Zusammenfassung
Die in Kap. 3 ausgeführten Überlegungen zur Systematik der physikalischen Theorien lassen erkennen, dass physikalische Theorien in transparentester Form die Idee eines aristotelischen Begründungsnetzwerks verkörpern, und zwar in idealer Form, sodass man sie sogar als axiomatisch‐deduktive Systeme ansehen kann. Überdies lässt sich hier die Frage nach der Bestimmung der Axiome bzw. Grundannahmen in einer Weise beantworten, die Aristoteles nicht vorhersehen konnte: Aus Aussagen, die wahr sind im Sinne der Übereinstimmung mit den Tatsachen, werden durch Induktion abstraktere und allgemeinere Prinzipien oder Grundannahmen gebildet, die sich dadurch rechtfertigen müssen, dass sich aus ihnen wiederum die wahren Aussagen logisch ableiten lassen. In solchen Prämissen findet somit die Wahrheit der Aussagen über nachprüfbare Fakten ihre konzentrierteste Form. Aus diesen lassen sich dann auch neue Aussagen und damit Voraussagen gewinnen. Nicht ohne Grund wird die Physik als ein Idealbild einer Wissenschaft angesehen, und die frühen Bemühungen um eine Wissenschaftstheorie haben sich vorwiegend an der Physik abgearbeitet.
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Honerkamp, J. (2017). Begründungsnetze in der Rechtswissenschaft. In: Die Idee der Wissenschaft. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-50514-4_4
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