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Darstellung von Bewegungen, Kinematik

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Pohls Einführung in die Physik
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Zusammenfassung

Als Bewegung bezeichnet man die Änderung des Ortes mit der Zeit, beurteilt von einem festen, starren Körper („Bezugssystem“) aus. Der Zusatz ist durchaus wesentlich. Das zeigt ein beliebig herausgegriffenes Beispiel: Der Radfahrer sieht vom Sattel seines Fahrrades aus seine Fußspitzen Kreisbahnen beschreiben. Der auf dem Bürgersteig stehende Beobachter sieht ein ganz anderes Bild. Für ihn durchlaufen die Fußspitzen des Radfahrers eine wellenartige Bahn, nämlich die in Abb. 2.1 skizzierte Zykloide.

Der feste starre Körper, von dem aus wir die Bewegungsvorgänge in Zukunft betrachten wollen, ist die Erde oder der Fußboden des Hörsaals. Dabei lassen wir die tägliche Umdrehung der Erde bewusst außer Acht. (In Wirklichkeit treiben wir Physik auf einem großen Karussell. Auch ist die Erde nicht starr, sondern verformbar.)

Später werden wir gelegentlich unseren Beobachtungsstandpunkt, unser Bezugssystem, wechseln. Wir werden in manchen Zusammenhängen die Erdumdrehung berücksichtigen, auch gelegentlich Verformungen der Erde. Das wird dann aber jedesmal ganz ausdrücklich betont werden.

Zur Darstellung aller Bewegungen, auch Kinematik genannt, dienen die Begriffe Geschwindigkeit und Beschleunigung. Mit ihnen beginnen wir.

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Notes

  1. 1.

    Fehlt ein solcher, so hilft man sich mit einer einfachen Untersetzung. Man setzt auf die Achse des Motors eine Schnurscheibe vom Umfang l. Über sie und eine zweite einige Meter entfernte Scheibe legt man einen endlosen Faden; seine Länge sei \(L\gg l\), sein Knoten diene als Marke. Mit ihrer Hilfe zählt man die Anzahl \(N^{\prime}\) der Umläufe, die der Faden in der Zeit t macht. Dann ist \(\nu=\frac{N^{\prime}}{t}\cdot\frac{L}{l}\) die gesuchte Drehfrequenz.

  2. 2.

    Beispiel: \({\rm d}\beta=4{,}5^{\circ},\,\,^{\circ}=0{,}0175,\,\,{\rm d}t=0{,}1\,{\rm s},\,\,\displaystyle\omega=\frac{{\rm d}\beta}{{\rm d}t}=\frac{4{,}5\cdot 0{,}0175}{0{,}1\,{\rm s}}=0{,}79/{\rm s}\) .

  3. 3.

    Der Zahlenwert gilt in der Nähe der Erdoberfläche und g kann für die meisten Zwecke als Konstante betrachtet werden. Bei verfeinerter Beobachtung erweist sich g ein wenig von der geographischen Breite des Beobachtungsortes abhängig (Abschn. 7.6). Ferner ist er auch von lokalen Eigenheiten der Bodenbeschaffenheit (z. B. Erzlager in der Tiefe) abhängig und, wenn auch nur sehr wenig, von der Meereshöhe des Beobachtungsortes.

  4. 4.

    Das Internationale Einheitensystem (SI), PTB-Mitteilungen 117, Nr. 2 (2007), SI Brochure: The International System of Units (SI), 8th edition (2006), updated in 2014.

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Lüders, K., Pohl, R.O. (2017). Darstellung von Bewegungen, Kinematik. In: Lüders, K., Pohl, R. (eds) Pohls Einführung in die Physik. Springer Spektrum, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-48663-4_2

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