Zusammenfassung
Als Jude hatte Max Born allen Grund, über den Anstieg des Antisemitismus in Göttingen alarmiert und erschrocken zu sein. Die Atmosphäre war „bitter, missmutig, […] unzufrieden und hasserfüllt und mit all den Elementen aufgeladen, die später zur Riesenkatastrophe führen sollten“, erinnerte sich Oppenheimer wenige Jahre vor seinem Tod.1 Die Nazis hatten im Mai 1922 eine ihrer ersten Zweigstellen in der Stadt errichtet. Drei Jahre später begann der Chemiestudent Achim Gercke, heimlich eine Liste der Professoren mit jüdischer Abstammung zu erstellen, um „eine Waffe in die Hand zu bekommen, die das Deutsche Reich dereinst in den Stand versetzen sollte, den letzten fassbaren Hebräer und sämtliche Mischlinge aus dem deutschen Volkskörper auszuscheiden und des Landes zu verweisen“.2
Hitler ist unser Führer, ihn lohnt nicht gold’ner Sold, der von den jüdischen Thronen vor seine Füße rollt. Einst kommt der Tag der Rache […]
Aus einem frühen Marschlied der Nazis (ca. 1927)
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Farmelo, G. (2016). Frühjahr 1927 – Oktober 1927. In: Der seltsamste Mensch. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-49950-4_10
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