Zusammenfassung
Die Stadt Wolfsburg verbindet mit dem Volkswagen Konzern eine ganz besondere Beziehung. Diese reicht weit über die gemeinhin unter Corporate Social Responsibility oder Corporate Citizenship gefassten Aktivitäten hinaus. Durch die Nachzeichnung der unterschiedlichen Phasen des Verhältnisses von VW‐Werk und Stadt wird der strukturelle, normative und rahmensetzende Einfluss des Volkswagenwerks auf die Stadtentwicklung, die Kommunalpolitik und die Bürgerschaft in Wolfsburg deutlich.
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Notes
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Grundlage der Ausführungen ist eine in der europäischen Stadtsoziologie einmalige Langzeitbeobachtung der Stadt Wolfsburg seit den 1950er‐Jahren. In den im Text genannten vier größeren Studien wurde nicht nur die objektive Seite der Stadtentwicklung nachgezeichnet, sondern, damit verbunden, insbesondere die subjektive Sicht der Menschen. In allen vier Untersuchungen wurde deswegen ein breites Spektrum an Methoden eingesetzt: Dokumentenanalyse, halbstandardisierte repräsentative Bewohnerbefragungen (auch als Panel oder Follow‐up), qualitative Bewohnerinterviews (biografisch‐narrativ und themenzentriert) sowie Expertengespräche.
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Aus dem Erlös wurde übrigens die Volkswagen‐Stiftung gegründet. Später (1988) privatisierte auch der Bund seinen Anteil, sodass heute nur noch das Land Niedersachen seinen 20%igen Anteil am Grundkapital von Volkswagen hält. Weitere Großaktionäre sind die Familienholding Porsche SE und das Emirat Dubai. Der Aktienstreubesitz liegt bei unter 10 %.
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Harth, A. (2017). Wolfsburg und VW: Strukturelle Abhängigkeit und dominantes Engagement am Unternehmensstandort. In: Albers, HH., Hartenstein, F. (eds) CSR und Stadtentwicklung. Management-Reihe Corporate Social Responsibility. Springer Gabler, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-50313-3_2
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