Zusammenfassung
Beim Gelbfiebervirus (Genus Flavivirus, Familie der Flaviviridae) wurde erstmals ein von Insekten (Aedes spp.) abhängiger Übertragungsweg beschrieben. Dieser gelbsuchtverursachende Erreger war namensgebend für die Familie und das Genus (lat. »flavus« für gelb). Zahlreiche humanpathogene Vertreter der Flaviviren werden durch eine Reihe von infizierten Arthropoden wie Insekten (z. B. Stechmücken) oder Spinnentieren (z. B. Zecken) übertragen. Unter dem Begriff Arboviren, abgeleitet von »arthropod-borne viruses«, werden Viren aus unterschiedlichen Virusfamilien zusammengefasst, die durch Arthropoden als Vektoren über einen Stich oder Biss übertragen werden. Arboviren kommen vor allem in den tropischen und subtropischen Klimazonen vor. Flavivirus-Infektionen stellen zudem Zoonosen dar, die bei ihren natürlichen Wirten (Reservoir) oft keine Erkrankung hervorrufen. Zu den natürlichen Wirten zählen Vertebraten wie Vögel, Nagetiere, Fledermäuse und Affen. Eine große Ausnahme unter den Flaviviren sind Dengue-Viren, die an den Menschen adaptiert sind und über Stechmücken von Mensch zu Mensch übertragen werden. Klinische Manifestationen bei einer Flavivirus-Infektion können je nach Erreger Fieber mit oder ohne Exanthem, hämorrhagisches Fieber, Arthritis, aseptische Meningitis bis hin zur Enzephalitis, Nephritis und/oder Hepatitis sein.
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Glowacka, I. (2016). Flaviviren. In: Suerbaum, S., Burchard, GD., Kaufmann, S., Schulz, T. (eds) Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie. Springer-Lehrbuch. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-48678-8_56
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