Zusammenfassung
Im Jahre 1978 passierte etwas in der Innenstadt von London, das einem Agentenfilm alle Ehre gemacht hat: Der bulgarische Schriftsteller Georgi Markow, der im Exil gegen den damaligen diktatorischen Staatschef Schiwkow agitierte, wurde auf der Waterloo-Brücke von seinem Hintermann mit der Spitze eines Regenschirms in den Unterschenkel gepikst. Das Ereignis wurde zunächst als Versehen abgetan. Drei Tage später starb Markow an einer Vergiftung. Seine Obduktion ergab, dass man ihm eine winzige poröse Metallkugel in die Wade injiziert hatte, die weniger als ein zwanzigtausendstel Gramm (40 µg) des Giftes Rizin freisetzte. Das Gift war aus den Samen des Wunderbaums (Rizinus) gewonnen worden. Mit fünf Samen kann sich ein Kind tödlich vergiften.
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Schade, F., Jockusch, H. (2016). Rizinus, Wunderbaum. In: Betörend, berauschend, tödlich - Giftpflanzen in unserer Umgebung. Springer Spektrum, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-47190-6_44
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