Zusammenfassung
In diesem Kapitel soll untersucht werden, in welcher Form die christliche Theologie ein Begründungsnetzwerk ist und ob sie als eine Wissenschaft angesehen werden kann. Manche werden es heute absurd finden, die christliche Theologie als Wissenschaft bezeichnen zu wollen, andere wiederum finden es tendenziös oder dem Zeitgeist geschuldet, wenn man die Wissenschaftlichkeit der Theologie in Zweifel zieht und dabei auch noch die Frage stellen würde, ob die Theologie heute noch eine Existenzberechtigung an einer wissenschaftlichen Hochschule hat.
Tendenziös oder dem Zeitgeist geschuldet ist diese Frage nach der Wissenschaftlichkeit allerdings keineswegs, denn der Anspruch auf Wissenschaftlichkeit wie der Zweifel daran ist in der Theologie selbst so alt wie die Institution der Universität. Die Gründung der ersten Universitäten geschah in einer Zeit, als die Werke der griechischen Philosophen nach und nach in lateinischer Übersetzung in Westeuropa zugänglich wurden. Mit einer umfassenden Rezeption dieser Werke im 12. und 13. Jahrhundert wurde Aristoteles zur unangefochtenen Autorität an den Universitäten und damit auch sein Wissenschaftsbegriff. Wollte die Theologie an einer Universität akzeptiert werden, musste sie sich mit den Ansprüchen dieses Wissenschaftsbegriffs auseinandersetzen.
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Honerkamp, J. (2017). Christliche Theologie als Begründungsnetz. In: Die Idee der Wissenschaft. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-50514-4_5
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