Zusammenfassung
Die weitere Entwicklung der oberflächennahen Geothermie ist ganz erheblich davon abhängig, ob die ökonomischen und ökologischen Vorteile dieser Technologie durch sorgfältig geplante, installierte und richtig betriebene Anlagen auch zum Tragen kommen. Einen wesentlichen Beitrag dazu können Qualitätssicherungsmaßnahmen leisten. Darunter sind organisatorische und technische Maßnahmen zu verstehen, die der Schaffung und Sicherstellung einer definierten Qualität dienen. Die Einhaltung dieser Maßnahmen wird häufig durch Zertifikate, Gütesiegel oder Gütezeichen nachgewiesen. Glaubwürdig sind diese, wenn ihre Ausstellung durch eine unabhängige und fachkundige Stelle bestätigt wird. Am bekanntesten sind die Gütesiegel für Wärmepumpenhersteller und die Zertifizierung von Bohrunternehmen. Doch weder eine fachgerecht ausgeführte Geothermiebohrung noch eine mit Gütesiegel ausgezeichnete Wärmepumpe können ohne eine fachgerechte Planung die gewünschte Anlagenqualität garantieren. Gerade im Bereich der Architekten, Planer, Fachbüros und Installateure mangelt es derzeit an definierten Qualitäts- und Qualifikationsanforderungen, sodass Handlungsbedarf besteht. Dies ist umso dringlicher, da die Herausforderung der nächsten Jahre die ganzheitliche Bearbeitung und Betrachtung einer Geothermieanlage von der Planung bis zur Ausführung mit Fokus auf die Schnittstellenregelung zwischen den Beteiligten sein wird, die nur in der Hand von Planern liegen kann.
Literatur
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Buddenbohm, C. (2018). Qualitätssicherung und Zertifizierung. In: Bauer, M., Freeden, W., Jacobi, H., Neu, T. (eds) Handbuch Oberflächennahe Geothermie. Springer Spektrum, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-50307-2_21
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