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Aggressivität – „Am besten demokratisch und dominant“

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Führung und Gefühl

Zusammenfassung

Dieser Beitrag beginnt mit dem Versuch, Faktoren zu differenzieren, die auf Aggression und Aggressivität bei Führungskräften Einfluss haben können. Es folgen zwei Beispiele, die nachvollziehbar zeigen, wie bei der Entstehung von Aggressivität in Unternehmen psychische, soziale und institutionelle Faktoren zusammenwirken und der Aggression ihren jeweils spezifischen Ausdruck verleihen. Es stellt sich die Frage, warum im offiziellen Sprachgebrauch und im Verhaltenscodex von Führungskräften die Aggression eher verdrängt wird, während in der öffentlichen Wahrnehmung der Praxis des Führungsverhaltens von Topmanagern die Aggressivität betont wird. Aggression wird immer dann problematisch, wenn sie ihre Wurzeln in einem psychischen Defizit hat und sich in einem destruktiven Machtumgang manifestiert. Diese Kombination kann zu einer unheilvollen Trias von Narzissmus, Macht und Angst führen. An zwei weiteren Fallbeispielen wird dies deutlich. Zum einen sind die intrapsychischen Wurzeln eines problematischen Aggressionsumgangs im Unternehmenskontext nicht zu „heilen“. Zum anderen sind die institutionellen und strukturellen Rahmenbedingungen, die ein hohes Aggressionspotenzial produzieren, kaum für Veränderungen zugänglich. Aus dem Gang der Betrachtung werden abschließend Schlussfolgerungen gezogen, die Führungskräften und Managern helfen könnten, unangemessene Aggressivität einzudämmen und Aggression zu einem konstruktiven Faktor in der Unternehmensrealität zu machen.

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Notes

  1. 1.

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  2. 2.

    Süddeutsche Zeitung, 25/26.04.2015, S. 53

  3. 3.

    brandeins, 3/2015

  4. 4.

    Wenn nicht näher definiert, wird der Begriff „Aggression“ wertneutral als basaler Affekt (Kap. 2), „Aggressivität“ für ein dysfunktionales Ausgieren verwendet.

  5. 5.

    ZEIT, Nr. 14, 2015, S. 20

  6. 6.

    Der Autor verwendet die Begriffe „Führungskraft“ und „Manager“ synonym. Eine Unterscheidung der beiden Rollen und Funktionen ist im Kontext dieses Beitrags weniger relevant.

  7. 7.

    Süddeutsche Zeitung, 03./04.01.2015, S. 25

  8. 8.

    ZEIT, Nr. 5, 2015, S. 56

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Weigand, W. (2016). Aggressivität – „Am besten demokratisch und dominant“. In: Lewkowicz, EM., West-Leuer, B. (eds) Führung und Gefühl. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-48920-8_9

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