Zusammenfassung
Gerade anhand des Phänomens Perfektionismus lässt sich über das Verhältnis zwischen psychotherapeutischen Bemühungen und gesellschaftlichem Rahmen sinnvoll nachdenken. Verschiedene Gesellschaften haben dem Perfektionsstreben einen unterschiedlichen Stellenwert zugeschrieben, in den letzten Jahrhunderten einen zunehmend positiven. In der aktuellen westlichen Gesellschaft, die oft als neoliberal bezeichnet wird, behaupten führende Gegenwartsdiagnostiker, dass Optimierungsstreben inzwischen von jedem Menschen als eine Selbstverständlichkeit erwartet wird. Das Kapitel fragt sich: Welche Auswirkungen hat eine solche Gesellschaft auf den Perfektionismus des Einzelnen? Welche Risiken bringt dies für sein Optimierungsstreben mit sich? Und vor allem: Wie ist die Beziehung zwischen dem gegenwärtigen Ideal des Exzellenzstrebens und dem psychologischen Konzept des Perfektionismus?
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Spitzer, N. (2016). „Besser werden!“ Der gesellschaftliche Hintergrund des Perfektionismus. In: Perfektionismus und seine vielfältigen psychischen Folgen. Psychotherapie: Praxis. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-47476-1_4
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