Zusammenfassung
Der Essay beschreibt die Arbeit in Stäben als schwierige und ausgesprochen anforderungsreiche Tätigkeit, deren Gelingen von einer Vielzahl von Voraussetzungen abhängt. In Form einer durchaus subjektiv gefärbten, vor allem auf der Beobachtung von Stäben basierenden Auseinandersetzung mit diesen Voraussetzungen werden einige Aspekte herausgearbeitet, die insbesondere für die Personen, die in Stäben im Ernstfall Entscheidungen zu treffen und zu verantworten haben, relevant sind: „Stabsarbeit“ kann „Stabskunst“ werden, wenn die Handelnden über die Befähigung zu strategischer Flexibilität, über ein geschütztes Kompetenzempfinden und ein gewisses Maß an moralischer Bildung verfügen. Einige Überlegungen zum Stabstraining und zur Auswahl von Stabspersonal schließen den Essay ab.
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Notes
- 1.
Das ist natürlich sehr clausewitzianisch gedacht. Von Clausewitz (1832, o. P.) schreibt in einer berühmten Passage: „Er [der Krieg, S. S.] ist nicht ein Feld voll Halme, die man ohne Rücksicht auf die Gestalt der einzelnen mit einer besseren oder schlechteren Sense besser oder schlechter mäht, sondern es sind große Bäume, an welche die Axt mit Überlegung, nach Beschaffenheit und Richtung eines jedes einzelnen Stammes angelegt sein will.“
- 2.
Pankaj Mishra (2014) verwendet den Begriff der mangelnden moralischen Bildung um die Vorbehalte asiatischer Intellektueller gegen das westliche Hegemonialstreben zu charakterisieren.
- 3.
Prinz Friedrich Karl von Preußen soll einmal einen Militär mit den Worten „Herr, dazu hat Sie der König von Preußen zum Stabsoffizier gemacht, daß Sie wissen, wann Sie einen Befehl nicht ausführen dürfen“ zusammengefaltet haben. Meine Quelle: Kodex des Marine Kultur Klub, Ausgabe 2012, S. 12.
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Strohschneider, S. (2016). Die Kunst der Stabsarbeit – Ein Essay. In: Hofinger, G., Heimann, R. (eds) Handbuch Stabsarbeit. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-48187-5_3
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