Zusammenfassung
Zestoden (Bandwürmer) bestehen aus Kopf (Skolex) und Gliedern (Proglottiden) und gehören zusammen mit den Trematoden zu den Plattwürmern (Plathelminthes). Der Kopf ist mit Saugnäpfen behaftet, daran schließt sich eine ungegliederte Wachstumszone an, die von der Kette von Proglottiden gefolgt ist. Da den Würmern ein Verdauungstrakt fehlt, wird Nahrung durch direkte Diffusion aufgenommen. Zestoden sind Zwitter. Adulte Würmer werden je nach Spezies bis zu 10 m lang. Die häufigsten Bandwürmer des Menschen sind Taenia saginata (»taenia«: Band), T. solium, Diphyllobothrium latum und Hymenolepis nana. Wenn der Mensch sich mit den Larven dieser Spezies infiziert, ist er Endwirt. Die adulten Erreger parasitieren im Dünndarm des Menschen und verursachen dort v. a. gastrointestinale Symptome. Bei T. solium und H. nana kann der Mensch auch Träger von Larven in unterschiedlichen Organen, also Zwischenwirt, sein. Die Erkrankung durch die Absiedlung von Larven des Schweinebandwurmes, v. a. auch im Gehirn, bezeichnet man als Zystizerkose bzw. Neurozystizerkose. Die Aufnahme erfolgt dann über Eier im Stuhl von Bandwurmträgern (exogene Autoinfektion) oder im Darmtrakt selbst als endogene Autoinfektion aus graviden Proglottiden. Symptome sind durch die Größenausbreitung der Larven verursacht. Hunde (Echinococcus granulosus) oder Füchse (E. multilocularis) sind die Endwirte für Echinokokken, der Mensch infiziert sich durch orale Aufnahme der Eier. Die Larven siedeln sich in verschiedenen Organen, meist der Leber, ab und verursachen die zystische (E. granulosus) oder alveoläre Echinokokkose (E. multilocularis).
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Ignatius, R., Burchard, GD. (2016). Zestoden. In: Suerbaum, S., Burchard, GD., Kaufmann, S., Schulz, T. (eds) Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie. Springer-Lehrbuch. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-48678-8_84
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