Zusammenfassung
Wie in Kap. 2 bereits betont, werden derzeit mehr als 7400 Amphibien- und mehr als 10.200 Reptilienarten, zusammen mehr als 17.600 Arten, von den Herpetologen unterschieden. Wie lässt sich eine derart große Fülle überhaupt überblicken? Der Einzelne kann dies ohnehin nicht, aber die Wissenschaftlergemeinde (scientific community) muss den Überblick behalten. Andernfalls herrscht Chaos, und eine wissenschaftliche Biologie, z. B. eine Herpetologie, könnte gar nicht betrieben werden. Der Überblick lässt sich, das war schon Linné klar, und dies führte ihn zu seinem Werk Systema naturae, nur mithilfe einer „plausiblen Ordnung“ wahren. Darüber gibt es einen Grundkonsens. Die „plausible Ordnung“ ist ein System; die Wissenschaft, die sich mit der Einordnung von Pflanzen und Tieren beschäftigt, wird „Systematik“ genannt. Manchmal wird dieser Begriff auch mit dem der Taxonomie gleichgesetzt. Doch wird in der Regel unter Letzterer die Beschäftigung mit der Identifikation und Benennung von Arten oder anderer systematischer Einheiten, sog. Taxa (Singular Taxon), verstanden. Hierzu hat man sich auf international verbindliche Regeln zur Benennung von Familien, Gattungen, Arten und Unterarten geeinigt. Die Zoologen müssen sich an diesen „International Code of Zoological Nomenclature“ halten, wenn sie z. B. die Neubeschreibung einer Art oder Unterart veröffentlichen (siehe Exkurs 17.1).
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Literatur
Verwendete Literatur
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Glandt, D. (2016). Systematik, Stammesgeschichte und Biogeografie. In: Amphibien und Reptilien. Springer Spektrum, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-49727-2_17
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