Beziehung und Bindung

Zusammenfassung

Dieses Kapitel beschäftigt sich mit Beziehung, Bindung und den Möglichkeiten, die Betroffene und deren Partner und Familie haben, um eine erfüllte Beziehung zu erleben. Theorie und praktische Übungen gehen Hand in Hand. In engen Paarbeziehungen werden die elementaren Bedürfnisse nach Geborgensein und Schutz bei Borderline- Patienten wieder aktiviert, während in einer erwachsenen Beziehung Autonomie- und Bindungsbedürfnis die Balance halten. Borderline-Menschen kommen oft mit großer Ambivalenz in Therapie. Es werden Übertragungsphänomene wachgerufen, die an die kindlichen Abhängigkeitsgefühle erinnern. In der DBT soll der Therapeut sich als emotional authentisches Gegenüber zur Verfügung stellen, ohne in die Falle zu geraten, durch besonders großes Engagement aus der Rolle zu fallen. Das biosoziale Modell zeigt in der invalidierenden Umgebung einen Aspekt für die Entstehung der BLS auf. Dysfunktionale Schemata hemmen die Selbstakzeptanz und führen zu einem Verzicht auf eigene Bedürfnisse. Ratschläge für Borderline-Partner und Strategien zur Deeskalation werden besprochen, ebenso die Co-Abhängigkeit. Das Ende einer Borderline-Beziehung ist nicht mit einer üblichen Trennung gleichzusetzen. Tiefe Gefühle und enorme Intensität fordern beide Partner bis zur Grenze des Erträglichen und manchmal auch darüber hinaus.