Zusammenfassung
Kommunale Daseinsvorsorge ist ein sich durch den demografischen Wandel stark veränderndes und bisher vorwiegend staatlich wahrgenommenes Aufgabenfeld. In jüngerer Zeit wurden vielerorts Unternehmungen innerhalb der Bürgerschaft mit dem Ziel gegründet, Daseinsvorsorge aufrecht zu erhalten, da Kommunen diese Aufgabe nicht mehr vollständig erfüllen können. Die Unternehmungen agieren zwar eigenwirtschaftlich, nicht aber gewinnorientiert und gestalten Daseinsvorsorgefunktionen durch neue Akteurskonstellationen und Finanzierungsquellen neu aus. Sie sind Ausdruck einer Koproduktion zwischen öffentlichen und zivilen Akteuren. Vor diesem Hintergrund diskutiert der Beitrag, an welchen Stellen Wirtschaftsförderungen Hilfestellungen für Professionalisierungsstrategien bürgerschaftlicher Unternehmungen geben können. Es geht also darum, wie Wirtschaftsförderungen jenseits der Förderung von CSR-Aktivitäten klassischer Unternehmen auch solche Unternehmungen unterstützen können, deren Gründungszweck soziale Verantwortung ist. Unterstützungsleistungen sind z. B. zusätzlich zu einer an den Bedürfnissen und Motivlagen der bürgerschaftlichen Unternehmungen orientierten Beratungs- und Begleitungsdienstleistung auch die Versorgungslücken und Leerstände zu analysieren und gemeinsam mit interessierten Akteuren Lösungskonzepte zu entwickeln. Eine weitere Stellschraube ist die Unterstützung bei der Erarbeitung „bankfähiger“ Finanzierungskonzepte.
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Notes
- 1.
EFRE – Europäischer Fonds für regionale Entwicklung.
- 2.
Zwar werden seit einigen Jahren staatliche Leistungen bzw. Leistungen der Wohlfahrtsträger nicht mehr nur als Kosten‐, sondern auch als Wirtschaftsfaktor gesehen (vgl. dazu z. B. für die Kultur‐ und Kreativwirtschaft Söndermann et al. 2009; für die Gesundheitswirtschaft Bandemer et al. 2010; Goldschmidt und Hilbert 2009; Henke et al. 2011 oder für die Seniorenwirtschaft Fachinger 2008), und diese Sektoren stehen damit verstärkt auch im Fokus der Wirtschaftsförderung. Allerdings betrifft dies weniger von unten entstehende neue Akteure bzw. Social Entrepreneurs.
- 3.
Ein Projekt des Forschungsprogramms „Experimenteller Wohnungs‐ und Städtebau (ExWoSt)“ des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) betreut vom Bundesinstitut für Bau‐, Stadt‐ und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR).
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Butzin, A., Gärtner, S. (2017). Koproduktion und Corporate Social Responsibility: Soziale lokale Unternehmen als Kunden der Wirtschaftsförderung. In: Albers, HH., Hartenstein, F. (eds) CSR und Stadtentwicklung. Management-Reihe Corporate Social Responsibility. Springer Gabler, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-50313-3_5
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