Zusammenfassung
In diesem Beitrag wird ein anwendungsorientiertes Forschungsprojekt vorgestellt, das die Stadtwerke Norderstedt als kommunales Versorgungsunternehmen dabei unterstützte, Energiewende- bzw. Energiesparverhalten fördernde Dienstleistungen für ihre Kunden zu entwickeln. Rahmen für das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Projekt war das Vorhaben der Stadt Norderstedt, bis zum Jahr 2040 eine „Nullemissionsstadt“ zu werden. In einer ersten breit angelegten Befragung von Kunden (Studie 1, N = 4169) wurden (a) über deskriptive Analysen die Ausprägungen der Nutzungsintentionen exemplarischer Maßnahmen der Energiewende erkundet, (b) über Regressionsanalysen fördernde und hemmende Einflussfaktoren für diese Intentionen identifiziert und (c) über Clusteranalysen Zielgruppen für mögliche Interventionen zur Förderung von Energiesparverhalten erkundet. Auf Basis dieser Ergebnisse wurden in einem zweiten Schritt (Studie 2) drei CoCreation-Workshops mit Kunden aus einer der zuvor identifizierten Gruppen (den sogenannten Umweltinnovatoren) durchgeführt, um mit ihnen die in der Erhebung und den dann folgenden Workshops sukzessive gewonnenen Erkenntnisse zu diskutieren und gezielt an der weiteren Entwicklung von Produkt-/Dienstleistungsideen zu arbeiten. Dabei ging es sowohl um Informationsangebote als auch um die Nutzbarmachung von Smart-Grid-Technologien.
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Notes
- 1.
Gefördert im Rahmen des Förderschwerpunktes „ZukunftsWerkStadt“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF).
- 2.
Unser besonderer Dank gilt an dieser Stelle Prof. Dr. Dr. Kai Schuster für die Bereitstellung der von ihm entwickelten Lebensstil‐Skalen und die Beratungen bei der Fragebogen‐Entwicklung.
- 3.
In der Studie wurden weitere Variablen erfasst, die aber für die hier berichteten Fragestellungen nicht relevant sind.
- 4.
Unser besonderer Dank gilt Frau Eva Reiners, Stadtpark Norderstedt gGmbH, für die Betreuung der beiden Teilstudien und Mirjam Bantle, Nils Sadowski und Oliver Weiss aufseiten der Stadtwerke Norderstedt GmbH für die fachliche Begleitung der Studie 1 und 2.
- 5.
Persona‐Ansatz: Die Ideenentwicklung findet anhand einer von den Teilnehmenden definierten prototypischen Person statt (=Persona): diese wird in einem gemeinsamen Prozess im Workshop lebendig und gut vorstellbar gestaltet, etwa durch eine kleine Zeichnung und durch ein Versehen mit vielen typischen Eigenschaften (Name, Alter, Beruf, Familienstand, Lebensmotto etc.). Grundannahme ist, dass Ideen so leichter entwickelt werden können und besser zur Zielgruppe passen.
Literatur
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Hoffmann, C., Homburg, A., Stolberg, A., Oberhansberg, H. (2017). Unterstützung der Entwicklung neuer nachhaltiger Energiedienstleistungen/Smart-Grid-Technologien über Kundengruppenanalyse und Partizipation mittels CoCreation-Prozessen. In: López, I. (eds) CSR und Wirtschaftspsychologie. Management-Reihe Corporate Social Responsibility. Springer Gabler, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-52746-7_12
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