Zusammenfassung
Diese in der Praxis außerordentlich wichtige Rechtsmaterie kommt im Referendars- wie im Assessorexamen allenfalls marginal vor. Deshalb beschränken sich die nachfolgenden Ausführungen auf eine bloße Skizzierung der Grundlagen.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Notes
- 1.
Zur Erinnerung: Art. 19 IV GG garantiert keinen Instanzenzug. Falls ein solcher jedoch eingeräumt wird, muss er effektiv sein, BVerfG NJW 1997, 2163 = JuS 1998, 265 (Sachs).
- 2.
In Bayern kam bis zum 30. Juni 2006 bisweilen auch das (inzwischen aufgelöste) Bayerische Oberste Landesgericht als Revisionsgericht in Betracht; vgl. zur Möglichkeit der Einrichtung oberster Landesgerichte allgemein §§ 8 EGGVG, 7 EGZPO.
- 3.
Die Sprungrevision ist damit ein geeignetes Instrumentarium, um so genannte „Musterprozesse“ durchzuführen, die eine unklare und uneinheitliche verbeschiedene Rechtslage einem klärenden Spruch des BGH zuführen wollen. Zum Musterprozess etwa Jacoby 2000 sowie Rz. 60.
- 4.
Zu den Ausnahmen s. § 559 sowie etwa Rosenberg et al. 2010, § 143 II 3.
- 5.
Die Verletzung ausländischen Rechts ist nicht revisibel; dazu Jacobs und Frieling 2014, S. 137 ff.
- 6.
Dieser Große Senat ist von dem Gemeinsamen Senat der obersten Gerichtshöfe zu unterscheiden, der nach dem Gesetz zur Wahrung der Einheitlichkeit der Rechtsprechung der obersten Gerichtshöfe des Bundes vom 19.6.1968 eine ganz entsprechende Aufgabe für den weiteren Kreis aller Gerichtsbarkeiten hat (dazu etwa BGHZ 100, 281); s. zu jenem – in Fortsetzung des o. g. gesellschaftsrechtlichen Beispiels – BGH ZIP 1993, 1543.
- 7.
Dazu Jungmann 2009, S. 380.
- 8.
Ein Beispiel: BGH WM 2002, 775 und die Anm. dazu von Vollkommer, WuB VII A. § 774 ZPO 1.02.
- 9.
Vgl. hierzu etwa Herles 2012, S. 170.
- 10.
Hesse 1995, S. 268.
- 11.
Auch der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg ist in überraschend vielen Fällen ein potenziell zuständiges Gericht zur Korrektur von Entscheidungen; vgl. etwa v. Raumer 2011, S. 195; Rudolf und v. Raumer 2009a, S. 313 (s. auch Rudolf und v. Raumer 2009b, S. 318). Zur Bedeutungsaufwertung des EGMR s. auch § 580 Nr. 8 sowie zur Berücksichtigungspflicht der Entscheidungen dieses Gerichtes BVerfG NJW 2005, 1765.
- 12.
Dazu etwa Hess 1998, S. 1021; sowie oben, Rz. 127.
Literatur
Herles H (2012) Inhalt und Bedeutung der Justizgrundrechte. Iurratio 8:170–174
Hess B (1998) Der Binnenmarktprozeß. JZ 53:1021–1032
Hesse K (1995) Verfassungsrechtsprechung im geschichtlichen Wandel. JZ 50:265–273
Jacobs M, Frielich T (2014) zur Revisibilität ausländischen Rechts in den deutschen Verfahrensgesetzen. ZZP I 27: 137–168
Jacoby F (2000) Der Musterprozeßvertrag. Die gewillkürte Bindung an gerichtliche Entscheidungen. Mohr Siebeck, Tübingen
Jungmann C (2009) Ein neuer „horror pleni“ in den Zivilsenaten des Bundesgerichtshofs? JZ 64:380–388
Rosenberg L, Schwab K, Gottwald P (2010) Zivilprozessrecht, 17. Aufl. Beck, München
Rudolf B, v. Raumer S (2009a) Die Beschwerde vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte. AnwBl 59: 313–318
Rudolf B, v. Raumer S (2009b) Der Schutzumfang der Europäischen Menschenrechtskonvention. AnwBl 59: 318–323
v. Raumer S (2011) Wozu braucht Deutschland einen EGMR – wenn es ein BVerfG hat? AnwBl 61: 195–198
Author information
Authors and Affiliations
Corresponding author
Rights and permissions
Copyright information
© 2017 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
About this chapter
Cite this chapter
Paulus, C.G. (2017). Korrekturmöglichkeiten gerichtlicher Entscheidungen. In: Zivilprozessrecht. Springer-Lehrbuch. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-52657-6_5
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-52657-6_5
Published:
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-662-52656-9
Online ISBN: 978-3-662-52657-6
eBook Packages: Social Science and Law (German Language)