Zusammenfassung
Die nosokomiale Pneumonie ist in der Regel eine endogene Infektion. Grundlage für diese ist die aerodigestive Kolonisation mit nachfolgender Aspiration kontaminierten oropharyngealen Sekrets. Diese Vorgänge werden begünstigt durch eine schwere akute Erkrankung sowie einen liegenden Tubus. Dieser führt zu einem Bypass der unspezifischen Abwehrmechanismen der oberen Atemwege, begünstigt Aspirationen und geht mit einer Biofilmbildung als Erregerreservoir einher. Zusätzliche Risikofaktoren sind chronische Komorbiditäten sowie eine prolongierte antimikrobielle Therapie bzw. Hospitalisation. Die Körperlage (bzw. die Schwerkraft) stellt einen wichtigen Faktor innerhalb des Aspirationsgeschehens dar. Die halbsitzende Position scheint eine Kolonisation der unteren Atemwege eher zu begünstigen, die Körperlage 5 Grad unterhalb der Horizontalen demgegenüber eine Kolonisation weitgehend zu verhindern. Die relative Bedeutung der oropharygealen bzw. gastralen Kolonisation ist nicht geklärt; das gastrale Reservoir scheint zumindest nicht bei allen Patienten gleichermaßen relevant. Exogene Übertragungswege über Inhalation bzw. hämatogene Übertragungswege sind möglich, aber vergleichsweise selten.
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Ewig, S. (2017). Pathogenese und Pathophysiologie. In: Ewig, S. (eds) Nosokomiale Pneumonie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-49821-7_33
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