkte und Dienstleistungen oder einer Prozessexzellenz. Im Vergleich der Branchen zueinander ergibt sich ein ähnliches Bild wie in der bereits erwähnten Studie: die Technologiebranche und der Einzelhandel z. B. weisen einen relativ hohen digitalen Index auf, während der Maschinen- und Anlagenbau oder die Pharmaindustrie in Deutschland noch aufholen müssen. Noch dramatischer zeigt sich der Zusammenhang zwischen Digitalisierung, Wachstum und Unternehmenswert am Beispiel der vier Internet-Giganten Google, Apple, Facebook und Amazon mit ihren vollständig digitalen Geschäftsmodellen. Diese vier Unternehmen besitzen einen höheren Unternehmenswert als alle DAX30-Unternehmen zusammen; „mit ihren Barbeständen könnten Google und Apple die drei deutschen Konzerne Bayer, SAP und Daimler aufkaufen“.
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Notes
- 1.
Vgl. Abschn. 7.7.
- 2.
Westerman et al. (2014, S. 22).
- 3.
Riemensperger et al. (2016).
- 4.
Riemensperger et al. (2016).
- 5.
Riemensperger et al. (2016).
- 6.
Berke (2016), S. 62.
- 7.
Vgl. Abschn. 7.3.
- 8.
Krcmar (2015).
- 9.
Vom Brocke (2003, S. 10).
- 10.
Krcmar (2015, S. 96 ff.).
- 11.
Krcmar (2015, S. 99 ff.).
- 12.
Von Brocke (2003, S. 9).
- 13.
Lemke und Brenner (2015).
- 14.
Brenner et al. (2014b).
- 15.
Vgl. Abschn. 7.5.
- 16.
- 17.
Österle et al. (1992).
- 18.
Enabling im Sinne einer ermöglichenden Funktion der Informations- und Kommunikationstechnik für neuartige Prozesse, Abläufe sowie zum Teil unter Betrachtung von Produkt- oder Dienstleistungsideen; vgl. hierzu z. B. Krcmar (2015, S. 93).
- 19.
Gassmann et al. (2013).
- 20.
Brenner (1994).
- 21.
Vgl. z. B. Thommen und Achleitner (2012).
- 22.
Vgl. Abschn. 1.3.
- 23.
Lemke und Brenner (2015, Abschn. 3.6).
- 24.
Westerman et al. (2014, S. 160 ff.).
- 25.
Gartner (2016).
- 26.
Vgl. Abschn. 7.3.
- 27.
- 28.
Vgl. Abschn. 9.4 ff.
- 29.
Vgl. Abschn. 7.7.
- 30.
Lemke und Brenner (2015, Abschn. 5.4 und 5.5).
- 31.
Vgl. Abschn. 9.3.
- 32.
Vgl. Kap. 2.
- 33.
Z. B. Krcmar (2015).
- 34.
- 35.
Vgl. Abschn. 3.7.
- 36.
Hauschildt und Salomo (2011, S. 4 f.).
- 37.
O’Sullivan und Dooley (2009, S. xxii).
- 38.
Chesbrough (2006).
- 39.
- 40.
Vgl. Abschn. 7.3.
- 41.
Javetski (2016).
- 42.
Von Hippel (1986).
- 43.
- 44.
Vgl. Abschn. 7.7.
- 45.
Raskino und Waller (2015, S. 23 ff.).
- 46.
Parker et al. (2016, S. 65).
- 47.
- 48.
Vgl. Abschn. 8.8.
- 49.
Peppard und Ward (2016, S. 29).
- 50.
- 51.
Henderson und Venkatraman (1993).
- 52.
Lemke und Brenner (2015, Abschn. 6.3).
- 53.
Vgl. Abschn. 7.7.
- 54.
Vgl. Abschn. 7.3.
- 55.
Winter (2011, S. 24).
- 56.
Westerman et al. (2014, S. 177 f.).
- 57.
Westerman et al. (2014, S. 202 ff.).
- 58.
Weill und Broadbent (1998, S, 52).
- 59.
Lemke und Brenner (2015, Abschn, 4.5).
- 60.
ROI: Return on Investment.
- 61.
Vgl. Kap. 2.
- 62.
Lemke und Brenner (2015, Abschn. 5.3).
- 63.
Vgl. Abschn. 8.8.
- 64.
Vgl. Abschn. 3.5.
- 65.
Vgl. Abschn. 3.5.
- 66.
Gruver und Mouser (2015, S. 23).
- 67.
Vgl. Abschn. 3.5.
- 68.
Lemke und Brenner (2015, Abschn. 4.7).
- 69.
Erich et al. (2014, S. 12).
- 70.
Brenner et al. (2014, S. 30).
- 71.
Vgl. Abschn. 8.4.
- 72.
Vgl. Abschn. 9.23 (T20: Tracking und Monitoring).
- 73.
Vgl. Abschn. 8.7.
- 74.
Brenner et al. (2014a, S. 22 f.).
- 75.
Vgl. Abschn. 8.7.
- 76.
Vgl. Abschn. 8.7.
- 77.
Vgl. Abschn. 8.8.
- 78.
Lemke und Brenner (2015, Abschn. 3.8).
- 79.
Lemke und Brenner (2015, Abschn. 4.3).
- 80.
Lemke und Brenner (2015, Abschn. 4.7).
- 81.
Vgl. Abschn. 8.6.
- 82.
Held (2015b).
- 83.
Held (2015a).
- 84.
Held (2015a).
- 85.
Brenner et al. (2014, S. 28).
- 86.
Lozinski (2016).
- 87.
Lemke und Brenner (2015, Abschn. 4.3).
- 88.
Held (2015a).
- 89.
Held (2015a).
- 90.
Zarnekow und Kolbe (2013).
- 91.
Brenner et al. (2014a, S. 28 f.)
- 92.
Schmidt (2011, S. 535).
- 93.
Vgl. Abschn. 8.5.
- 94.
- 95.
Vgl. Abschn. 7.5.
- 96.
Vgl. Abschn. 7.7.
- 97.
Vgl. Abschn. 7.3.
- 98.
- 99.
Vgl. Abschn. 7.7.
- 100.
Vgl. Abschn. 7.6.
- 101.
Vgl. Abschn. 3.7.
- 102.
Vgl. Abschn. 7.6.
- 103.
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Lemke, C., Brenner, W., Kirchner, K. (2017). Das Managementsystem zur Gestaltung im digitalen Zeitalter: Gestaltungsbausteine. In: Einführung in die Wirtschaftsinformatik. Springer Gabler, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-53656-8_8
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